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Aus: Ausgabe vom 18.03.2016, Seite 11 / Feuilleton

Für das N-Wort

Der staatstragende Historiker Heinrich August Winkler (77) mahnte beim Festakt zur Eröffnung der Buchmesse am Mittwoch abend im Leipziger Gewandhaus auf unnachahmliche Weise eine »nachhaltige Asylpolitik« an. Eine Asylpolitik, die dieses N-Wort verdiene, müsse nicht nur die Grenzen der Aufnahme- und Integrationsfähigkeit beachten, sondern auch den politischen Rückhalt in der Bevölkerung behalten. Winkler, der bei der Gedenkstunde zum 70. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 2015 im Bundestag eine mit antirussischen Ressentiments durchsetzte Rede gehalten hatte, die aus dem Bunker des NATO-Hauptquartiers in Brüssel hätte stammen können, nahm im Gewandhaus den mit 20.000 Euro dotierten Buchpreis zur Europäischen Verständigung entgegen. 1.900 erlesene Gäste waren dabei. Auf jedem Platz lag ein Plakat zum Hochhalten mit der Mahnung »Für das Wort und die Freiheit«. (jW)

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