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Aus: Ausgabe vom 29.04.2019, Seite 15 / Politisches Buch

Neu erschienen

Waterkant

Peter Ullrich fragt sich, wohin das weiter zunehmende Transportvolumen des Seehandels – Folge der ständigen Suche nach »den billigsten Löhnen, den geringsten Sozial- und Umweltauflagen sowie der niedrigsten nationalen Besteuerung der erzielten Gewinne« – führt. Trotz des Einbruchs infolge der globalen Rezession von 2008/2009 habe sich die transportierte Frachtmenge zwischen 2000 und 2017 »noch einmal fast verdoppelt«. Das Wachstum der Schiffsgrößen habe bei Tankern und Massengutfrachtern inzwischen eine technische und wirtschaftliche Grenze erreicht, gehe bei den Containerschiffen aber weiter – auch wenn einige Fachleute der Ansicht seien, dass es immer schwieriger werde, »die Megaschiffe mit Containern zu füllen«. Die hafenseitige Infrastruktur stoße an Kapazitätsgrenzen; die ständigen Verbreiterungen und Vertiefungen der Fahrrinnen seien für die Natur kaum noch zu verkraften. Auch Burkhard Ilschner beschäftigt sich mit den Folgen des »Irrsinns globaler Konsumwirtschaft«: Nach der Havarie der »MSC Zoe« in der Nordsee sind noch immer nicht alle der mindestens 345 »verlorenen« Container geborgen. (jW)

Waterkant. Umwelt, Mensch und Arbeit in der Nordseeregion, Jg. 34/Nr. 1 , 32 Seiten, 14 Euro, Bezug: Abo­verwaltung Waterkant, Kirchringstraße 2/12, 26736 Krummhörn-Loquard, E-Mail: abo@waterkant.info

Sozialismus

Carl Kinsky bilanziert die Versuche des ehemaligen Trump-Wahlkampfstrategen Stephen Bannon, Einfluss auf die Politik rechter Parteien in der EU zu gewinnen. Bei den Adressaten stoße Bannons Plattform »The Movement« keinesweg auf »ungeteilte Zustimmung«: »Schwedendemokraten«, UKIP, AfD, FPÖ und der französische Rassemblement national seien trotz sporadischer Kontakte bislang zurückhaltend geblieben; nur in Italien, Tschechien und Ungarn habe Bannon einen Fuß in die Tür bekommen. Detlef Umbach meint, dass US-Präsident Donald Trump 2020 »auf eine Mehrheit nicht mehr hoffen kann«. Ihm gingen die Themen aus; das »Thema Einwanderung« sei das letzte aus dem Wahlkampf von 2016, das »noch nicht verschlissen« sei. Heinz Bierbaum schreibt, dass die aktuelle Entwicklung in Lateinamerika, die durch eine »neue neoliberale und antisozialistische Welle« gekennzeichnet sei, ein »großes Problem« für Kuba darstelle: Die regionale Zusammenarbeit, ein »wesentliches Element kubanischer politischer Strategie«, werde zunehmend brüchig. In dieser Situation sei die Solidarität der linken Kräfte in Europa »mehr denn je gefragt«. (jW)

Sozialismus, Nr. 4/2019, 69 Seiten, sieben Euro, Bezug: Sost e. V. (Redaktion Sozialismus), St. Georgs Kirchhof 6, 20099 Hamburg, E-Mail: abo@sozialismus.de

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