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Aus: Ausgabe vom 15.10.2021, Seite 11 / Feuilleton
Beutekunst

Beste Absichten

Deutschland und Nigeria haben eine Absichtserklärung unterzeichnet, die 2022 die Rückgabe von mehr als 1.000 aus dem ehemaligen Königreich Benin geraubte Bronzen an Nigeria vorsehen könnte. Das teilte der Informations- und Kulturminister des westafrikanischen Landes, Alhaji Lai Mohammed, am Donnerstag mit. Die Absichtserklärung sei demnach von einer deutschen Delegation und nigerianischen Vertretern am Mittwoch in der Hauptstadt Abuja unterzeichnet worden. Ihr solle ein Abkommen zwischen beiden Ländern im Dezember folgen, so Mohammed. Bronzen aus dem Palast des ehemaligen Königreichs Benin sind in zahlreichen deutschen Museen zu finden. An den Gesprächen zur Vorbereitung für Rückgaben beteiligt sind zunächst das Linden-Museum in Stuttgart, das Museum am Rothenbaum (Hamburg), das Rautenstrauch-Joest-Museum (Köln), das Völkerkundemuseum Dresden sowie das Ethnologische Museum Berlin. Allein das Berliner Museum verfügt über rund 500 historische Objekte aus dem ehemaligen Königreich Benin, darunter etwa 400 Bronzen. Der Stiftungsrat der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zu dem das Ethnologische Museum gehört, hat Ende Juni den Weg frei gemacht für Verhandlungen mit zuständigen Stellen in Nigeria über die Rückführung von Objekten. Ziel sind »substantielle Rückgaben« im kommenden Jahr. (dpa/jW)

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