Die Temperaturen steigen und die Preise purzeln: junge Welt zum Sommer-Aktionspreis
Aktion und Kommunikation
jW-Grafik: Esther Hamburger
Steigen die Temperaturen, ist es vielen bereits klar: Die junge Welt macht ein Aktionsangebot! Auch in diesem Jahr bieten wir Ihnen die gedruckte Zeitung zu einem Sonderpreis an. 75 Ausgaben der einzigen linken überregionalen Tageszeitung, die weiterhin jeden Werktag auch auf Papier erscheint, können Sie jetzt zum günstigen Preis von nur 75 Euro erhalten!
Die Inhalte sind dabei alles andere als billig: sorgfältig recherchierte Artikel, korrekt kontextualisierte Nachrichten, stets frei von Kriegshetze – das zeichnet die Tageszeitung junge Welt aus wie keine andere. Bestellen Sie jetzt unter: www.jungewelt.de/aktionsabo. Sie brauchen keine Sorge zu haben, in eine Kostenfalle zu tappen: Mit der 75. Ausgabe endet dieses begrenzte Angebot automatisch. Selbstverständlich informieren wir Sie rechtzeitig über Ihre Möglichkeiten, die junge Welt weiter zu beziehen – besonders freuen wir uns natürlich, wenn wir Sie dauerhaft in unserer Leserschaft begrüßen dürfen.
Zu einem anständigen Haushalt gehört schließlich auch eine anständige Tageszeitung – gewissermaßen als Einrichtungselement auf dem Küchentisch. Ihren Besuchern wird Ihr politischer Standpunkt sofort klar, ohne dass Sie ein Wort sagen müssen – ebenso Ihren Nachbarn auf der Liegewiese, die einen Blick auf eine unserer pointierten, stets aussagekräftigen Titelseiten erhaschen, während Sie die jW in der Sonne lesen.
Wir kämpfen dafür, dass unsere Leserinnen und Leser solche Erfahrungen auch in Zukunft machen können – und die gedruckte Tageszeitung als Kulturgut erhalten bleibt. Deshalb sind wir aber noch lange keine Maschinenstürmer. Ein Aktionsangebot machen wir auch denjenigen, die lieber digital lesen: Drei Monate unbeschränkten Zugang auf jungewelt.de erhalten Sie jetzt für nur 18 Euro – natürlich endet auch dieses Angebot automatisch.
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Ausstellung des Künstlerkollektivs »Rotes Atelier« in der Maigalerie eröffnet
Maigalerie-Kollektiv
Ivett Polyak-Bar Am/jW
Beim Aufbau: Die Ausstellung »Wir sehen rot!« wird in der jW-Maigalerie eingerichtet (15.8.2025)
Die Zeiten sind turbulent, doch Kunst und Kultur sind in der Bundesrepublik so angepasst an die deutsche Staatsräson wie selten zuvor. Dass es nach über 18monatiger genozidaler Kriegführung Israels gegen die Palästinenser in Gaza gerade einmal für einen offenen Brief aus der Kunst- und Kulturszene gereicht hat, steht symbolisch dafür.
Doch es gibt auch kritische und solidarische Stimmen. Das Künstlerkollektiv »Rotes Atelier« bietet einen facettenreichen Widerspruch. Ob in Fotos, Plakaten oder anderen grafischen und plastischen Erzeugnissen, wissen die Mitglieder mit politischen Inhalten zu überzeugen. Vor allem spielt dabei die Solidarität mit politischen Gefangenen, unterdrückten Völkern und Befreiungskämpfen sowie der Bezug zur Arbeiterklasse eine zentrale Rolle. Der eigene Anspruch bezieht sich dabei laut Selbstverständnis auf »eine Kunst, die Welt formt und verändert«.
Ab sofort können sich Besucherinnen und Besucher der Maigalerie der Tageszeitung junge Welt selbst von diesem Grundsatz überzeugen und dabei neue Eindrücke über die verschiedensten Perspektiven von gesellschaftlichen Diskursen gewinnen.
Berlin: Künstlerkollektiv »Rotes Atelier« stellt ab Freitag in der Maigalerie aus. Ein Gespräch mit LeMob
Niki Uhlmann
Rotes Atelier
Das vollständige Plakat ist vor Ort erhältlich
Ein Kunstkollektiv wird Werke in den Räumen der Maigalerie am Sitz dieser Zeitung in Berlin ausstellen. Am Freitag nachmittag sollen die Veranstaltungen zur Eröffnung beginnen. Worum handelt es sich beim »Roten Atelier«?
Es setzt sich aus Künstlerinnen und Künstlern sowie Gestalterinnen und Gestaltern verschiedener linker Gruppen aus ganz Deutschland zusammen. Offiziell gegründet haben wir uns bei der Rosa-Luxemburg-Konferenz 2024. Inzwischen sind wir eine stetig wachsende Gruppe, die versucht, der Arbeiterbewegung durch die Entwicklung einer klaren Bildsprache zu helfen. Wir nehmen viele Aufträge anderer Gruppen entgegen, helfen beispielsweise bei der Herstellung von Flugblättern oder Plakaten. Langfristig soll das Rote Atelier in der Tradition sozialistischer Propagandawerkstätten einen festen Ort bekommen, an dem gemeinsam gemalt, gedichtet und gebastelt, letztlich die revolutionäre Ästhetik weiterentwickelt werden kann.
Warum machen Sie das?
Es gibt unzählige kleine Gruppen mit unzähligen begabten Genossinnen und Genossen, die viel Herzblut in die sozialistische Agitation stecken. Diese wollen wir vernetzen. Ganz praktisch können dann Arbeitsmittel gemeinsam genutzt oder Ressourcen wie Schrifttypen ausgetauscht werden. Unerfahreneren Interessierten helfen wir dabei mit Skill-Sharing.
Statt alles selbst zu machen, gehen wir Designs lieber mit den Verantwortlichen durch. Andernfalls blieben sie abhängig von unserer Hilfe. Wichtig ist das auch, weil die Qualität sozialistischer Gestaltung in den letzten 30 Jahren unfassbar stark nachgelassen hat. So können übrigens auch Genossinnen und Genossen eingebunden werden, die womöglich keine Zeit oder Kraft haben, hauptverantwortlich große Projekte zu organisieren.
Welch Rollen spielen dabei Social-Media-Plattformen?
Gerade der digitale Raum stellt Linke vor die Herausforderung, Leute erreichen zu wollen, die durchgehend mit belanglosen Informationen bombardiert werden. In sozialen Medien schaut eine Person im Durchschnitt nur drei Sekunden einen Post an. In kürzester Zeit wird die Entscheidung getroffen, ob der Text, sei es ein Aufruf oder eine Stellungnahme, überhaupt gelesen wird. Darum ist ansprechendes Design so wichtig.
Was macht gute Bildsprache aus?
Manche lieben verspielte Schnörkel. Anderen sagt der konkrete Bauhaus-Stil mehr zu. Letztlich muss das Design dem jeweiligen Zweck des Projekts angepasst werden. Wenn ein möglichst breites Publikum zu einer Demonstration für Bürgerrechte mobilisiert werden soll, sollte man eher mit der Symbolik der roten Fahne arbeiten als mit Hammer und Sichel. Wenn es hingegen um eine Gedenkveranstaltung für Sozialistinnen und Sozialisten geht, kann auf die ganze Tradition der Arbeiterbewegung und ihre Symbolik zurückgegriffen werden. Zentral ist immer, dass sofort deutlich wird, wann und wo es worum geht.
Bis zum 19. September soll in der Maigalerie die Ausstellung unter dem Motto »Wir sehen rot« stattfinden. Warum gerade an dieser Adresse?
Dass die Wahl auf die Maigalerie fiel, hat mit unserer Gründung zu tun und mit unserer Präsenz auf den Rosa-Luxemburg-Konferenzen. Eine Kooperation mit jW verspricht darüber hinaus Prestige. Viele junge Sozialistinnen und Sozialisten wachsen mit jW auf, haben das Probeabo in der Jugend und werden später regelmäßige Leser. Außerdem unterstützt die Zeitung immer wieder linke Veranstaltungen.
