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Aus: Ausgabe vom 09.07.2012, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

JahrBuch

Der zweite Band des JahrBuches für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2012 präsentiert sechs thematische Beiträge, eine biographische Skizze, einen Bericht sowie zahlreiche Rezensionen.

2011 erschien Band I/30 der Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) mit Arbeiten von Friedrich Engels. Er umfaßt die Zeit von Mai 1883 bis September 1886, also die ersten Jahre nach dem Tod von Karl Marx. Damit können nun alle zwischen 1883 und 1895 von Engels verfaßten Schriften untersucht werden. Renate Merkel-Melis (Berlin) schreibt dazu unter dem Titel »Engels ohne Marx«.

Axel Weipert (Berlin) untersucht differenziert die große Demonstration gegen das Betriebsrätegesetz vor dem Reichstag am 13. Januar 1920. Daran nahmen etwa 100000 Menschen teil, von denen durch Schüsse der Sicherheitspolizei 42 getötet und über 100 verletzt wurden. Nie zuvor oder danach forderte eine Demonstration in Deutschland einen solch hohen Blutzoll. Jörg Wollenberg (Bremen ) geht künstlerischen und literarischen Aktivitäten von Gefangenen in faschistischen Konzentrationslagern nach. Ulrich Peters (Berlin) beschäftigt sich mit dem Widerstand im KZ Buchenwald und dem Kommunisten Walter Krämer.

Kim Christiaens (Leuven) untersucht das öffentliche Bild der Protestbewegungen gegen den Vietnamkrieg in der »Ersten Welt« und geht der Rolle nach, die Akteure der »Dritten Welt« bei deren Entstehung und Entwicklung gespielt haben. Wilma Ruth Albrecht (Bad Münstereifel) präsentiert mit ihrem Text über die Liberalismusdiskussion in der DDR in den 1960er Jahren ein interessantes Kapitel Fachgeschichte. Peter Kroh (Neubrandenburg) würdigt in einer biographischen Skizze anhand von Gestapo-Akten einfühlsam einige Aspekte des Lebens seines Großvaters, des antifaschistischen sorbischen Journalisten und Politikers Jan Skala

Auf eines der rezensierten Bücher sei besonders hingewiesen: Wladlen Loginow: Neiswestnyi Lenin (Der unbekannte Lenin), 2010 in Moskau erschienen. Die Rezensentin Christa Hinckel veranschaulicht, wie der Autor mit profunden Kenntnissen in diesem zweiten Band einer dreibändigen Reihe Leben, Werk und politisches Wirken Lenins zwischen 1916 und Ende 1917 vor dem Hintergrund einer umfassenden Charakterisierung der russischen Gesellschaft darstellt. Deutlich werde, daß Lenin – ebenso wie z.B. Rosa Luxemburg in Deutschland – in der von Marx und Engels begründeten Traditionslinie der Arbeiterbewegung stand. Andreas Diers

JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2012/II, 10 Euro (Jahresabo 25,- Euro). Bezug: Redaktion JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Weydingerstr. 14–16, 10178 Berlin, E-Mail: redaktion@jahr buch-arbeiterbewegung.de)

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