Zu Lust und Risiken des Kapitalverkehrs

Inflation in der BRD: 2022 dürfte die Jahresrate sogar zweistellig werden, kalkuliert kühn die Deutsche Bundesbank. Im August betrug der Preisanstieg bereits 7,9 Prozent.

Ganz ohne publizistisches Getöse ist der Euro nun unter die Parität mit dem US-Dollar gesunken. Die ganze vergangene Woche über blieb er zwischen 99 und 100 US-Cent.

Der Kanzler hat reagiert. Am Donnerstag kündigte er an, den Mehrwertsteuersatz auf Erdgas ab Oktober von 19 auf sieben Prozent zu senken. Das ist ein Wort.

Ein wichtiger Grund für die Zinsrückwende aber dürfte sein, dass das viele zusätzliche Geld der vergangenen Dekaden nicht verschwunden ist. Das Geldkapital schwimmt immer noch in Liquidität.

Über die Ursache der beginnenden Rezession alias Weltwirtschaftskrise sind sich die Volkswirte einig wie selten: Es ist die seit 2021 grassierende Inflation.

Sie haben es tatsächlich gemacht. Der Zentralbankrat der EZB hat, wie Präsidentin Christine Lagarde bestätigte, einstimmig das neue »Transmission Protection Instrument« angenommen.

Es war schließlich die reine Idiotie, Nord Stream 2 erst zu genehmigen, gegen den Widerstand verschiedener US-Regierungen durchzuboxen, zu bauen und nun als Investitionsruine nicht zu benutzen.

Das Wort Rezession taucht in den Medien jetzt zwölfmal so häufig wie vor noch drei Monaten, vermeldet die Agentur Bloomberg.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, fordert die Kapitalseite immer wieder die Anwerbung von geeignetem Personal im Ausland. Der Erfolg entsprechender Kampagnen hält sich in Grenzen. Dabei wäre die Lösung so einfach.

Nachhaltig, ethisch und sozial? Die Ökoworld AG, Hilden, bietet da überzeugend über die in Luxemburg ansässige hauseigene Kapitalverwaltungsgesellschaft Ökoworld Lux S. A. fünf verschiedene Fonds an.

Als die US-Notenbank am Dienstag abend ihren Leitzins um 0,75 Prozentpunkte erhöht hatte, hatten die Aktienmärkte am Tag darauf den freundlichsten Tag der ganzen Woche.

Die EZB hat in dieser zugegeben schwierigen Lage (...) abermals gezeigt, dass ihr das politische Signal wichtiger ist, als die der ökonomischen Lage angemessene Geldpolitik.

Es sei bei Managern das neue »Zauberwort«, »unter dem sie jetzt arbeiten«, schreibt FAZ-Redakteur Patrick Bernau. Vom globalen Warentausch würden sich viele Unternehmen verabschieden.

Die höheren Zinsen sind in der Breite, ganz ohne Leitzinsanhebung längst da. Eine Leitzinserhöhung würde die Entwicklung am Finanzmarkt nur nachvollziehen.

Es ist nicht ganz einfach, die umfassendsten Wirtschaftssanktionen gegen ein großes Land zu installieren, ohne dass die eigene Klientel am meisten Schaden nimmt.

Die USA sind Nettoexporteur von Erdöl. In der Praxis betreibt das Land eine ölpreissteigernde Politik. Nur gelegentlich wird das (…) dem jeweils regierenden Präsidenten peinlich.

Die Rezession wird auch in den USA nicht das Ergebnis der Bremsübungen der Notenbanker, sondern ganz platt der Teuerung auf breiter Front sein.

Der Präsident der Zentralafrikanischen Republik hat bekanntgeben lassen, dass es nach einem einstimmigen Beschluss des Parlaments ab sofort eine zweite Währung gibt.

Knapp 60 Prozent der Zentralbankreserven der Welt werden in Dollar gehalten, 20 Prozent in Euro. Die restlichen 20 Prozent teilen sich Yen, Pfund, Schweizer Franken und der chinesische Yuan.

Man kann schon fast froh darüber sein, dass wenigstens die Europäische Zentralbank (EZB) die ökonomischen Risiken eines Öl- und Gasembargos gegenüber Russland erwähnt und einigermaßen ernst nimmt.