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Aus: Ausgabe vom 10.04.2021, Seite 16 / Aktion
Livestreamveranstaltung

Vergnügen und Widerspruch

Warum wir am Sonnabend, den 8. Mai, Erich Fried feiern
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Der Dichter Erich Fried (circa 1980)

Erich Fried war einer, der den Vormarsch sozialistischen Gedankengutes nicht nur begrüßt, sondern mit seiner Arbeit auch gerne gefördert hat. Als brillanter dialektischer Dichter und Denker war auch er nicht frei von Widersprüchen – die Beschäftigung mit seinem Werk erfordert eigene Denkarbeit, was aber Erkenntnis und Genuss eher noch befördert. Im Mai wäre er 100 Jahre alt geworden. Grund genug für Melodie & Rhythmus und die Tageszeitung junge Welt, die Wieder- oder Neuentdeckung des Künstlers über eine spannende Veranstaltung anzuregen. Coronabedingt kann die nicht wie geplant im Berliner Kino Babylon stattfinden – eine Absage kam aber überhaupt nicht in Frage. Was dazu geführt hat, dass nun wirklich jeder, der will, diesem Ereignis am Sonnabend, dem 8. Mai, ab 16 Uhr von zu Hause aus kostenfrei beiwohnen kann. Im wesentlichen wird das Geschehen live von der Bühne in der jW-Ladengalerie übertragen. Der Pianist Chris Jarrett wird dort live in die Tasten greifen, nachdem er tags zuvor in einem Berliner Pianohaus diverse Instrumente getestet und eines ausgewählt hat, das dann extra für seinen Auftritt aufgefahren wird. Barbara Thalheim vertont mit ihrem Jazztrio Fried-Gedichte – ebenfalls live. Gesprächsrunden über den politischen Fried werden ebenfalls in Echtzeit gestreamt. Ganz ohne Konserven kommt aber auch diese Veranstaltung nicht aus: Nicht nur diverse Filme werden eingespielt, auch ein Beitrag von Konstantin Wecker wurde zuvor aufgezeichnet.

Wir machen diese Veranstaltung, weil sie politisch wichtig ist: Lebensleistung und Geburtstag von Erich Fried werden, gerade wegen seiner politischen Positionierung, gerne verschwiegen. Wo das nicht gelingt, wird er eher auf Randphänomene reduziert, gerade um von vielen seiner bis heute interessanten Gedankengänge abzulenken. Dass die Vergnügen bereiten können, werden wir mit der Veranstaltung beweisen. Kurzum: Alle, die in kulturarmen Zeiten diese Ballung frei Haus gelieferter, hochwertiger Kultur verpassen, sind selbst schuld.

Die Veranstaltung wird rund 20.000 Euro kosten. Um wenigstens einen Teil davon wieder einzuspielen, sind wir auf finanzielle Unterstützung durch unsere Leserinnen und Leser angewiesen. Das geht auf zweierlei Wegen: Zum einen kann man sich eine symbolische Eintrittskarte kaufen, zum anderen eine Spende mit dem Stichwort »Fried 100« überweisen. Genauso wichtig ist uns aber, dass diese Veranstaltung von möglichst vielen Menschen miterlebt wird! Auch dabei können Sie uns helfen: Laden Sie in Ihrem Umfeld zur Teilnahme ein! Damit wir am 8. Mai mit dem einen oder anderen Glas Wein gemeinsam auf Erich Fried anstoßen können.

Redaktion

Weitere Infos, Unterstützerkarten und Link für den Livestream am 8. Mai: jungewelt.de/erich-fried

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