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Aus: Ausgabe vom 22.03.2016, Seite 11 / Feuilleton

Gleitzeiten

Von Dusan Deak

Ein Aachener Gymnasium will herausfinden, ob Gleitzeiten in der Oberstufe zu besseren Noten führen (N24, 16.3.). Das Modell sieht vor, dass Schüler kommen und gehen, wann sie wollen. Benotet werden soll diese Leistung von ihnen selbst. Ein durchaus plausibler Gedanke.

Die Deutsche Bahn will nun Fahrpläne nach diesem Vorbild erstellen. Züge von Hamburg nach Berlin beispielsweise sollen nicht länger täglich um 7.47 Uhr vom Bahnhof Altona, Gleis 2, abfahren, sondern in einer Testphase ungefähr zwischen acht und neun Uhr oder etwas später (manchmal auch früher, je nachdem). Von welchem Bahnhof die Züge abfahren, wird in einer öffentlichen Lotterie ermittelt und den Kunden per SMS oder Whatsapp mitgeteilt.
Das Modell soll später, falls es sich bewährt, von städtischen Verkehrsbetrieben übernommen werden.

Weitere Kandidaten für eine sinnvolle Gleitzeit sind Bundestagswahlen, Weihnachten und der Kölner Karneval (gerade erfolgreich getestet in Düsseldorf durch Einführung einer Rosenmontagsgleitzeit, diesmal: Zwei Wochen später am Dienstag.)

Der Vorschlag von Ex- SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi, Bundestagswahlen gleitend an bis zu 18 Tagen stattfinden zu lassen (Welt online, 26.12.2014) und Wahlurnen bei Aldi, Lidl, und Penny aufzustellen, wird nach den letzten Landtagswahlen von den Parteien wieder lebhafter diskutiert. Er soll ergänzt werden um die Möglichkeit, den Stimmzettel per Amazon-Paketdrohne ins Wahllokal befördern zu lassen (bzw. zumindest in Sachsen-Anhalt direkt zur AfD).

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