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Aus: Ausgabe vom 27.02.2008, Seite 12 / Feuilleton

Wärme und Kameradschaft

Die New Yorker Philharmoniker sind am Dienstag in Nordkorea aufgetreten. Einige Stunden vor dem Konzert genossen die hundert Musiker das Privileg einer Stadtführung durch Pjöngjang. Zuerst präsentierte Li Ryong Chol vom Komitee für kulturelle Beziehungen mit dem Ausland erwartungsgemäß die 20-Meter-Statue des »Großen Führers« Kim Il Sung. »Als er 1994 starb, hat jeder in meinem Land geweint«, erklärte der Kulturfunktionär. »Wir betrachten das als geheiligten Ort.« Die Gäste sahen dann jede Menge revolutionäre Poster. Auf einem zerschmettert eine Faust Soldaten des »imperialistischen Feindes« USA. Sie besuchten die größte Bibliothek des Landes (mit ihren 30 Millionen Titeln »die wesentliche Grundlage für die Intellektualisierung der gesamten Gesellschaft«, sagte Li Ryong Chol), nahmen die Anfang der 70er Jahre eingeweihte U-Bahn, bewunderten an den Haltestellen Kronleuchter und Mosaike. Am Ende der Tour trafen die Philharmoniker nordkoreanische Musiker. »Es gab viel Händeschütteln und viele Umarmungen und da war ein Gefühl der Wärme und Kameradschaft«, gab der Dirigent des Orchesters, Lorin Maazel, zu Protokoll. (AFP/jW)

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