Was lässt Sie rot sehen?
»Rot sehen« bedeutet für uns einerseits Wut. Wir sind wütend über die herrschenden Zustände, den kapitalistischen Alltag, den Genozid in Gaza, die imperialistischen Kriege und die Militarisierung der BRD, über die Klimakrise und die permanente patriarchale Gewalt. Andererseits ist »rot sehen« bereits Teil der Lösung. Rot ist unsere Farbe, die Farbe des Sozialismus. In der gegenwärtigen Krise wollen und werden wir die Hoffnung nicht aufgeben. So kommen in unserer Kunst sowohl Wut als auch Hoffnung zum Ausdruck. Bei der Ausstellung werden darum auch Spenden für den palästinensischen Rechtshilfeverein »3ezwa« und für die Kommunistische Partei Palästinas gesammelt.
Die junge Welt braucht Unterstützung: Durch Aktive vor Ort
Aktion und Kommunikation
Karina Hessland/imago
Präsenz in der Öffentlichkeit: Auf vielen Wegen möglich
Ohne die Unterstützung der vielen Freunde, Genossinnen und Leser stünde es anders um die junge Welt. Doch wir wollen weitergehen: mehr Unterstützer in mehr Regionen und damit mehr Öffentlichkeit für die einzige (gedruckte) linke Tageszeitung.
Ein Blick hinter die Kulissen ist angebracht, gar notwendig für das Verständnis der Arbeitsweise der Tageszeitung junge Welt jenseits des redaktionellen Alltags. Um Leserinnen und Leser zu gewinnen, Abonnenten, die die ökonomische Grundlage der Zeitung sichern, fährt die jW im Jahr mehrere Werbekampagnen. Teils sind diese regional begrenzt, als Beispiel sei Leipzig genannt, wo anlässlich der dortigen Buchmesse die jW auch im Stadtbild Präsenz zeigt; auf Plakaten und mit Verteilaktionen. Andere sind zielgruppenspezifisch: Die »Kauf am Kiosk«-Kampagne richtete sich an Gelegenheitsleser und wird auch von Kioskbetreibern wahrgenommen, unterstützt und geschätzt. All diese Kampagnen werden im Verlag konzipiert und vorbereitet; Werbemittel, also alles von Aufklebern über Plakate bis hin zu den jW-Bierdeckeln, werden eigenständig gestaltet.
Des weiteren werden Außenauftritte geplant, organisiert und unterstützt. Ein wirksames Werkzeug zur Gewinnung neuer Leser stellen unsere Verteilaktionen dar. Die größte findet jährlich am 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiterklasse, statt. An über 75 Orten im deutschsprachigen Raum fanden sich dieses Jahr Unterstützer der jW, die nahezu 20.000 Zeitungsexemplare verteilten. Und regelmäßig erreichen uns E-Mails (aktionsbuero@jungewelt.de) oder Anrufe (0 30/53 63 55-10) mit Materialbestellungen für kleinere Verteilaktionen, Infostände oder Veranstaltungen, um die junge Welt oder die thematischen Beilagen auszulegen und Werbemittel zu verteilen. Sei es auf Demonstrationen, Infoständen, Straßenfesten, Parteiveranstaltungen. Auf diese Weise finden Probeabonnenten zur Zeitung, lassen sich überzeugen, sich am besten selbst ein Bild von unserer Zeitung zu machen. Aktuell werben wir für das Sommer-Aktionsabo, bei dem man entweder 75 gedruckte Ausgaben für 75 Euro erhält oder drei Monate Onlinezugang für 18 Euro. Auch hierfür stellen wir gerne entsprechendes Material bereit.
Ohne die Unterstützung etlicher Gruppen und Einzelpersonen wäre uns eine so breite Präsenz nicht möglich. Von Menschen wie Ihnen, wie dir. Leserinnen und Leser der jW, denen eine Zeitung wichtig ist, in der parteiisch kommentiert wird: gegen Aufrüstung und »Zeitenwende«, auf Seite der lohnabhängig Beschäftigten. Kurz: parteiisch für den Frieden, für unsere Klasse. Nicht für eine Partei.
In manchen Städten existieren Leserinitiativen: lockere Zusammenhänge von Leserinnen und Lesern, die gemeinsam ihre Zeitung diskutieren, bewerben, unterstützen. Gerne vermitteln wir Kontakte zu Unterstützern in Ihrer, in deiner Region. Und suchen beständig nach weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Gerne mit unterschiedlichem Zeiteinsatz und Engagement: Jede Bereitschaft, die junge Welt zu unterstützen, ist eine große Hilfe. Das Aktionsbüro freut sich über eure Anrufe oder E-Mails. Kommen wir in Kontakt, fördern wir unabhängigen, linken Journalismus.
Die August-Ausgabe der Granma Internacional erscheint Donnerstag. Neues aus Kuba, Lateinamerika und der Welt
Aktionsbüro
Norlys Perez/REUTERS
Ein internationaler Kongress widmet sich mehrere Tage lang den neuesten Forschungen der Medizintechnologie, der Bekämpfung von Pandemien, aber auch dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) in diesem Bereich. Geplant ist er für Mitte Mai 2026 in Varadero auf Kuba. Das Engagement der sozialistischen Insel im Gesundheitssektor und auch deren internationale Vernetzung sind keine neuen Nachrichten. Was wir aber zur Kenntnis nehmen müssen, ist, dass in den bürgerlichen Medien des Westens nicht über die Bio-Habana 2026 berichtet wird. Dafür braucht es die Granma und ihren deutschsprachigen Ableger.
Die Granma ist die Zeitung der Kommunistischen Partei Kubas und erscheint dort täglich. Um auch einer internationalen Leserschaft Berichte aus erster Hand aus Kuba und Lateinamerika zu ermöglichen, werden Ausgaben in mehreren Sprachen herausgebracht. Die deutschsprachige Ausgabe erscheint monatlich im Verlag 8. Mai, ebenso wie die Tageszeitung junge Welt.
Weitere Themen der am Donnerstag, den 14. August, erscheinenden Granma Internacional sind Kurzmeldungen über Reiszüchtungen, die Unterstützung Kubas durch Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) und den Flugverkehr ab Venezuela. Kommentiert werden das Trumpsche Memorandum zur revolutionären Insel und die Entwicklungen der letzten Zeit im Iran. Berichte, Reportagen und Kommentare aus erster, kubanischer Hand – das macht die Granma Internacional zu einer einzigartigen Wissensquelle. Die monatlichen Ausgaben können ab 20 Euro im Jahr abonniert werden.
Weder die Granma noch die Medizinmesse wären im übrigen möglich gewesen ohne die Initialzündung des Sturms auf die Moncada-Kaserne am 26. Juli 1953. Damit begann die Kubanische Revolution. Die Ausgabe würdigt dieses Ereignis mit einem Blick auf die Nachnutzung des Geländes der wichtigsten Festung des Batista-Regimes außerhalb Havannas. Denn erst mit dem Sieg der Revolution »verwandelten sich die Kasernen in Schulen«.
Für Reisende gibt es nur eine logische Operation: Bestellen Sie das jW-Onlineaktionsabo!
Aktion und Kommunikation
jW-Grafik: Esther Hamburger
Zum Mitnehmen: Unser Sommerabo beinhaltet auch ein attraktives Angebot für Onlineleser
Nun beginnt sie – die Zeit, für die sich die tägliche Schufterei im Betrieb oder Büro lohnen soll. Die Urlaubssaison. Die einen verreisen, die anderen verbringen ihre freie Zeit in der Badeanstalt oder im Volkspark. Egal wo – mit dabei sein sollte die Tageszeitung junge Welt. Schließlich hat man endlich genug Zeit zum Lesen.
