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Aus: Ausgabe vom 26.06.2013, Seite 5 / Inland

Runder Tisch wegen Flüchtlingscamp

Berlin. Am Montag abend fanden sich Bewohner des Flüchtlingscamps auf dem Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg mit Anwohnern zu einem runden Tisch zusammen. Eingeladen hatte Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne). Die Aussprache war nötig geworden, nachdem Anfang vergangener Woche ein Flüchtling mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt worden war (siehe jW vom 19.6.). Außerdem mehrten sich die Beschwerden von Anwohnern über Müll und mangelnde Sauberkeit. Zusätzlich angeheizt wurde die angespannte Stimmung rund um das Protestcamp von einer Unterschriftenaktion gegen das Camp, initiiert vom Kreisvorsitzenden der CDU in Friedrichshain-Kreuzberg, Kurt Wansner. Etwa 50 Personen nahmen an dem Gespräch teil. Schulz zeigte sich auf einer Pressekonferenz am Dienstag optimistisch, daß die Gespräche zu einem Einvernehmen zwischen Flüchtlingen und Anwohnern führen werden. »Konkrete Dinge konnten wir schon ändern, wie etwa den Standort des Toilettenwagens«, so Schulz, der das Camp von Anfang an unterstützt hat. Turgay Ulu vom Flüchtlingscamp betonte, daß es sich bei den Bewohnern nicht um Kriminelle handele, sondern vielmehr um Leidtragende. »Das Opfer des Messerangriffs am Montag befindet sich mit einer langwierigen Lungenverletzung immer noch im Krankenhaus«, sagte Ulu. (jW)