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Aus: Ausgabe vom 09.12.2006, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 50. Woche

1906, 13. Dezember: Reichskanzler Bernhard Fürst von Bülow löst den deutschen Reichstag auf, weil mit SPD- und Zentrumsfraktion die Mehrheit der Abgeordneten die Bewilligung von zusätzlichen 29 Millionen Mark für die Fortsetzung des 1904 begonnenen Kolonialkrieges in Südwestafrika (heute Namibia) verweigert.

1946, 12. Dezember: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen beschließt, Spanien wegen des faschistischen Charakters der Diktatur des Putschgenerals Francisco Franco nicht in die UNO aufzunehmen. Den Mitgliedsstaaten wird empfohlen, keine diplomatische Beziehungen zu Madrid zu unterhalten.

1956, 10. Dezember: In Luanda, der Hauptstadt der portugiesischen Kolonie Angola, wird die Volksbewegung für die Befreiung Angolas MPLA (Movimento Popular de Libertacao de Angola) gegründet. Unter der Führung von Ago­stinho Neto (1922–1979) nimmt sie im Februar 1961 den bewaffneten Kampf um die Befreiung des Acht-Millionen-Volkes auf, der im November 1975 zur Proklamation der Unabhängigkeit und Ausrufung der Volksrepublik führt.


1961, 15. Dezember: Von einem israelischen Sondergericht wird Adolf Eichmann zum Tode verurteilt. Der als SS-Obersturmbannführer maßgeblich an der sogenannten Endlösung der Judenfrage beteiligte Naziverbrecher war nach dem Krieg in Lateinamerika untergetaucht und dort 1960 von einem Sonderkommando des israelischen Geheimdienstes aufgespürt worden. Das Todesurteil wird nach Abweisung eines Berufungsantrages Ende Mai 1962 vollstreckt.

1981, 14. Dezember: Mit einem Beschluß der Knesset schreibt das israelische Parlament die staatliche Annexion des im sogenannten Sechs-Tage-Krieg im Juni 1967 widerrechtlich besetzten Südteils der zu Syrien gehörenden Golan-Höhen fest. Der 1967 ebenfalls eroberte Nordteil des Gebirgszuges war 1974 im Zuge eines von den USA vermittelten »Truppenentflechtungsabkommens« geräumt und an Syrien zurückgegeben worden.

1991, 11. Dezember: Zum Abschluß eines dreitägigen Gipfeltreffens in Maastricht beschließen die zwölf Staats- und Regierungschefs der (West-) Europäischen Gemeinschaft die Umwandlung der EG in eine Europäische Union (EU). Neben dem allgemeinen Ziel »einer immer engeren Union unter den Völkern Europas« gelten als wichtigste Vereinbarungen die Schaffung einer Wirtschafts- und Währungsunion bis 1999 sowie Abkommen über eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, eine stärkere Zusammenarbeit in der Einwanderungs- bzw. Asylpolitik und bei der Bekämpfung des organisierten Verbrechens.