Gerade für Weltenbummler lohnt sich unser Onlineaktionsabo: Sie zahlen 18 Euro und können die junge Welt drei Monate lang online und in der App lesen. Danach endet das Abo automatisch – Sie müssen es nicht abbestellen und brauchen sich keine Sorgen zu machen, dass es weiterläuft und Sie in einer Abofalle landen. Mit dem Abo haben Sie Zugriff auf alle Inhalte auf jungewelt.de, inklusive des Archivs, das bis ins Jahr 1997 zurückreicht. Mithilfe boolescher Operatoren können Sie gezielt zu Ihren Lieblingsthemen recherchieren. Unter jungewelt.de/suche finden Sie eine kurze Anleitung zur Nutzung der Suchfunktion – falls Sie auf diesem Gebiet noch nicht so bewandert sind. Ein weiterer Vorteil des Onlineabos ist die junge Welt-App. Sie ermöglicht es Ihnen, die Zeitung zu Hause herunterzuladen und sogar im tiefsten Spreewald – wo der Empfang schon mal ausbleibt – ungestört zu lesen.
Verstehen Sie uns jedoch bitte nicht falsch: Selbstverständlich kämpfen wir weiterhin für den Erhalt der gedruckten Tageszeitung (siehe unten). Das Angebot »75 gedruckte Ausgaben für 75 Euro« steht daher auch im Mittelpunkt dieser Aktion. Wir planen nicht, uns aus diesem Markt zurückzuziehen – und wir bedauern, dass andere das Kulturgut Tageszeitung aufgeben. Da wir aber wissen, dass auch Onlineangebote stark nachgefragt werden, möchten wir sie hier besonders hervorheben.
Ganz ohne geht es nicht: Erhöhung unserer Preise zum 1. September
jW-Aboservice
jW
Die Tageszeitungsbranche steckt tief in der Krise. Auch das Jahr 2025 stellt leider keine Trendwende dar; im Gegenteil – ein ganzes Gewerbe schafft sich sehenden Auges ab. Die Ursachen sind vielfältig, die Symptome ebenso: Zustellrouten werden zusammengekürzt, eine Belieferung am Erscheinungstag – selbst im Einzelhandel – kann auch für größere Städte nicht mehr durchgehend garantiert werden. Wer Zeitungen im Postbezug erhält, kennt das: Alles wird teurer, dabei auch unzuverlässiger. Bei der Frühzustellung sieht es leider nicht immer besser aus. Es wirkt, als wolle die Branche den Menschen diese Produkte derart verleiden, dass irgendwann der (Zwangs-)Umstieg auf rein digitale Medien wie eine Notwendigkeit scheint.
Die junge Welt hält dagegen, und zwar auf vielen Ebenen. Einerseits durch ihre Berichterstattung, die sich abhebt vom Einheitsbrei der großen Blätter. Wer schlecht zurechtredigierte – oder wortwörtlich übernommene – dpa-Meldungen lesen möchte, kann dies im Netz vielfach gratis tun. Warum einen Stapel Papier erwerben, in dem kaum Neues steht – und das für 4,90 Euro (ND Die Woche) oder gar für 5,20 Euro (Taz am Sonntag)?
Dass es zuvorderst auf den Inhalt ankommt, bestätigen die Abo- und Einzelverkaufszuwächse der jungen Welt. Nicht die gedruckte Zeitung steckt in der Krise, sondern die beliebige, schlecht oder langweilig gemachte Zeitung. Klar ist auch: Digitale Medien haben ihre eigenen Stärken und Vorteile, die es zu nutzen gilt. Die jW ist hier seit den ersten Tagen des Internets dabei und baut ihre Onlinepräsenz auch weiterhin aus. Ein Gegenargument zur gedruckten Zeitung ist das allerdings nicht.
Doch auch die junge Welt unterliegt den Zwängen des Kapitalismus. Wir zahlen immer höhere Gebühren für immer schlechteren Service. Apropos: Auch die Post erhöht die Zustellgebühren für Pressesendungen und Streifbandzeitungen 2026 erneut und erheblich. Während einzelne Blätter den Weg in Richtung Luxusprodukt für Besserverdienende einschlagen, geben andere ganz auf: Die Taz will ab Oktober die gedruckte Werktagausgabe komplett einstellen, das ND hat bereits den Print von Montags- und Freitagsausgabe gestrichen. Die Zusteller fahren dann zum Teil nur noch für die jW ihre Tour – und wir müssen die Gesamtkosten tragen.
Wir halten an der gedruckten Zeitung fest und wollen erschwinglich bleiben. Doch ohne Preiserhöhungen ist dies nicht möglich. Dementsprechend müssen wir ab dem 1. September 2025 für Neukunden, aber auch für Bestandskunden, deren Zahlungszeiträume auslaufen, neue Abopreise in Rechnung stellen – die folgenden Angaben beziehen sich dabei jeweils auf das Monatsabo. Die Preise für Normal- und Sozialabos (Print) werden 2 Euro teurer (Online: 2 Euro mehr für das Normal-, 1 Euro für das Sozialabo), die Print- und Onlinesoliabos 3 Euro. Das Wochenendabo und das Mittwoch–Sonnabendabo kosten jeweils einen Euro mehr. Bitte beachten Sie, dass die Preiserhöhung bei Ihnen erst wirksam wird, wenn der nächste Zahlungszyklus folgt. Im Einzelhandel steigen die Preise für die Werktagausgaben um 20 Cent, für die Wochenendausgabe um 30 Cent – also auf 2,50 Euro Montag bis Freitag und auf 3,20 Euro am Wochenende (in der BRD).
Zwar bleibt die junge Welt weiterhin eine der günstigsten Tageszeitungen der BRD. Dennoch, die Preiserhöhung schmerzt uns. Die steigenden Kosten geben wir dabei übrigens nur zum Teil weiter. Den anderen Teil wollen wir durch das Gewinnen neuer Abonnenten kompensieren. Gleichzeitig bitten wir alle Leserinnen und Leser, die es sich leisten können, zu prüfen, ob sie in eine höhere Preisklasse wechseln können. Das hilft uns dabei, das Sozialabo auch weiterhin besonders günstig und ohne Nachweise anbieten zu können.
Für Fragen steht Ihnen unser Aboservice telefonisch (0 30/53 63 55 80/-81/-82) oder per E-Mail unter abo@jungewelt.de zur Verfügung.
Die Tageszeitungsbranche schafft sich ab, die junge Welt hält dagegen. Das sollte man ausprobieren, auch als Taz-Leser!
Aktion und Kommunikation
jW-Grafik: Esther Hamburger
75 Ausgaben für 75 Euro: An gutem Journalismus kann man sich festlesen
Die Werbewirtschaft veröffentlicht neue Zahlen, und die Zeitungsbranche ist in heller Aufregung. Dabei sind die Nachrichten keineswegs neu. Die Variable ist nur die Höhe des Auflagenverlustes der dort gelisteten Medien, denn die Branche ist weit fortgeschritten in ihrer Selbstabschaffung. Profit machen lässt sich mit Preisvergleichsseiten, Immobilien oder Kaffeeverkauf. Karl Marx, selbst viele Jahre seines Lebens als Journalist tätig, war da in seinem Erkenntnisprozess schon weiter, wenn er festhielt: »Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein.«
In diesem Herbst ergibt sich eine neue Situation für die Tageszeitungsbranche, da die Berliner Tageszeitung (Taz) aufhört, eine gedruckte Tageszeitung zu sein. Die zwei Geschäftsführer der Taz erläuterten vergangene Woche die Pläne des Blattes in einem an Durchhalteparolen erinnernden Artikel unter dem Titel »Zum Optimismus verpflichtet«. Ganz so optimistisch klingt es im Text dann nicht mehr, besonders, wenn es über die Bereitschaft der eigenen Leserinnen und Leser zum Wechsel auf ein vor allem digitales Angebot heißt: »Nicht immer voller Begeisterung, aber doch mit tiefsitzender Überzeugung.«
Die gedruckte Auflage der Taz geht seit Jahren zurück. Dieses Schicksal teilt sie mit den allermeisten Tageszeitungen des Landes. Auch der Versuch, mit einer aufgeblasenen Wochenendausgabe zu reüssieren und dafür unter der Woche nur noch digitalen Journalismus zu betreiben, ist keine Erfindung der Taz. Das ND – Der Tag, früher Neues Deutschland, beschreitet denselben Weg, die Werktagausgaben werden bereits zusammengestrichen. Damit diese Rechnung aufgeht, müssen erhebliche Teile der Printleserschaft für ein Onlineabo begeistert werden. Denn bedrucktes Papier gibt es nur noch einmal wöchentlich, und trotz enormer Preise für die Wochen-Taz (5,20 Euro pro Exemplar) reicht das nicht, um eine Tageszeitungsredaktion zu finanzieren. Die aktuellen IVW-Zahlen, in denen die Taz mittlerweile getrennt gelistet wird – einmal als Tageszeitung von Montag bis Freitag, einmal als Wochenzeitung – zeigen, wie schwierig das ist. Die Taz versucht, die bittere betriebswirtschaftliche Realität positiv zu wenden und ökologisch zu verkaufen (die armen Bäume!). Im übrigen wird von verändertem Leseverhalten geraunt. Dass es mit der Art der Berichterstattung, mit Themen und Schwerpunktsetzungen zusammenhängen könnte, dass die Taz – laut IVW-Zahlen im 2. Quartal 2025 – nur noch auf rund 16.233 gedruckte Vollabonnements kommt, spielt natürlich keine Rolle. Wie viele dieser Leserinnen und Leser den anstehenden Wechsel im Oktober mitmachen werden, bleibt unklar.
