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Aus: Ausgabe vom 26.08.2014, Seite 13 / Feuilleton

Einer der Großen

Richard Attenborough ist am Sonntag im Alter von 90 Jahren in einem Pflegeheim gestorben. Die Schauspielkarriere des Briten begann mit der Rolle des Pinkie in der Verfilmung des Graham-Greene-Romans »Brighton Rock« (1947). Nachdem er in »The Great Escape« (»Gesprengte Ketten«, 1963) an der Seite von Steve McQueen bestanden hatte, überzeugte Attenborough auch im Regiefach. Sein Antikriegsfilm »Die Brücke von Arnheim« (1977) fand bei der deutschen Kritik besondere Beachtung. Das monumentale Biopic »Ghandi« räumte 1983 acht Oscars ab, darunter den für die beste Produktion. Den Plan zu einem Epos über den indischen Rechtsanwalt im Lendenschurz hatte Attenborough seit 1961 verfolgt. Ende 1980 hatte er ein Budget von 22 Millionen US-Dollar zusammen. Bei einer Schlüsselszene, der Beisetzung des ermordeten Freiheitshelden, standen dem Regisseur mehr als 300000 Statisten zur Verfügung, von denen nur etwa 95 000 kleine Gagen erhielten. Die übrigen waren Gandhi-Anhänger, die zum Jahrestag des Begräbnisses 1981 zur Gedenkstätte gepilgert waren. 1987 folgte Attenboroughs Anti­apartheidfilm »Cry Freedom« über den südafrikanischen Freiheitskämpfer Steve Biko. 1993 kehrte Attenborough nicht nur in Steven Spielbergs »Jurassic Park« auf die Leinwand zurück – seine Rolle war die eines exzentrischen Milliardärs –, sondern zog auch für die Labour-Partei ins britische Oberhaus ein. Die Treue zu den Sozialdemokraten hatte bereits sein Elternhaus geprägt. Am Montag kondolierte auch der britische Premier von den Konservativen, David Cameron: »Er war einer der Großen der Filmwelt.« (dpa/jW)

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