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Aus: Ausgabe vom 18.10.2018, Seite 10 / Feuilleton
Droste

Wahre Tierrechte (14)

Von Wiglaf Droste

Die erste kleine Konferenz der Tiere, bei der ein Mensch zugelassen war, fand in der großen Scheune statt. Die Tiere fühlten sich sichtlich wohl und zu Hause, es waren für jede Art und Gattung Futterschalen vorbereitet worden, nur die Schweine hielten sich auffällig abseits. Die anderen schienen ihnen nicht über den Weg zu trauen, und Pinky, das aufstrebende Jungschwein, das schon zu Bauer Jochen petzen gelaufen war, durfte sich ganz besonderen Misstrauens erfreuen.

Nachdem jedes Tier seinen Platz gefunden hatte und zur Ruhe gekommen war – in diesem Punkt unterscheiden sich Tiere nicht wesentlich von Menschen –, konnte die eigentliche Versammlung beginnen. Melissa – Jochen hatte bei sich beschlossen, sie wegen ihres Dufts so zu nennen – war fraglos die Anführerin der aufrührerischen Tiere. Sie erklärte ihm zunächst, warum sie miteinander sprechen und sich untereinander verstehen konnten.

Fortsetzung folgt

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