Diese Branchenkrise ist dabei keine des gedruckten, sondern eine des bürgerlichen Journalismus. Die Engführung der Berichterstattung sorgt für Beliebigkeit, die kapitalistische Dauerkatastrophe für Hoffnungslosigkeit. Doch die Selbstvernichtung der Zeitungen hat Auswirkungen, auch auf die junge Welt. Denn Transporttouren werden teurer, je weniger Exemplare ausgeliefert werden, Druckereien schließen, Zustellrouten werden eingestellt. Aus der Krise des bürgerlichen Journalismus wird somit eine selbsterfüllende Prophezeiung.
Dass es nicht am Papier liegt, macht die – gegen jeden Trend positive – Aboentwicklung der jungen Welt deutlich. Die jW erscheint weiterhin an sechs Tagen in der Woche, gedruckt und selbstverständlich auch digital. Internet und gedruckte Zeitungen haben ihre jeweils spezifischen Stärken. Das möchten wir möglichst vielen näherbringen– auch den Lesern anderer Zeitungen. Deshalb bietet unser Angebot im Sommer beide Optionen. Und das zu einer Zeit, wenn – hoffentlich – Zeit für eine erkenntnisreiche Lektüre ist.
Mit dem Beileger in der heutigen Ausgabe haben Sie eine praktische Handreichung: für eine Bestellung für sich selbst, als Geschenk an andere oder als Spende für Unbekannte. Nehmen Sie die Inhalte mit auf die Liegewiese im Stadtbad oder ins Eiscafé mit unserem sommerlichen Aktionsabo!
Die deutschsprachige Ausgabe der Granma Internacional ist eine einzigartige Informationsquelle zur sozialistischen Insel
Aktionsbüro
jW
Nachrichten, Berichte und Informationen aus Kuba und Lateinamerika erhalten Sie so in Deutschland kein zweites Mal
Am 26. Juli jährt sich der Sturm auf die Moncada-Kaserne des damaligen kubanischen Diktators Batista unter Führung von Fidel Castro. Das war der Beginn der Revolution. Nicht nur auf Kuba, weltweit wird dieser Gedenktag gefeiert: als Ausdruck der Solidarität mit der revolutionären Insel und mit dem Abwehrkampf des sozialistischen Landes gegen die verbrecherische US-Blockade, als Ausdruck der Freude über die Befreiung vom Imperialismus.
Dabei scheiterte der Angriff auf die Moncada-Kaserne 1956 zunächst und zwang die Revolutionäre ins Exil. Doch Fidel und Raúl Castro, Che Guevara und weitere Genossen kehrten zurück und waren 1959 siegreich. Das zweite Mal landeten sie mit der auf der – für die Zeitung namensgebenden – Yacht »Granma« auf Kuba.
Die Granma Internacional ist eine Zeitung der PCC, der Kommunistischen Partei Kubas. Die deutschsprachige Ausgabe wird ebenso wie die Tageszeitung jungeWelt vom Verlag 8. Mai vertrieben. Nachrichten und Berichte aus und über Kuba finden sich unter anderem darin. Sie sind authentisch und geben – im Gegensatz zu den deutschsprachigen Medien, darunter auch die wenigen kubasolidarischen wie die junge Welt – direkt die Einschätzungen der Kubaner selbst wieder. Auch in der Juliausgabe wird über ein breites Themenspektrum berichtet: von medizinischer Forschung und kubanischen Interpretationen der Kreislaufwirtschaft über multiforme Kriege und die Situation Cristina Kirchners, der ehemaligen Präsidentin Argentiniens, unter dem rechtsgerichteten Präsidenten Javier Milei, bis hin zu kubanischen Weitsprunghoffnungen.
Nachrichten, Berichte und Informationen aus Kuba und Lateinamerika – im Originalton, direkt und unverfälscht – erhalten Sie so in Deutschland kein zweites Mal. Ein Jahresabonnement der Granma Internacional (zwölf Ausgaben) kostet nur 20 Euro. Kommen Sie am Sonnabend dieses Wochenendes (26. Juli) zum Stand der Tageszeitung junge Welt auf der Fiesta de Solidaridad in der Lichtenberger Parkaue in Berlin, feiern Sie mit uns, und schließen Sie ein Abo der Granma ab.
75 Ausgaben für nur 75 Euro. Lernen Sie die junge Welt in den Sommermonaten kennen
Aktion und Kommunikation
jW-Grafik: Esther Hamburger
Bundestag und -liga sind gleichzeitig in der Sommerpause, und damit sind drei verlässliche Themenquellen versiegt: das Runde (Ball, Plenarsaal), das Eckige (Tor, F. Merz) und ihre wechselseitigen Beziehungen. Statt dessen werden andere Ablenkungsgeschichten geboten. Ein Laienspiel, an dem sich die junge Welt nicht beteiligt. Ein beißwütiger Wels im Badesee gab nachrichtlich einen kurzen Vorgeschmack auf das Drohende – die junge Welt hat das Tier ebenfalls mit einem Portrait gewürdigt. Das hat dann aber auch gereicht. Im Drama um Jeffrey Epsteins Leben, Geschäfte, Machenschaften und Tod hat sich eine Debatte um die ominöse Kundenliste des Vergewaltigers entzündet. Die US-Regierung wollte sie erst freigeben, nun leugnet sie ihre Existenz. Steht Präsident Trump selbst darauf? Die liberalen Medien laufen Sturm, selbst Anhänger der »MAGA«-Bewegung sollen ungehalten sein. Die US-Medien sind voll damit, und die deutsche Journaille spielt, neidisch auf so viel Bling-Bling, in Aufmachern und Berichten gerne mit. Doch außer Spekulationen und Budenzauber bleibt nicht viel. Die jungeWelt hingegen trägt die Tatsachen und Anwürfe zusammen, setzt sie in den Kontext und wartet die weiteren Fakten ab. Solides Handwerk statt Clickbait. Hintergründe statt Effekthascherei.
Denn was mit den ganzen sommerlichen Nachrichtensimulationen verdeckt wird: Aufrüstung und laufende Waffengänge, Massenmorde. Krieg und Krise gehen weiter. Das ist, was die jungeWelt beschäftigt. Die unverhohlene Mobilisierung hat nur ein logisches Ziel: Krieg. In der BRD, in Europa, mit begleitendem Hurra-Patriotismus. Mehr Geld für Waffen, damit einhergehend Kürzungen in sozialen und kulturellen Bereichen.
Als einzige konsequent linke Tageszeitung in der BRD – und im deutschsprachigen Raum – packt die junge Welt diese Themen an. Eine Besonderheit im Einheitsrauschen des Blätterwalds: marxistisch orientiert, internationalistisch, dem Frieden verpflichtet. Und täglich – von Montag bis Sonnabend – gedruckt erscheinend. Bis Ende September bieten wir Ihnen die Möglichkeit, die jungeWelt gründlicher kennenzulernen und unsere Versprechen auf den Prüfstand zu stellen.
