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Aus: Ausgabe vom 04.09.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Kongreß in Bonn: Frieden in Afghanistan

Gruppen der Friedensbewegung und in Deutschland lebende Afghanen bereiten für den 13. und 14. Oktober den Kongreß »Stoppt den Krieg – Frieden in Afghanistan« vor. Wie schon die Antikriegskonferenz im Rahmen der »Petersberg-II«-Proteste wird er im LVR-Landesmuseum in Bonn stattfinden. Im Einladungstext heißt es:

Über 33 Jahre haben die Menschen in Afghanistan einen hohen Blutzoll leisten müssen. Wohl keine Afghanin und kein Afghane in und außerhalb des Landes ist von den andauernden Kriegsereignissen unbehelligt geblieben. Jetzt wird der Abzug der meisten fremden Truppen aus dem Land vorbereitet und dem Land zugleich die fortgesetzte Hilfe der ehemaligen Interventionskräfte angeboten. Der Zukunft des Landes stehen viele Möglichkeiten offen. Den Weg zu Versöhnung, Wiederaufbau und friedlicher sozialer Entwicklung in Afghanistan will die afghanische Zivilgesellschaft wie auch die der Interventionsländer mit eigenen Vorstellungen und Interventionen begleiten. (…)

Die zu lösenden Aufgaben sind vielfältig und von immensem Umfang: Es muß vermieden werden, daß die jahrelange kriegerische Gewalt in eine Bürgerkriegsgewalt umschlägt. Terror, Kriminalität und Korruption durchziehen – bedingt durch äußere und innere Faktoren – alle gesellschaftlichen und politischen Ebenen. Der kriminelle Drogenhandel in Afghanistan hat einen Umfang erreicht, der einmalig auf der Welt ist. Die Menschenrechte der Afghaninnen und Afghanen haben sich im letzten Jahrzehnt des Krieges keineswegs verbessert.


Ausgehend von den Forderungen einer sofortigen Waffenruhe und des Abzuges aller Interventionskräfte wollen sich zivilgesellschaftliche Kräfte aus Afghanistan, dem afghanischen Exil und der europäischen Zivilgesellschaft über die anstehenden vielfältigen Fragen und Aufgaben der kommenden afghanischen Entwicklung austauschen. Es geht darum, welche praktischen politischen Vorstellungen für die notwendigen Eckpunkte Frieden, Sicherheit, Entwicklung und Gerechtigkeit gemeinsam entwickelt werden können.

www.afghanistanprotest.de

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