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Aus: Ausgabe vom 26.02.2022, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert: DKP: Verhandeln jetzt, Krieg stoppen!

In einer Erklärung des Sekretariats des Parteivorstands der Deutschen Kommunistischen Partei vom Freitag heißt es:

(…) Die Entwicklung der letzten Tage ist Teil einer Eskalation, die seit Jahren vom Westen und der NATO vorangetrieben wurde. (…) Im Donbass leiden die Menschen seit acht Jahren unter so einem Krieg, unter dem Beschuss von Schulen, Kindergärten, Bushaltestellen, leiden infolge der Zerstörung der Infrastruktur. Die jetzige Situation erfordert sofortige Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien, also der Russischen Föderation, der Ukraine und der Lugansker und der Donezker Volksrepublik sowie den sofortigen Rückzug der ukrainischen Armee aus dem Donbass. Der Krieg in der Ukraine und im Donbass muss beendet werden. (…) Mit den NATO-Bomben auf Belgrad in den 1990er Jahren wurden zugleich die Prinzipien des Völkerrechts angegriffen. Sie wurden ersetzt durch das imperiale Faustrecht der USA und der NATO. (…) Die derzeitige Entwicklung hat acht wesentliche Ursachen: erstens, den Versuch, im Rahmen der wortbrüchigen und aggressiven NATO-Osterweiterung auch die Ukraine in die EU und die NATO zu integrieren. Zweitens, den nationalistischen Putsch in der Ukraine im Jahr 2014. Dieser fand statt unter Einbeziehung faschistischer Kräfte und mit Duldung der NATO, der EU und Deutschlands, als der Kurs der Integration der Ukraine in die EU und die NATO zu scheitern drohte. Drittens, den (Bürger-)krieg, den die Regierung der Ukraine seit acht Jahren gegen die Menschen im Donbass führt, die sich von NATO-Integration und nationalistischem Putsch losgesagt haben. Viertens, den Boykott der Minsker Vereinbarungen durch die Ukraine seit nunmehr sieben Jahren. Diese sahen direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien – der ­Ukraine und den Volksrepubliken des Donbass – vor. Die Ukraine hat von Anfang an diese direkten Verhandlungen offen verweigert. Fünftens, die Unterstützung dieses Boykotts von Minsk-2 durch die Garantiemächte Deutschland und Frankreich, die NATO und die USA. Sechstens, den Umgang mit den Vorschlägen, die die Regierung der Russischen Föderation vor einigen Wochen vorlegte, um in Richtung einer Friedensordnung zu gehen, die auch Sicherheitsgarantien für Russland umfasst. Diese wurden vom sogenannten Westen vom Tisch gewischt. Siebtens, die seit Jahrzehnten von der NATO, der EU und den führenden Imperialisten betriebene Untergrabung und Zerstörung des Völkerrechts. Wir verweisen nur auf die Beispiele Jugoslawien, Libyen, Syrien und Afghanistan. Achtens, die vom ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskij bei der Münchner Sicherheitskonferenz angekündigte mögliche Aufhebung des Budapester Memorandums, das die Atomwaffenfreiheit der ­Ukraine festlegt. (…)

  • Leserbrief von Beate M. (27. Februar 2022 um 15:52 Uhr)
    Ich habe am Freitag auf der UZ-Onlineseite den Videolivestream zur Veranstaltung »Was ist los in der Ostukraine?« mit Reinhard Lauterbach, Berichterstatter zum Thema für die Tageszeitung junge Welt, und Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP, gesehen. Veranstaltet wurde die Diskussion von der DKP in München und Bayern sowie der SDAJ (https://www.unsere-zeit.de/was-ist-los-in-der-ost-ukraine-166251/). Sie ist auch über Youtube aktuell abzurufen. Leider ist es nicht, wie es sich angeboten hätte bei einem Gespräch mit einem Redakteur der jungen Welt, auch auf jW-online zu sehen. Schade, eine Möglichkeit vergeben.

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