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Aus: Ausgabe vom 16.06.2023, Seite 10 / Feuilleton
Architektur

Alles muss weg

Im Generalshotel am einstigen Flughafen Berlin-Schönefeld wurden in der DDR Staatsgäste empfangen, nun soll das geschichtsträchtige Haus abgerissen werden: »Nach Beendigung der Nutzung durch die Bundespolizei ist der Rückbau im Laufe dieses Jahres vorgesehen«, teilte die zuständige Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) am Donnerstag auf Anfrage mit. Vor dem Abriss würden in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege denkmalwerte Ausstattungselemente gesichert. Es werde nach Möglichkeiten gesucht, diese in Museen unterzubringen.

Das Generalshotel war nach dem Krieg erbaut und als Empfangsgebäude für Repräsentanten der Sowjetunion und Staatsgäste der DDR genutzt worden. Eine Initiative von Architekten, Künstlern, Denkmalschützern und Politikern will das Gebäude erhalten. Ursprünglich sollte das einstige Hotel dem geplanten Regierungsterminal am Flughafen BER weichen. Obwohl der Bund die Pläne für den Neubau dieses Terminals aufgegeben hat, werde die Fläche weiterhin für den Regierungsflughafen benötigt, teilte die BIMA mit. Dort seien unverändert Parkpositionen und Rollwege für Flugzeuge vorgesehen.

Die Architektenkammern Berlin und Brandenburg hatten bereits im Januar für einen Erhalt des Generalshotels geworben, das zwischen 1947 und 1950 erbaut worden war. Das Gebäude spiegele »ein einzigartiges Stück der Flughafengeschichte von Berlin-Brandenburg sowie der deutschen Nachkriegsgeschichte« wider, hieß es in deren Appell. (dpa/jW)

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