75 Ausgaben zum guten Kurs von nur 75 Euro. Gedruckt. Das sind in etwa drei Monate jW ins Haus. Sie können den Start des Abos zeitlich auch so abstimmen, dass es vor oder nach Ihrem Urlaub beginnt. Sie können sich die Zeitung sogar an Ihren Urlaubsort schicken lassen (bei einem Auslandsaufenthalt fallen leider zusätzliche Kosten an, möglich ist das aber dennoch). Und natürlich enden diese Aktionsabos wie immer automatisch.
Unser Sommerabo bieten wir auch denen an, die lieber online lesen: Für nur 18 Euro erhalten Sie die Möglichkeit, drei Monate lang sämtliche Artikel auf jungewelt.de direkt am Erscheinungstag zu lesen, und das schon kurz nach Redaktionsschluss. Nach der Bestellung erhalten Sie die dafür wichtigen Infos per Mail. Unsere Kolleginnen und Kollegen in der Aboabteilung stehen Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung (030 53 63 55 -81).
Mit Ihrem Sommerabo unterstützen Sie kritischen, linken Journalismus. Ohne Sommerlochthemen.
Für unsere Sommeraktion haben wir wieder ein Aktionspaket mit Werbemitteln zusammengestellt. Unterstützen Sie uns dabei, die junge Welt sichtbarer und mehr Menschen auf unser Angebot aufmerksam zu machen! Verschönern Sie – so erlaubt – die Umgebung mit Plakaten und Aufklebern, verschicken Sie Postkarten oder geben Sie die Aboflyer mit dem Sommermotiv weiter. So können sich viele unser Sommerangebot von 75 Ausgaben für nur einen Euro pro Ausgabe sichern und das Sommerloch oder den Urlaub mit guter Lektüre füllen.
Natürlich können Sie unser Angebot auch digital verbreiten. Material hierfür finden Sie im Downloadbereich unseres Aktionsblogs jungewelt.de/aktion/aktion-downloads.php
1.000 Abos jetzt: Ziel nicht erreicht, ein Misserfolg war die Aktion dennoch nicht
Aktion und Kommunikation
thomas j. richter/jW
Nicht alle Geschichten berichten von Erfolgen. Sicher ist es ein Erfolg, dass die Tageszeitung jungeWelt ihre Auflage entgegen allen Trends in der Branche stabil halten kann und sie sich sogar positiv entwickelt – allen Angriffen von seiten des Staates und anderer Medien zum Trotz. Das ist bemerkenswert, weil alle anderen Tageszeitungen verlieren – Abonnenten und Auflage.
Doch auch ein Erfolgskurs kann Niederlagen beinhalten. Wir hatten uns vorgenommen, in den fünf Wochen vor der Generalversammlung unserer Genossenschaft am vorletzten Juniwochenende 1.000 neue bezahlte Abos einzuwerben, weil wir diese ökonomische Sicherheit für unsere Arbeit brauchen. Nun konnten wir bis zu dieser Woche 727 neue oder höherwertige Abos einsammeln. Das ist zweifellos ein Erfolg, der auch dringend benötigte Mehreinnahmen bringt. Und doch – unser selbstgestecktes Ziel haben wir nicht erreichen können.
Wir beenden die Aktion dennoch in der kommenden Woche. Doch der Kampf geht weiter! Bevor wir in einer Woche unsere Sommeraktion 75 Zeitungen für 75 Euro starten, legen wir der jW am Mittwoch, dem 16. Juli, noch einmal eine Übersicht bei, die die wichtigsten Optionen für unsere Unterstützung aufzeigt. Präsentieren Sie diese Möglichkeiten gern auf Ihrem nächsten Stammtisch oder Gruppenabend. Die beiliegende Übersicht ist extra minimalistisch gestaltet, so dass alle Optionen schnell zu erfassen sind. Noch ist es also nicht zu spät zum Umsteigen, Spenden oder Verschenken. Mit einem Aktionsangebot im Sommer wollen wir ab der kommenden Woche unseren werblichen Schwerpunkt verlagern und neue Leserinnen und Leser an die jungeWelt heranführen. Außerdem wollen wir die vielen Nutzerinnen und Nutzer, die einen besonderen Wert in unserer Berichterstattung sehen, zum Zahlen – ob regelmäßig oder gelegentlich – bewegen. Denn klar ist auch: Die junge Welt muss finanziert werden. Vom Staat, der Kirche oder von politischen Parteien bekommen wir selbstverständlich nichts.
Wir danken allen Abonnenten und Genossenschaftsmitgliedern, die ihr Bestes gegeben haben und für unsere und ihre Tageszeitung aktiv geworden sind. Immer wieder zeigt sich, dass die junge Welt nicht nur besondere Inhalte hat, sondern sich auch über eine besondere Leserschaft freuen kann. Wir werden uns ins Zeug legen, Sie immer bestens zu informieren – im Sommer und darüber hinaus.
Ab 2026 wieder mit neuen Melodie & Rhythmus-Heften
Dietmar Koschmieder
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Dietmar Koschmieder/jW
Impressionen vom Festival in Rudolstadt
Dietmar Koschmieder/jW
Der Verlag 8. Mai war mit der Zeitschrift Melodie & Rhythmus in Rudolstadt präsent
Jens Schulze
Impression aus Rudolstadt
Jens Schulze
Impressionen aus Rudolstadt
Auch 2025 punktete das Rudolstadt-Festival, früher Tanz-und-Folk-Fest, am vergang-enen Wochenende mit hochkarätiger Musik und angenehmem Publikum, das sich offen für andere Töne zeigte. In Zeiten extremer politischer Entwicklungen war allerdings auffallend, dass gerade bei den Liedern der Straßenmusiker politische Inhalte oder gar scharfe Zuspitzungen kaum zu hören waren: Viele zogen es vor, sich gleich nur instrumental und damit ohne Text auszudrücken. Andere beschränkten sich darauf, Coverversionen bekannter Hits vorzutragen.
Dass die Veranstalter sehr wohl einen politischen Anspruch erheben, war auch in diesem Jahr dem liebevoll gestalteten Programmheft entnehmbar. Und dass das Publikum an politischer Diskussion und entsprechenden Angeboten an Kulturgütern stark interessiert war, erlebten wir am Stand von Melodie & Rhythmus, der Kulturzeitschrift aus dem Verlag 8. Mai GmbH in der Rudolstädter Mangelgasse eindrücklich jeden Tag. »Endlich mal ein Stand mit politischem Angebot«, hörten wir nicht selten. Neben vielen jW- und M&R-Abonnenten fanden sich hier auch viele ein, die beide Produkte noch nicht kannten.
Es ist nachvollziehbar, dass in Zeiten täglich zu ertragender Kriegspropaganda und Hochrüstungsprogrammen, Verschärfung von sozialen Widersprüchen, Aus- und Abgrenzungen im Kulturbetrieb so ein völkerverbindendes Festival wie das in Rudolstadt für viele auch einen Fluchtpunkt darstellt: um sich wenigstens für ein paar Stunden in einem geschützten Raum mit vielen ebenfalls solidarisch gestimmten Menschen treiben lassen zu können. Dass dies aber großes Interesse an fortschrittlicher Kultur und aufklärender Information nicht ausschließt, belegen die hohe Nachfrage am Stand unseres Verlages nach Büchern und CDs, Zeitschriften und Broschüren, aber auch die spannenden Diskussionen, die dort geführt wurden. Besonderes Interesse fanden die M&R-Schwerpunkte Kriegspropaganda, USA, Irrationalismus und Afrika. Beim Rudolstadt-Festival 2026 sollen dann auch endlich wieder aktuelle M&R-Hefte im Angebot sein.
Das jW-Team wird für die Frauenfußball-EM verstärkt
Aktion und Kommunikation
jW Montage
Niederlagen ist die Schweiz nicht gerade gewohnt – schließlich ist sie stets um ihre Neutralität bemüht. Doch kürzlich musste ihre Frauenfußball-Nationalmannschaft ein derbes 1:2 gegen die Auswahl der Besten aus Norwegen einstecken. Es war das Eröffnungsspiel der Frauen-Europameisterschaft 2025 – ausgetragen auf neutralem Boden: in der Schweiz.
