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Aus: Ausgabe vom 05.03.2020, Seite 11 / Feuilleton
Philosophie

Erich Hahn zum 90.

Von Arnold Schölzel

Am heutigen Donnerstag begeht der Philosoph Erich Hahn seinen 90. Geburtstag. Orientierungspunkt seiner Arbeiten war stets die »weltbefreiende Tat«, die laut Friedrich Engels den »geschichtlichen Beruf« des modernen Proletariats und der Arbeiterklasse ausmacht, also mehr als die Herbeiführung einer neuen Gesellschaftsformation. Hahn ging dem widersprüchlichen, durch ständige Rückschläge gekennzeichneten Prozess der Subjektwerdung in der Geschichte nach. Die Wechselwirkung von objektiven und subjektiven Faktoren, die Dialektik von objektiv für Sozialismus reifen Verhältnissen und fehlender Bewusstheit untersuchte er z. B. in seiner zuerst 1972 veröffentlichten Arbeit »Materialistische Dialektik und Klassenbewusstsein«. Ihr vorausgegangen waren nach seinem Studium der Geschichte und der Philosophie an der Humboldt-Universität von 1950 bis 1956 Forschungen zum Verhältnis von historischem Materialismus und Soziologie. Bis heute widmet er sich Problemen der materialistischen Geschichtsauffassung, wobei das Werk »Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins« von Georg Lukács für ihn eine besondere Rolle spielt.

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