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Aus: Ausgabe vom 21.07.2018, Seite 16 / Aktion
Karl Marx

Die Welt ändern

Marx-Lektüre hilft, die Welt so zu sehen, wie sie ist. jW-Lesen auch
Von Arnold Schölzel
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Der Kapitalismus ist eine Gefahr für die Menschheit, ihr Überleben hängt von seiner Überwindung ab: Marx-Engels-Denkmal in der Berliner Stadtmitte

Aller Anfang ist schwer? Fürs Marx-Lesen gilt das nicht mehr. Zum einen gibt es jetzt das Büchlein mit »Unschlagbaren Zitaten von Karl Marx«, zusammengestellt von Johannes Oehme unter dem Titel »Marx to go«, zum anderen die junge Welt, die marxistische Tageszeitung. Die können Sie mit dem Coupon auf dieser Seite für drei Monate fast zum halben Preis bestellen und erhalten »Marx to go« als Prämie.

Wer in das Buch schaut, wird erstaunt sein, wie viel ihm bekannt ist, etwa: »Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert, es kömmt drauf an, sie zu verändern.« Oder: »Es ist nicht das Bewusstsein der Menschen, das ihr Sein, sondern umgekehrt ihr gesellschaftliches Sein, das ihr Bewusstsein bestimmt.« Marx wirkt. Viele seiner Formulierungen sind in die deutsche Umgangssprache gelangt. Das hat er mit Luther oder Goethe gemeinsam. Auch bei ihm macht's der Inhalt. Marx ist nicht harmlos, er verführt zum Denken, also zum Vergnügen. Das hat keineswegs nur Freunde. So etwas wie das »Manifest der Kommunistischen Partei« mit dem Aufruf »Proletarier aller Länder, vereinigt euch!« führt vielerorts immer noch zu Aufregung, hochgezogenen Augenbrauen oder gar Wut.

Das war zu Lebzeiten von Marx nicht anders. Er war nicht nur einer der bekanntesten Philosophen, Ökonomen und Journalisten seiner Zeit, sondern auch einer der am meisten gehassten und verfolgten, weil er vor allem Revolutionär war. Leute, die ihn noch heute totschlagen würden, wäre er nicht schon vor 135 Jahren gestorben, gibt es ausreichend. Zu seinem 200. Geburtstag am 5. Mai zeigte sich aber, viele seiner Verehrer möchten ihn durch Verharmlosung erledigen – Marx, ein Herr aus dem 19. Jahrhundert, der dort bleiben soll.

Das Problem: Seine Begriffe tauchen nicht nur im Alltag auf, sie beschreiben auch die heutige Wirklichkeit. Marx hat den Blick auf die Welt verändert. Das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Er hat, wie Friedrich Engels 1883 an seinem Grab sagte, zum einen das »Entwicklungsgesetz der menschlichen Geschichte« entdeckt, die »einfache Tatsache, dass die Menschen vor allen Dingen zuerst essen, trinken, wohnen und sich kleiden müssen, ehe sie Politik, Wissenschaft, Kunst, Religion usw. treiben können«. Und zum anderen »das spezielle Bewegungsgesetz der heutigen kapitalistischen Produktionsweise«.

Das reicht für viele, ihn weiter zu bekämpfen, aber für immer mehr, ihn zu lesen – zumal in Zeiten, da sich die Einsicht ausbreitet: Der Kapitalismus ist eine Gefahr für die Menschheit. Ihr Überleben hängt von seiner Überwindung ab.

Marx und jW helfen, die Wirklichkeit so zu sehen, wie sie ist: Ändere die Welt, sie braucht es.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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