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Aus: Ausgabe vom 30.11.2022, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Russisch-malische Kooperation

Seit Frankreich im vergangenen Jahr ankündigte, seine Truppen aus Mali abzuziehen, ist die Zusammenarbeit zwischen Russland und dem westafrikanischen Staat stetig gewachsen. Ende Dezember 2021 erklärte Pjotr Ilitschew, zuständig für internationale Organisationen im russischen Außenministerium, dass der französische Rückzug »die Stabilität der Region gefährden« könne. Ilitschew betonte aber zugleich, dass Mali das Recht habe, mit Partnern seiner Wahl zusammenzuarbeiten, um den Terrorismus zu bekämpfen. Am 24. Dezember hatte die malische Übergangsregierung eine Erklärung veröffentlicht, die besagte, dass sich »russische Ausbilder« aufgrund eines bilateralen Abkommens zwischen den beiden Ländern auf malischem Boden befänden.

Im Mai dieses Jahres reiste dann eine malische Delegation unter Leitung von Außenminister Abdoulaye Diop nach Moskau. Diese habe das Ziel, »eine starke politische und wirtschaftliche Beziehung zu Russland aufzubauen«, erklärte Diop. Konkret ging es unter anderem um die Versorgung mit Weizen und Zement, wie auch um den Ausbau des Eisenbahnnetzes bzw. dessen »Wiederbelebung«, so die malische Nachrichtenagentur Amap. Zentrales Kriterium auch dieses Mal für Bamako: »mit Ländern zu verhandeln, die seine strategischen Entscheidungen respektieren.« Im Juni wurde eine gemeinsame Erklärung zur verstärkten wirtschaftlichen und handelspolitischen Zusammenarbeit unterzeichnet. Diop und der russische Botschafter Igor Gromyko erklärten, dass sich die wirtschaftliche und handelspolitische Zusammenarbeit auf die Bereiche Landwirtschaft, Agrar- und Ernährungswirtschaft, Infrastruktur und Transport, Energie und Bergbau konzentrieren werde. Beide sprachen von einer »Win-win-Partnerschaft«.

Nachdem im Oktober auch ein enger Austausch im Bildungs- und Forschungsbereich zwischen der Privatuniversität Ahmed Baba und der Elektrotechnischen Universität St. Petersburg vereinbart worden war, folgte vergangene Woche die Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens. Während eines fünftägigen Besuches bei seinem russischen Amtskollegen Wladimir Kolokolzew unterzeichnete Innenminister Daoud Aly Mohammedine in Moskau ein Abkommen über die Zusammenarbeit der beiden Ministerien in mehreren Bereichen. So unter anderem bei der Bekämpfung terroristischer Aktivitäten, der organisierten Kriminalität, dem illegalen Handel mit Waffen, Munition, Sprengstoffen und Drogen sowie der Wirtschaftskriminalität einschließlich Geldwäsche. Auch die Aus- und Weiterbildung von Personal wurde nach offiziellen Angaben darin festgehalten, ferner die Gewährung russischer Stipendien für 50 Auszubildende in verschiedenen Fachbereichen. (si)

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