Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Gegründet 1947 Donnerstag, 28. März 2024, Nr. 75
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Jetzt zwei Wochen gratis testen. Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Aus: Ausgabe vom 21.04.2012, Seite 15 / Geschichte

Anno … 17. Woche

1907, 25. April: In der Militarismusdebatte distanziert sich Gustav Noske für die sozialdemokratische Reichstagsfrak­tion von der Antikriegsposition seines Genossen Karl Liebknecht. »Wir wünschen, (…) daß das ganze deutsche Volk an den militärischen Einrichtungen, die zur Verteidigung unseres Vaterlandes notwendig sind, ein Interessse hat.« Er schlägt eine Zusammenarbeit von Reichsregierung und Sozialdemokratie vor, damit »Deutschland für das ganze Volk so wohnlich, so freiheitlich und so kulturell hochstehend« wie möglich werde. Als Reichswehrminister wird Noske 1919 mitverantwortlich für die Ermordung Liebknechts und Rosa Luxemburgs sein.

1937, 26. April: Zur Unterstützung der Franco-Regierung und um eine neue Taktik zur Terrorisierung der Zivilbevölkerungn zu erproben, bombardieren deutsche Kampfflugzeuge der »Legion Condor« Gernika, eine baskische Kleinstadt mit seinerzeit etwa 7000 Einwohnern. Die faschistische Reichsluftwaffe führt damit – unter Verstoß gegen das Kriegsvölkerrecht – den ersten vernichtenden Luftangriff auf ein ziviles Flächenziel in der Militärgeschichte. Bei dem Angriff wird die Stadt fast vollständig zerstört, unterschiedlichen Quellen zufolge liegt die Zahl der Toten zwischen 200 und fast 2000. George Lowther Steer, Korrespondent der Londoner Times, berichtet: »Die Taktik der Angreifer war ganz klar: Zuerst schwere Bomben und Handgranaten, um die Bevölkerung zu sinnlosen Fluchtversuchen zu veranlassen, dann Maschinengewehrfeuer, um sie in unterirdische Verstecke zu treiben, und schließlich Zerstörung dieser Unterstände mit schweren Feuerbomben.«


1972, 27. April: Das »konstruktive Mißtrauensvotum« des Unionsfraktionschefs Rainer Barzel gegen Bundeskanzler Willy Brandt scheitert. Hintergrund der Abstimmung ist die von der SPD eingeleitete Entspannungspolitik mit den sozialistischen Staaten in Europa. Barzel kritisierte die »Ostverträge«: »Zu diesem unvollständigen, in Leistung und Gegenleistung unausgewogenen (…) Vertragswerk sagen wir (…): So nicht!« Brandt übersteht das Mißtrauensvotum mit einer knappen Mehrheit von zwei Stimmen.

Mehr aus: Geschichte