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Aus: Ausgabe vom 29.12.2008, Seite 13 / Feuilleton

Eartha Kitt gestorben

Die Sängerin und Schauspielerin Eartha Kitt ist tot. Nach Angaben ihres Freunds und Agenten Andrew Freedman starb sie am Donnerstag in einem New Yorker Krankenhaus, wo sie wegen Darmkrebs in Behandlung war. Sie wurde 81 Jahre alt. Ihr sinnliches Timbre machte ihre Stimme unverwechselbar, und bis zum Schluß pflegte sie ihr Image als Femme fatale.

Eartha Kitts Karriere als Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin umfaßt über ein halbes Jahrhundert. Sie zählte zu den wenigen Künstlerinnen und Künstlern, die in allen Bereichen erfolgreich waren. Im Laufe ihrer Karriere wurde sie jeweils zweimal für einen Tony-Award, den US-Theater- und Muscialpreis, und für den Grammy nominiert. Zudem erhielt sie zweimal den Emmy, den wichtigsten US-Fernsehpreis. »Sie war eine legendäre Künstlerin. Es gibt sicherlich viele erfolgreiche Imitationen, doch sie war ein Original«, sagte Freedman. Kitt wurde am 17.Januar 1927 in South Carolina als Tochter eines Baumwollpflückers geboren. Schon früh fiel sie wegen ihres Talents auf. Noch als Jugendliche begann sie ihre Bühnenkarriere in New York. Vor ihrem 20. Lebensjahr tourte sie bereits mit dem renommierten Tanzensemble von Katherine Dunham durch die ganze Welt und startete kurz darauf in Paris ihre Solokarriere. In den 50er Jahren gelang ihr der Durchbruch in Europa und auf dem Broadway. Sie trat in Nachtklubs, beim Film und im Fernsehen auf.

Unvergessen ist ihre Rolle als Catwoman in der Fernsehserie »Batman« in den 60er Jahren. Unter anderen zählte Orson Welles zu ihren Fans, für den sie »die aufregendste Frau der Welt« war. Als sie 1968 in gewohnter Offenheit bei einem Essen im Weißen Haus den Vietnamkrieg kritisierte, wurde sie in den USA mit Boykott belegt. Sie verfolgte ihre Karriere im Ausland weiter, bis sie 1974 wieder Triumphe am Broadway feiern konnte. Mit einem wahrhaft internationalen Repertoire begründete Eartha Kitt ihren Weltruhm: Sie sang in zehn verschiedenen Sprachen und trat in mehr als 100 Ländern auf. Zu ihren berühmten Interpretationen zählten »C’est si bon«, »Mackie Messer«, »Santa Baby« und Edith Piafs »La vie en rose«. In den 80er Jahren landete sie mit Discohits wie »Where Is My Man« und »This Is My Life« Charterfolge. Paris, der Ort ihres künstlerischen Durchbruchs, blieb zeit ihres Lebens »eine ihrer großen Lieben«, sagte Freedman. Seit ihren frühen Tagen als Künstlerin habe »Europa immer einen besonderen Platz in ihrem Herz behalten, und dabei vor allem Paris«.

(AFP/jW)

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