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Aus: Ausgabe vom 13.11.2014, Seite 11 / Feuilleton

Henkel anzeigen

Die 14 Berliner »Gedenkkreuze« für die Mauertoten sind wieder an ihrem Platz. Ihre vorübergehende Entwendung, mit der das Künstlerkollektiv »Zentrum für Politische Schönheit« im Rahmen eines Festivals des Gorki-Theaters gegen die Toten an den EU-Außengrenzen protestierte, hat insbesondere die alte Mauermahnundwahnpartei CDU entrüstet. Ihr Berliner Innensenator, Frank Henkel, geißelte die Aktion im Tagesspiegel am 8.11. als »verabscheuungswürdig«. Weil die Künstlergruppe schon am 4.11., dem Tag der Entwendung, über Anwälte der Staatsanwaltschaft und dem Staatsschutz ihre Absicht mitgeteilt hatte, die Kreuze wieder an ihren Platz zurückbringen zu wollen, will sie nun Strafantrag wegen übler Nachrede gegen Henkel stellen, weil er sie öffentlich des Diebstahls verdächtigt habe. »Dass der oberste Dienstherr der Berliner Polizei sich derart wortgewaltig in laufende Ermittlungen einschaltet, ist eine rufschädigende Vorverurteilung«, erklärte Philipp Ruch, Regisseur des Theaterprojekts am Gorki-Theater, »gegen die wir uns mit allen Mitteln zur Wehr setzen werden.« (jW)

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