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Aus: Ausgabe vom 05.01.2011, Seite 12 / Feuilleton

Sean Penn empört

Einigen Leuten gehe es darum, den Gutmenschen zu spielen und ihr Helfersyndrom auszuleben. Ein Jahr nach dem schweren Erdbeben von Haiti läßt Hollywoodstar Sean Penn kein gutes Haar an den Spendenwilligen und deren Organisationen. Statt Jobs für die Einheimischen zu schaffen und Häuser zu bauen, würden viele Helfer lieber Essen verteilen. Ein Jahr nach dem Beben sähen »die meisten Camps immer noch fast so aus wie damals. Sie sind zum Symbol des Scheiterns der Aufbauhilfe geworden«, sagte Penn in der am Mittwoch erscheinenden Ausgabe der Hamburger Illustrierten Stern. Es sei aber »die verdammte Aufgabe der Organisationen, den Einheimischen Jobs zu verschaffen. Und nicht den vielen Freiwilligen, die sich gut fühlen wollen, indem sie hier helfen«.

Auch gegen viele Staaten erhebt er schwere Vorwürfe. Von den bei der Geberkonferenz Ende März 2010 auch von Deutschland und den USA zugesagten zehn Milliarden Dollar sei »bisher kaum etwas im Land angekommen«. Die Korruption in Haiti dürfe kein Hinderungsgrund sein, dringend benötigte Gelder auszuzahlen. »Ist es uns denn keine fünf Millionen wert«, die vielleicht in falsche Hände geraten, »wenn wir mit dem Großteil des Geldes Kläranlagen und Wasserleitungen bauen und Kinder vor der Cholera bewahren?« (ots/jW)

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