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Aus: Ausgabe vom 30.04.2016, Seite 15 / Geschichte

Anno …18. Woche

1916, 5. Mai: In Braunschweig endet ein fünftägiger Streik von Arbeiterjugendlichen. Diese hatten gegen einen »Sparzwang­erlass« des Kommandierenden Generals des X. Armeekorps protestiert, mittels dessen ihnen ein Teil ihres Lohns vorenthalten werden sollte. Trotz massiver Repression setzen sich die Jungarbeiter durch, der Erlass wird aufgehoben.

1926, 2. Mai: In Nikaragua beginnt der Aufstand liberaler Rebellen unter der Führung César Augusto Sandinos gegen die Regierung des Konservativen Emiliano Chamorro Vargas. Der Aufstand mündet in einen langwierigen Konflikt zwischen liberaler und konservativer Partei, in dem die Bevölkerung gegen die einheimische und imperialistische Reaktion ankämpft.

1946, 7. Mai: Nach dem Zusammenschluss von SPD und KPD zur SED auf dem Vereinigungsparteitag vom 21./22. April 1946 gehen die Bemühungen um die Einheit der Arbeiterklasse weiter. In einem offenen Brief wendet sich der Parteivorstand der SED an alle Sozialdemokraten und Kommunisten und fordert sie auf, auch in den Westzonen die Sozialistische Einheitspartei zu schaffen. Militarismus, Reak­tion und der keineswegs bereits besiegte Nazismus seien schon ein Jahr nach Kriegsende wieder aktiv. »Diese tödliche Gefahr für Deutschlands Zukunft kann nur durch eine starke und geschlossene Arbeiterbewegung abgewendet werden«, heißt es in dem Appell.

Im Gegenzug hält die rechte SPD in den Westzonen vom 9. bis 11. Mai in Hannover ihren ersten Parteitag ab. Er ist unter Kurt Schumacher vom »Büro der Westzonen« vorbereitet worden. Die antikommunistischen Genossen beschließen die Unvereinbarkeit der Mitgliedschaft in SED und SPD. Es werden Thesen vom »Zusammenbruch des Kapitalismus« und vom Sozialismus als »Aufgabe des Tages« verabschiedet – selbstverständlich in scharfer Abgrenzung zur Entwicklung in der Sowjetischen Besatzungszone bei gleichzeitigen kritischen Äußerungen auch gegen die Politik der westlichen Besatzungsmächte. Es wird die Überführung des Bergbaus, der Montanindustrie, der Großunternehmen der Chemie in Gemeineigentum sowie die Enteignung der Großgrundbesitzer gefordert. Schumacher wird zum Vorsitzenden, Erich Ollenhauer und Wilhelm Knothe werden zu seinen Stellvertretern gewählt.

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