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Aus: Ausgabe vom 04.08.2007, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 32. Woche

10. August 1792: Mit dem Sturm auf die Bastille war am 14. Juli 1789 damit begonnen worden, in Frankreich feudale Strukturen abzuschaffen. Die herrschende Großbourgeoisie arrangierte sich aber mit Ludwig XVI. und bildete eine konstitutionelle Monarchie. Österreich und Preußen beschlossen, mit dem französischen König durch Provozieren eines Krieges die alte Herrschaft wieder zu etablieren. Zusammen mit den adligen Heerführern beschleunigte der König diesen Prozeß, so daß sich Frankreich bald mit beiden Ländern im Krieg befand. Er führte die französische Armee bewußt in Niederlagen hinein. Millionen Franzosen wurde deutlich, daß der Sieg über die Angreifer nur gewonnen werden konnte, wenn sie den König entmachteten. Am 10. August gehen sie unter Führung der Jakobiner auf die Straßen. Am selben Tag noch wird der Monarch gefangengenommen. Ein neues Regierungsorgan wird geschaffen; die Macht der Großbourgeoisie wird beschränkt.

12.–17. August 1942: Der englische Premierminister Winston Churchill und der US- amerikanische Diplomat W. Averell Harriman besprechen mit Stalin in Moskau militärische Fragen. Die Regierungen beider westlicher Staaten weigern sich seit vielen Monaten, eine zweite Front im Westen zu eröffnen, obwohl die Hitler-Armee immer mehr Waffen vom beruhigten Westen in den Osten Europas verschieben kann, um dort den Kampf gegen die Sowjetunion zu verstärken. Kriegsgerät haben England und USA schon ausreichend produziert; auf Demonstrationen hat das Proletariat die Unterstützung Sowjetrußlands gefordert. Dennoch gibt es in Moskau keine positiven Resultate: Die Westmächte erklären, daß sie die zweite Front 1942 nicht mehr eröffnen werden.

6. August 1947: Der Landtag von Schleswig-Holstein nimmt einen Gesetzentwurf der SPD für die Überführung der Grundstoffindustrie (Bergbau, Schwerindustrie, Energiewirtschaft, Schienen- und Omnibuslinienverkehr) in Gemeineigentum an. Betriebsinhabern, die als Naziaktivisten eingestuft worden sind, sollen mit einer Abfindung enteignet werden, die übrigen erhalten eine Entschädigung. Die britische Besatzungsmacht verhindert per Veto die Anwendung des Gesetzes.

8. August 1967:Indonesien, Malaysia, Singapur, Thailand und die Philippinen gründen die ASEAN, die Association of South East Asian Nations. Burma (Myanmar) und Kambodscha lehnen eine Teilnahme wegen ihrer Politik der Nichtpaktgebundenheit ab. Der Zusammenschluß südostasiatischer Staaten soll offiziell wirtschaftlichen Aufschwung, sozialen Fortschritt und politische Stabilität in der Region bewirken. Die vier Länder gehören aber auch zu den dezidiert antikommunistisch ausgerichteten dieser Region. Tatsächlich ist die Gründung von den USA motiviert, um auf diese Region mit Blick auf das sozialistische China politisch einwirken zu können.

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