Für uns ist dieses sportliche Kräftemessen Anlass, unsere Auswahl revolutionärer Kickerinnen und Kicker um eine garantiert nicht neutrale Personalie zu erweitern: Greta Thunberg! Die Schwedin fordert: »Free (-kick for) Palestine!« – und verstärkt damit unser inzwischen 14 Spielerinnen und Spieler umfassendes Team.
Jedes Jahr nehmen wir die Fußball-Welt- und -Kontinentalmeisterschaften zum Anlass, eine fortschrittliche Persönlichkeit humorvoll und zugleich wertschätzend mit einem Sticker und einem Plakat zu würdigen, die sich in besonderer Weise für die Arbeiter- oder Friedensbewegung verdient gemacht hat. Greta ist nun – neben Chelsea Manning, Rosa Luxemburg, Frida Kahlo und Angela Davis – die fünfte Frau, die im Trikot des Teams der jungen Welt aufläuft.
Mit der Gründung von Fridays for Future hat Thunberg einiges ins Rollen gebracht: In der gesamten westlichen Welt folgten ihr Schülerinnen und Schüler und blieben freitags dem Unterricht fern, um für eine Wende der (kapitalistischen) Klimapolitik zu demonstrieren. Was sie damit lostrat, prägte eine ganze Generation der Klimabewegung. Die Berichterstattung über sie war schon damals häufig von Unsportlichkeit geprägt – seit sie ihre klare Haltung gegen das zerstörerische Wüten Israels im Gazastreifen zeigt, erst recht.
Die Abbildung Gretas auf dem diesjährigen Sticker und Plakat wurde nicht – wie bisher – mit Hilfe fotografischer Vorlagen und digitaler Filter erstellt, sondern durch eine sogenannte künstliche Intelligenz generiert. Dem Thema KI, ihren Folgen für die arbeitende Klasse und den Chancen, die sie im Kampf für eine gerechtere Welt eröffnet, widmen wir uns ausführlich am Mittwoch, dem 9. Juli, in einer Sonderbeilage. Sie liegt der Tagesausgabe der jungen Welt wie gewohnt kostenlos bei. Denn natürlich wird dieses Thema auch innerhalb des jW-Kollegiums kontrovers diskutiert.
Nun aber zu Ihnen: Treten auch Sie etwas los! Bestellen Sie ein Fußball-Aktionspaket – es enthält drei Plakate und zwei Sticker jedes Spielers und zehn Abokarten – oder unsere KI-Beilage zum Auslegen auf Infotischen oder andere Formen der Weiterverbreitung beim Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de oder 030 / 53 63 55-10.
Denkspaß für die Urlaubszeit bietet ab Montag unser neues Sommerrätsel
Redaktion
privat
Am Montag erwartet junge Welt-Leser auf Seite 14 der gedruckten Ausgabe eine kleine Überraschung: ein neues Rätselformat. Die nächsten vier Wochen wollen wir jeweils montags das Wissen unserer Leserinnen und Leser auf ganz besondere Weise testen. Denn die Fragen haben es in sich: Was zum Beispiel ist ein »Großraumbetreuer, meist im Anzug«, oder wer ist der »Nörgler unter den Käsesorten«? Wir finden: Eine allseits gebildete sozialistische Persönlichkeit sollte die Lösung finden.
Die Rätsel entwickelt hat unser Leser Moritz Sommer. Er ist 27, stammt aus Nürnberg und hat Kultur- und Medienmanagement studiert. Laut eigener Aussage löst er mit seinem Vater und seiner Schwester »seit ich denken kann, Puzzles, Kreuzworträtsel, Exit-Spiele etc.«. Eigene Rätsel bastelt er seit letztem Herbst und ist verständlicherweise richtig stolz auf die Veröffentlichung seiner Arbeiten in jW.
Erfolgreiches Knobeln soll auch belohnt sein: Unter den Rätsellösern verlosen wir passend zur Jahreszeit sommerliche Prämien, bestens geeignet als Strandlektüre. Wir sehen das Sommerrätsel in dieser ersten Testphase übrigens ganz bewusst als »Bonbon« für alle Printleser. Eine gedruckte Ausgabe lässt sich doch viel leichter an den Badesee mitnehmen, wenn man das Handy einfach mal zu Hause lassen will. Wer kein Printabo hat, sollte also die nächsten vier Montage zu seinem Lieblingskiosk gehen und eine jW erwerben.
Wir wünschen viel Spaß beim Knobeln mit dem jW-Sommerrätsel!
Ach so: Alle Freunde unseres großen Wochenendrätsels sollten keinen Schreck kriegen – das große Wochenendrätsel finden Sie nach wie vor jeden Sonnabend in der Beilage »faulheit & arbeit«.
Eine starke Friedensbewegung braucht eine starke Tageszeitung. Und die braucht Abos
Aktion und Kommunikation
Thomas J. Richter/jW
Vor sechs Wochen haben wir die Aktion »junge Welt stärken: 1.000 Abos jetzt!« gestartet. Zwar sind bereits zahlreiche Abonnementbestellungen bei uns eingegangen – unser Ziel haben wir jedoch noch nicht erreicht. Als Abonnentin oder Abonnent werden Sie bald ein Anschreiben in Ihrem Briefkasten finden, das die Aktion thematisiert. Wir setzen bei dieser Kampagne besonders auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Die Devise lautet: Leser werben Leser!
Viele kennen und schätzen die junge Welt bereits. Täglich erreichen uns positive Rückmeldungen zu unserer journalistischen Arbeit – bei Außeneinsätzen unseres Aktionsbüros, über Direktnachrichten in den sozialen Medien oder in unserem jW-Laden in der Torstraße 6 in Berlin. Die Reichweite, die zu solchen Rückmeldungen führt, übertrifft den Kreis unserer Abonnentinnen und Abonnenten bei weitem.
Die Vorkriegsrhetorik – insbesondere der westlichen Regierungen – beunruhigt und verängstigt derzeit viele Menschen, die sich zuvor jahrzehntelang in Sicherheit wähnten. Die Mainstreampresse – von Springer über die Öffentlich-Rechtlichen bis hin zu einst von Linken gegründeten Tageszeitungen – sprang sofort auf, als es aus Regierungskreisen hieß, Deutschland müsse »kriegstüchtig« werden, und leistet ihren ideellen Beitrag zur Aufrüstung. Viele haben es satt, sich von dieser Hetze beschallen zu lassen. Selbst in der SPD dämmert es mittlerweile dem einen oder der anderen, dass die Verantwortlichen für die eskalierenden Konfrontationen auf der deutschen Regierungsbank sitzen. Daher lesen täglich Tausende die junge Welt – weil sie konsequent dagegenhält –, jedoch ohne ein Abo abgeschlossen zu haben. Das ist in Ordnung, denn wir stellen bewusst den Großteil unserer Artikel auf jungewelt.de kostenlos zur Verfügung. Leider ist vielen Nutzerinnen und Nutzern noch nicht bewusst, dass es für die langfristige Absicherung der jW auch auf sie ankommt. Mit einer Spende zum Beispiel – ob regelmäßig oder einmalig.
Die junge Welt finanziert sich vor allem durch Abonnements. Weder Parteien noch Kirchen oder Konzerne haben Einfluss auf unsere Berichterstattung. Daher können wir es uns leisten, allen (auch linken) Parteien gleichermaßen kritisch auf die Finger zu schauen: Bleiben sie in der Friedensfrage stabil? Bewahren sie Distanz zu rechten Ressentiments? Und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass uns die Bundeswehr oder Drohnenhersteller als Anzeigenkunden abspringen – die haben in unserem Blatt ohnehin nichts verloren.
Wir bitten Sie – und auch Ihre Freundinnen, Genossen und politischen Mitstreiterinnen –, sich Ihrer entscheidenden Rolle für die junge Welt bewusst zu werden. Besuchen Sie jungewelt.de/jw-staerken, und denken Sie über die fünf Möglichkeiten nach, mit denen Sie die jW stärken können: abonnieren, umsteigen, verschenken, spenden und Gefängnisabonnements abschließen.
