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Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 09.04.2022, Seite 12 / Aktion
jW-Abo

Kein Luxusgut!

In Zeiten scharfer Angriffe ist die Tageszeitung junge Welt von besonderer Bedeutung
Von Dietmar Koschmieder
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junge Welt soll bezahlbar bleiben

Liebe Leserinnen und Leser,

es wird immer schwieriger, über die herkömmlichen Medien einen differenzierten Blick auf aktuelle Entwicklungen zu bekommen. Wer nach den Hintergründen des Krieges in der Ukraine fragt oder nur darauf hinweist, dass es zu den furchtbaren Ereignissen verschiedene Erzählungen gibt und es nicht ohne weiteres möglich ist, Propaganda von Wahrheit zu unterscheiden, wird schon als »Putin-Schwärmer« diffamiert (siehe auch Seite 8 dieser Ausgabe). Die junge Welt fährt hier einen anderen Kurs, und das führt zur gesteigerter Aufmerksamkeit für diese Zeitung. Ihr Nutzwert (selbst für Leser, die die Positionen der Zeitung nicht teilen) wird leichter erkennbar, weshalb mehr Zeitungen am Kiosk gekauft und Abonnements für Print und Online bestellt werden. Wir unterstützen diese Entwicklung auch dadurch, dass wir keine Mondpreise verlangen: Die junge Welt ist heute die preisgünstigste überregionale Tageszeitung, wenn man Abonormalpreise oder Einzelverkaufspreise am Kiosk vergleicht. Das liegt daran, dass wir trotz enormer Kostenentwicklung für Herstellung und Vertrieb mit Preiserhöhungen sehr vorsichtig umgehen. Wir halten den vorherrschenden Trend, die gedruckte Zeitung zum Luxusgut zu machen, für fatal. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass täglich umfassende und kritische Informationen zu bezahlbaren Preisen verfügbar sind. Das ist auch möglich dank der Staffelung unserer Abopreise: Neben dem Normalpreis kann sich die Leserin, der Leser auch für den ermäßigten Sozialpreis, aber auch für den erhöhten Solipreis entscheiden (siehe nebenstehender Coupon). Die junge Welt-Lesegemeinschaft geht damit sehr solidarisch um: Wer beim Einstieg wenig oder kein Einkommen hat, wählt den Sozialpreis, bezahlt aber mehr, wenn man es sich leisten kann.

Heute möchten wir unsere Leserinnen und Leser deshalb bitten, zu überprüfen, ob die Möglichkeit besteht, für das Print- oder Onlineabo auf eine höhere Preisklasse umzusteigen. Mit diesem Schritt ermöglichen Sie gerade auch jungen Menschen den jW-Einstieg über ein günstigeres Sozialabo. Sie können mit dem nebenstehenden Coupon so einen Umstieg auslösen. Noch schneller geht es, wenn Sie im Internet die Seite www.jungewelt.de/umstieg ansteuern. Dort finden Sie übrigens auch die Möglichkeit, von Ihrem Teilabo auf ein Vollabo umzusteigen. Denn das gilt nicht nur in diesen Zeiten: Nur wem die junge Welt von Montag bis Samstag zur Verfügung steht, kann sich umfassend informieren. Teilabonnenten geht einiges durch die Lappen.

Mit Ihrem Umstieg schaffen Sie übrigens auch bessere Rahmenbedingungen für unsere Arbeit. Das ist in Zeiten besonders scharfer Angriffe von Behörden, Konzernen und manchen Medien auf die junge Welt von besonderer Bedeutung. Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns.

Dietmar Koschmieder, Geschäftsführung Verlag 8. Mai GmbH

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

Informieren Sie sich durch die junge Welt: Testen Sie für zwei Wochen die gedruckte Zeitung. Sie bekommen sie kostenlos in Ihren Briefkasten. Das Angebot endet automatisch und muss nicht abbestellt werden.

  • Leserbrief von R.Prang aus Berlin (9. April 2022 um 18:46 Uhr)
    Ein verdammt guter Artikel, der mir ein schlechtes Gewissen vermittelt. Ich fühle mich verantwortlich und dankbar zugleich. Verantwortlich, weil es mir nur durch Eure Solidarität überhaupt möglich ist täglich eine Zeitung aus dem Briefkasten zu holen. Noch dazu eine Zeitung, die ich gern lese, die mich geistig fordert. Die jW gehört, Marx sei Dank, nicht zur Mainstreamsuppe in der wir scheinbar gern mitschwimmen. Na dann ist doch alles perfekt, könnte man jetzt sagen, aber nein ist es leider nicht. Ich würde gern mehr zahlen, ich würde gern mehr sagen als mir 2000 Zeichen erlauben. Beides ist aber bedauerlicherweise objektiv nicht möglich, deshalb mein schlechtes Gewissen. Zum ersten Mal in meinem Leben empfinde ich Neid, weil ich meine Gedanken von Euren Autoren perfekter formuliert finde als ich es kann. Insoweit profitiere ich gleich doppelt von Euch, ich lerne wieder und fühle mich bestätigt. Das müsste doch guttun. Tut es aber nicht, denn ich würde gern mehr tun und kann es leider nicht. Was bleibt mir? Danke (!) zu sagen, danke für Eure Solidarität, danke das es Euch gibt.

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