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Aus: Ausgabe vom 14.06.2007, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Gute Wut

Entgegen der landläufigen Annahme verhindert Ärger nicht unbedingt rationales Urteilen. Ärger kann ein analytisches Urteil sehr wohl unterstützen, vorausgesetzt, die Emotion ist nicht allzu stark. Dies ist das Ergebnis einer Studie an der University of California. Wie das Fachmagazin Personality and Social Psychology Bulletin berichtet, wurden bei einem Versuch 150 Studenten erst geärgert und dann geprüft, ob sie eine Sachlage noch vernünftig beurteilen können. Um die Studenten in Rage zu bringen, wurden einige Teilnehmer gebeten, ihre Hoffnungen und Träume für die eigene Zukunft aufzuschreiben, was anschließend auf harsche Weise als langweilig und uninteressant bewertet wurde. Andere Studenten sollten sich lediglich vergangene Ereignisse, über die sie sich geärgert hatten, ins Gedächtnis zurückrufen. Eine dritte Studententruppe blieb unbehelligt. Anschließend sollten alle drei Gruppen die Qualität von Texte beurteilen, in denen die Frage, ob Studenten besonders schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten, behandelt wurde. Analytisch schnitten die ärgerlichen Studenten besser ab als ihre unaufgeregten Kommilitonen. (ddp/jW)

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