Sie mögen es lieber analog? Greifen Sie zum Hörer und wählen Sie 030 / 53 63 55-80. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Sie gerne telefonisch und beantworten alle Ihre Fragen zu Abonnement-, Verschenk- oder Spendenoptionen.
Auf der Straße: Infostand, Demo, Festival, Sommerfest
Aktion und Kommunikation
Joshua Regitz/jW
Die jW ist präsent – wie auf der Demo gegen die Kriegskredite am 18. März in Berlin
Jetzt 1.000 Abos mehr – das ist das Ziel unserer aktuellen Kampagne. 1.000 Abos, um die ökonomische Grundlage der Tageszeitung jungeWelt zu verbessern. Um sie krisenfester zu machen, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Als marxistisch orientiertes Blatt ist die jungeWelt Angriffen ausgesetzt, angesichts der militaristischen »Zeitenwende« verschärfen sich diese. Die jungeWelt ist die einzige linke, überregionale Tageszeitung in der BRD, die konsequent für den Frieden, für internationale Solidarität eintritt. Und das aus der Sicht der Lohnabhängigen.
Abonnements stellen die ökonomische Basis der jW sicher. Doch abonnieren kann die jungeWelt nur, wer sie kennt! Der erste Kontakt zu unserer Zeitung sind häufig Verteilaktionen: Festivals, politische Sommerfeste, Demonstrationen.
Bekanntheit schaffen
Die jungeWelt braucht die Unterstützung ihrer Leserinnen und Leser – Ihre! Nicht nur große Veranstaltungen und Demonstrationen, sondern auch kleine, regionale Ereignisse können genutzt werden, um die Bekanntheit der jW zu steigern. Anlässe gibt es auch in den Sommermonaten reichlich. Ein Anruf beim Aktionsbüro (0 30/53 63 55-10) reicht, und wir können Details besprechen; zu Stückzahlen, Anlieferung, Aktionspaketen. Am liebsten mit etwas Vorlauf – zehn Tage sind ideal.
Sie können auch unsere Auftritte auf Sommerfesten unterstützen. So zum Beispiel bei der Fiesta de Solidaridad in der Berliner Parkaue. Besonders Mitglieder der Genossenschaft sind gefragt, da sich diese dort mit einem Café präsentiert. Wenn Sie dort gerne eine Schicht übernehmen wollen, melden Sie sich bitte ebenfalls bei uns.
Die jungeWelt überzeugt
Die jungeWelt überreicht zu bekommen, entspricht einer persönlichen Empfehlung. Und das macht Verteilaktionen so wertvoll: Ein erster Kontakt zu einer Zeitung, die mit ihrem kritischen, linken Journalismus in der Presselandschaft der BRD einzigartig ist, führt oft zu einem kostenlosen und unverbindlichen Probeabo, ob online oder auf Papier. Und viele Probeabonnenten lassen sich in den zwei Wochen von der jungenWelt überzeugen. Denn die jungeWelt braucht mehr Leserinnen und Leser, auch das stärkt uns.
Sozialdemokraten verfassen ein »Manifest« – Waffennarren drehen durch, Linke haben Bedenken. Nehmen wir sie doch lieber beim Wort und in die Pflicht!
Verlag, Redaktion und Genossenschaft
Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Den Weg in den Krieg verbauen – dafür braucht es viele (Ostermarsch am 19.4.2025 in Berlin)
Noch niemals seit dem Zweiten Weltkrieg war die Gefahr einer weltweiten kriegerischen Eskalation, eines erneuten Weltkrieges, so groß wie heute. Die Ostexpansion der NATO hat die Sicherheitsgarantien, die sich im und seit dem Kalten Krieg entwickelt haben, hinweggefegt. Bislang 18 EU-Sanktionsrunden konnten zwar Russland nicht empfindlich treffen, dafür aber die eigene Wirtschaft. Regionalkonflikte flammen allerorten auf. Ein Eintritt der USA an der Seite Israels im völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Iran hat das Potential, auch diese Weltregion in Chaos und Vernichtung zu stürzen. Bis 2029, so das neue Mantra der Herrschenden in Deutschland, müssen »wir« zum Krieg gegen Russland bereit sein. Und gleichzeitig wird der entscheidende Schlag gegen die Volksrepublik China vorbereitet. Die Bevölkerung Deutschlands, die Grund genug hat, um ihre Zukunft besorgt zu sein, wird mit wahnwitziger militaristischer Propaganda eingedeckt. Dieses System hat keine andere Antwort mehr auf irgendeine Frage der Zukunft. Die politische Debatte ist auf Kalibergrößen und militärische Kennzahlen verzwergt. Diese Entwicklung entspricht dem offensichtlichen Verfall des westlich geprägten imperialistischen Systems, das nnur durch militärische Aggression seine Existenz sichern kann.
Kurzum, die Zeit ist überreif für eine starke Friedensbewegung. Ihre Schwäche ist politisch gewollt, die Verunmöglichung jeder Diskussion über angeblich alternativlose Hochrüstung und Kriegsvorbereitung entspricht den Interessen der Herrschenden. Wenn sich dann – spät, sehr spät – führende Sozialdemokraten aus der Deckung wagen und ihre Stimme für Diplomatie, für Verhandlungen und gegen stumpfen Rüstungswahn erheben, folgen die üblichen bedingten Reflexe. »Als hätte es Putin mitgeschrieben«, donnert Bild den Mitgliedern dieser (Mit-)Regierungspartei entgegen, die das SPD-»Manifest« unterzeichnet haben. Bei dem Papier handele »es sich in Wahrheit um ein zynisches Putin-Versteher-Manifest«, sekundiert die Taz. Der Botschafter der Ukraine, dem Deutungshoheit über die deutsche Innenpolitik zugestanden wird, nennt das »Kapitulationsmanifest« einen »moralpolitischen Tiefpunkt«.
Was fordern die Unterzeichner, darunter linke Sozialdemokraten aus der Bundes- und Landespolitik? Auch sie sprechen von »notwendiger Verteidigungsfähigkeit«, sind also nicht gegen Aufrüstung. Doch sie fordern, dies »mit einer Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik« zu verknüpfen, um »gemeinsame Sicherheit und gegenseitige Friedensfähigkeit zu erreichen«. Die Verfasser erwähnen die KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 als einen »Höhepunkt dieses Zusammendenkens von Verteidigungs- und Abrüstungspolitik, das in Europa jahrzehntelang Frieden gesichert hat«, und fordern die »Rückkehr zu einer kooperativen Sicherheitsordnung« nach diesen Prinzipien. Unter anderem sprechen sie sich gegen die »Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland« aus, die Deutschland »zum Angriffsziel der ersten Stunde« machen würde. Das ist weder revolutionär noch pazifistisch, sondern seit Jahrzehnten Stimmung in weiten Teilen der SPD-Basis wie auch der Gewerkschaften. Heutzutage grenzt es offenkundig bereits an Hoch- und Landesverrat.
Die Tageszeitung junge Welt versteht sich traditionell als Zeitung gegen Krieg, als Zeitung für den Frieden. Wir, Redaktion, Verlag und Genossenschaft der jW, begrüßen, dass mittels des SPD-»Manifests« eine gesellschaftliche Debatte über die reale Kriegsgefahr befördert werden konnte, auch wenn das Papier längst nicht ausreicht. Es ist aber ein wichtiges Signal, gerade auch in die Gewerkschaften hinein, in der so friedenspolitische Debatten befördert werden. Es spricht diejenigen Anhänger der Sozialdemokratie an, die ihre Vernunft in wirren und brandgefährlichen Zeiten nicht vollständig aufgegeben haben. Natürlich, die SPD-Funktionäre haben durchaus eigene Motive. Ralf Stegner, einer der bekannteren Unterzeichner, hat dies eingeräumt; die SPD drohe unter die Zehnprozentmarke zu fallen, wenn die Sorgen der Bevölkerung nicht ernstgenommen würden. Es geht also auch um die zukünftige Rolle der Partei, um ihre Daseinsberechtigung im Parlamentarismus.
