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Aus: Ausgabe vom 21.12.2016, Seite 11 / Feuilleton
Marx-Denkmal für Trier

Figur zum was Anfangen

In Trier wurde ein erster Entwurf der Karl-Marx-Statue vorgestellt, die die Volksrepublik China der Geburtsstadt des Sozialphilosophen und Ökonomen zu dessen 200. Geburtstag im Mai 2018 schenken will. Ein Bild des Modells des chinesischen Künstlers Wu Weishan zeigt einen nachdenklichen Marx im Gehrock, der mit dem linken Fuß nach vorne schreitet. Die eine Hand ruht auf dem Revers seines Mantels, die andere hält ein Buch. »Das ist eine Figur, mit der man etwas anfangen kann und wo man keine Angst davor haben muss, dass es sozialistische Übertreibung ist«, sagte Baudezernent Andreas Ludwig (CDU).

Die 4,90 Meter große Bronzeskulptur soll auf einem 1,40 Meter hohen Sockel auf dem Simeonstiftplatz bei der Porta Nigra aufgestellt werden. Als er zum ersten Mal die Gesamthöhe von 6,30 Metern vernahm, habe er gedacht: »Mein Gott, das ist zu groß« , erklärte Baudezernent Ludwig. »Aber dann haben wir ein Holzgerüst in der Größe der Statue gebaut. Dann waren wir alle entspannt.« Die Stadtverwaltung erhofft sich von dem Werk des vielfach ausgezeichneten Bildhauers Wu mehr Touristen aus Fernost. Das Vorhaben trifft nicht auf einhellige Gegenliebe. CDU-Fraktionsvize Arnold Vaatz hatte im Bundestag die Umbenennung von Trier in Karl-Marx-Stadt vorgeschlagen. Anfang März soll der Stadtrat über die Annahme des Geschenkes entscheiden.(dpa/jW)

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