Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2025
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Frieden erkämpfen

Manifestation gegen Krieg und Rüstungswahn: Die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin
Von Arnold Schölzel
»Manifestation für den Frieden« mit Aktivistinnen und Aktivisten auf der Konferenzbühne
Grußbotschaft Aleida Guevaras aus Kuba: »Wir brauchen Frieden in Würde«
Nikolai Platoschkin, zugeschaltet aus Moskau, machte klar: Waffen bringen keinen Frieden
Mike Russell und MFA Kera von Black Heritage
Stöbern und staunen auf dem »Markt der Möglichkeiten«
Jack Rasmus (USA) gab Hoffnung auf die Überwindung des Kapitalismus
Kriegspropaganda unter der Lupe: Anne Morelli (r.) aus Belgien
Endlich wieder in Präsenz: Mehr als 3.000 Besucherinnen und Besucher kamen zur RLK

Es gebe hierzulande jede Menge »zweibeinige Kampfhaubitzen«, meinte Sevim Dagdelen (Die Linke) in der Podiumsdiskussion der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) am Samstag abend in Berlin. Die Mehrheit der Bevölkerung spreche sich aber trotz deren Getrommels für Panzerlieferungen in Umfragen dagegen aus. Mehr als 3.000 Menschen sind da bereits ins Mercure Hotel MOA gekommen. Zu einem großen Teil junge Leute folgten dem RLK-Aufruf »Den dritten Weltkrieg stoppen – Jetzt!«. Es ist ein neuer Besucherrekord nach zwei Jahren im Onlineexil. Bis zum späten Nachmittag waren in die Liveübertragung mehr als 15.000 Endgeräte eingeschaltet. Es gab »Public Viewing«-Gruppen von bis zu 50 Zuschauern, die z. B. aus Zürich und Nürnberg Grüße an die Konferenz schickten.

Mit einer Hunderte Meter langen Schlange Einlassbegehrender hatte der Tag begonnen, der Andrang im vergrößerten Konferenzsaal, an Buch- und Organisationsständen blieb bis zum Schluss groß. Die Kapazitätsgrenze ist wieder einmal erreicht. RLK-Tradition war die Begrüßung der ersten, die es nach drinnen geschafft hatten: Livemusik und Eröffnung der Kunstausstellung. Dann das erste Referat des Ökonomen Wen Tiejun vor rund 1.400 Zuhörern live aus Beijing: China hat seine Entwicklungsstrategie verändert, strebt eine »ökologische Zivilisation« an. Die Belgierin Anne Morelli zieht in ihrer Rede Parallelen zwischen Kriegspropaganda des Ersten Weltkriegs und der heutigen. Nikolai Platoschkin, aus Moskau zugeschaltet, konstatiert: Offenbar sei der deutsche Bundeskanzler das letzte Hindernis vor der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Mumia Abu-Jamal grüßt aus dem US-Knast, es gibt Hoffnung auf Wiederaufnahme seines Prozesses. Das Forum mit SDAJ und DIDF-Jugend bekräftigt: »Diese Jugend steht auf«. Jack Rasmus erläutert live aus San Francisco die Krise der Weltwirtschaft: Langfristig wird der Kapitalismus sie nicht überdauern. Dann die Kernbotschaft dieser RLK: die »Manifestation für den Frieden« mit Aktivisten auf der überfüllten Bühne und an der gesamten Stirnwand des Saales, der Schauspieler Rolf Becker spricht. Ruhig vorgetragen, aber dramatisch: Aminata Traoré aus Mali referiert über die Folgen der westlichen Kriegspolitik für ihr Land und andere im »globalen Süden«. Aleida Guevara in einer Videobotschaft aus Havanna: »Wir brauchen Frieden in Würde.« Die kubanische Journalistin Rosa Miriam Elizalde warnt vor der »Einstimmigkeit der Herde« in den von Techkonzernen beherrschten Medien und bekräftigt: »Sozialismus ist die Voraussetzung für Frieden«.

Keine Revolution ohne Kultur. Die kommt zwischen den Referaten zu Wort: M&R-Chefredakteurin Susann Witt-Stahl erläutert, warum das Magazin noch »auf Eis liegt« und stellt zusammen mit der britischen Aktivistin Jackie Walker den Film »Oh, Jeremy Corbyn. Die große Lüge« vor. Pablo Miró und Nicolás Miquea laden musikalisch zum Erinnerungskonzert für Victor Jara am 16. September ein. Die Weltklassegitarristen ziehen das Publikum in den Bann. 50 Jahre nach dem Faschistenputsch in Chile sagen sie: Den Kampf setzen wir fort!

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