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Aus: Ausgabe vom 10.12.2025, Seite 16 / Sport
Fußball

Zwei ärgern sich

Seattle. Die WM-Organisatoren in der US-Stadt Seattle wollen eine ihrer Partien weiter im Zeichen der LGBTQ+-Gemeinschaft stehen lassen – auch wenn in dem Spiel Iran und Ägypten aufeinandertreffen. »Wir haben keinen Einfluss darauf, was auf dem Spielfeld oder im Stadion passiert – das ist Sache der FIFA. Was wir jedoch beeinflussen können, ist, wie Seattle die Welt während des Pride-Wochenendes willkommen heißt«, sagte Hana Tadesse von den WM-Organisatoren der Stadt der dpa auf Anfrage. Das Pride-Wochenende erinnert an den 28. Juni 1969, als es in New York Proteste der LGBTQI+-Gemeinschaft gegen Diskriminierung durch die Polizei gab. Das Ereignis wird als Wendepunkt im Kampf für Gleichberechtigung angesehen. Die Pläne für das sogenannte Pride Match waren bereits gefasst, bevor die genaue Begegnung am 26. Juni 2026 feststand. Dass nun ausgerechnet Iran und Ägypten aufeinandertreffen, hatte für Aufsehen gesorgt. Der iranische Verbandschef Mehdi Tadsch zeigte sich verärgert. Sowohl Iran als auch Ägypten hätten Protest eingelegt, zitierte ihn die iranische Nachrichtenagentur Isna. Tadsch sprach von einer »unvernünftigen Handlung, die die Unterstützung einer bestimmten Gruppe darstellt«. Er meldete weiteren Redebedarf an. Homosexuelle Handlungen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes im Iran strafbar und werden teilweise sogar mit der Todesstrafe belegt. In Ägypten gibt es demnach Straftatbestände »zum Schutz der Moral oder Religion«, nach denen auch Homosexualität geahndet werden kann. Die FIFA reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage. Bei der WM 2022 in Katar hatte es Wirbel um die »One Love«-Kapitänsbinde gegeben, mit der auch Deutschland auflaufen wollte. Die Binde hatte eine der Regenbogenflagge ähnliche Farbgebung und sollte als Symbol gegen Diskriminierung und für Vielfalt stehen. Kurz vor Beginn des Turniers untersagte die FIFA den Mannschaften das Tragen dieser Binde und drohte mit sportlichen Sanktionen. (dpa/jW)

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