Kritik an der SPD ist also keineswegs überflüssig, im Gegenteil. Die Partei bleibt Mehrheitsbeschafferin einer Kriegskoalition und stellt mit dem Waffennarren Boris Pistorius eine zentrale Figur der Rüstungshetze. Darüber in der gebotenen Schärfe zu berichten ist Aufgabe der jungen Welt. Doch ohne Sozialdemokraten, ohne die Mitglieder der sozialdemokratisch geprägten Gewerkschaften wird es nichts werden mit einer wirksamen Friedensbewegung. An der »Dritten Gewerkschaftskonferenz für den Frieden« am 11. Juli werden neben nicht parteilich organisierten Gewerkschaftern auch Kommunisten und Mitglieder und Anhänger der Linkspartei wie auch der SPD teilnehmen. In solchen Formaten können und müssen Gemeinsamkeiten an der Basis gefunden werden.
Die junge Welt wird diese Debatten als dem Frieden verpflichtetes Medium begleiten und – in der Zeitung, aber auch auf der nächsten Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 10. Januar 2026 – fortsetzen. Zu dieser notwendigen Diskussion laden wir auch und gerade linke Sozialdemokraten und Gewerkschafter ein.
Das solidarische Preismodell der jungen Welt: Umsteigen! Helfen! Linken Journalismus stärken! Jetzt handeln!
Aktion und Kommunikation
jW-Grafik: Michael Sommer
Der Mehrwert der jungen Welt: Ideell und materiell
Der Preis einer Ware, so Marx, ist zuvorderst ihr Tauschwert, in Geld ausgedrückt. Und ist unterschiedlichsten Einflüssen unterworfen – am wichtigsten Kapital- und Marktverhältnissen. Für eine Tageszeitung, die sich klar für Frieden einsetzt und partei-, religions- und konzernunabhängig die Perspektive der Lohnabhängigen vertritt, sind die Marktverhältnisse nicht gerade ideal. Die Angriffe der Gegenseite werden im Zuge von »Zeitenwende«, Kriegsvorbereitungen und Klassenkampf von oben heftiger. Nötiger denn je: Solidarität mit der jW; Ihre Unterstützung für kritischen, unabhängigen Journalismus.
Die junge Welt bietet Abonnements in drei unterschiedlichen Preiskategorien sowohl für die gedruckte Ausgabe als auch für die Onlineabos. Denn wir verstehen, dass unterschiedliche Lebens- und Einkommenssituationen direkten Einfluss auf Kauf- bzw. Aboentscheidungen haben. Und so ermöglicht die ermäßigte Preisstufe die Lektüre der jungen Welt jenen, die es gerade nicht so dicke haben.
Die junge Welt zu stärken stärkt uns alle. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, 1.000 neue Abonnements zu gewinnen. So Sie also linken, unabhängigen Journalismus unterstützen möchten: Abos sind die ökonomische Grundlage dieser Zeitung. Bitte abonnieren!
Und so Sie bereits ein Abonnement der jW haben, bitten wir zu prüfen, ob ein Umstieg in die nächsthöhere Preiskategorie möglich ist. Die junge Welt hat immerhin einen Gebrauchswert, der weit über ihren Preis hinausreicht: als Zeitung gegen Lüge, Dummheit und Hass, gegen die Verzweiflung ob dieser Zeiten.
Das Onlineangebot ist übrigens eine sinnvolle Ergänzung der gedruckten Zeitung. Print- und Onlineabo lassen sich kombinieren und kosten für Printabonnenten nur 7,90 Euro pro Monat mehr (9,90 Euro pro Monat bei Teilabos). Alle Abovarianten finden Sie unter jungewelt.de/abo – oder nutzen Sie den nebenstehenden Coupon. Gerne auch direkt über den Aboservice (Tel.: 0 30/53 63 55-80/-81/-82 oder abo@ jungewelt.de). Ein Upgrade Ihres Onlineabos können Sie jederzeit nach der Anmeldung in Ihrem Benutzerkonto vornehmen.
Die »Gaza Freedom Flotilla«: »Selfieschiff« oder Solidaritätsaktion – Das Framing entscheidet
Sebastian Carlens
DARRIN ZAMMIT LUPI/REUTERS
»Internationale Gewässer«: Für bürgerliche Medien schwer begreifbar
Zwölf Menschen aus unterschiedlichen Ländern machen sich per Schiff auf den Weg, um Hilfsgüter in die abgeriegelte Region Gaza zu bringen. Sie sollen ihr Ziel nicht erreichen: Das Segelboot »Madleen« wurde am Pfingstmontag vom israelischen Militär gekapert. Auf den Sachverhalt folgt die Kommentierung. Und da wir in Deutschland leben, können wir uns auf etwas gefasst machen.
»Sie wollte mit Judenhassern per Schiff nach Gaza«, weiß die Bild. Greta Thunbergs Reise an Bord der »Madleen« habe mit »ihrer ›Selfiejacht‹ ein abruptes Ende gefunden«. Beim Thema Israel und Gaza mutieren beinahe alle großen deutschen Medien zu einer Art Bild. Die Berliner Zeitung beispielsweise: »Die Mission ist gescheitert. Die israelische Küstenwache hat die ›Madleen‹ vor ihrem Eintreffen im Palästinensergebiet wie erwartet und angekündigt gestoppt.« Eine Art Naturgewalt also, absehbar und bei gesundem Menschenverstand auch zu erwarten. Damit aber sei die ganze »Inszenierung« fehlgeschlagen, denn: »Die Israelis übernahmen das Schiff gewaltfrei und reichten Thunberg ein Sandwich. Darüber schien sich die Aktivistin zu freuen.«
Auf das Framing kommt es an. Zunächst war die »Madleen« in internationalen Gewässern unterwegs, als sie von israelischen Streitkräften aufgebracht wurde. Das Wort »stoppen« verhüllt mehr, als es klärt, denn Israels Handeln war – Stichwort internationale Gewässer – vollkommen illegal. Fakt ist: Das Schiff wurde von bewaffneten Einheiten gestürmt und gekapert. »Gewaltfrei« ist für die Berliner Zeitung in diesem Kontext vermutlich alles, was nicht unmittelbar tödlich endet, denn das Vorgehen ist durch Videoaufnahmen nachvollziehbar: Israelische Drohnen besprühten die »Madleen« mit irgendwelchen Substanzen; Schallwaffen, die sonst gegen Piraten eingesetzt werden, wurden ebenfalls in Stellung gebracht. Aber immerhin: Hinterher gab es ja Sandwiches.
»Die Krönung der Inszenierung war die angebliche Entführung der Aktivisten«, zürnt die Berliner. Fakt ist aber, dass weder Thunberg noch ihre Begleiter nach Israel wollten. Sie wurden vom Militär dorthin verschleppt, um dann ausgewiesen zu werden. Und es droht noch Schlimmeres: »Solange genug Geld vorhanden ist, könnten weitere Aktionen der Größenordnung von ›Madleen‹ folgen.« In »Regierungskreisen«, unkt die Zeitung, gilt Thunberg »als schwurbelnde Antisemitin«. Früher zumindest war es einmal Aufgabe der Medien, die Aussagen von »Regierungskreisen« zu hinterfragen. Doch das ist vorbei, seit die Bevölkerung Gazas ausgehungert und zu Tode bombardiert wird. Die Berliner Zeitung, die sich laut darüber aufregte, dass der SZ-Journalist Stefan Kornelius neuer Pressesprecher von Friedrich Merz wird, macht im Falle Gaza nichts anderes – nur ohne Bezahlung.
Eine Branche schafft sich ab, durch Ideologie, wo Fakten gefragt wären, durch Anschmieren an die Regierung und ihre »Räson«, wo Distanz das höchste Gebot sein müsste. Für Karl Marx war der Begriff »Ideologie« übrigens nicht ohne Grund negativ konnotiert, denn er meint die Gesamtheit der herrschenden Gedanken. Und das sind nun einmal die Gedanken der Herrschenden.