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Aus: Ausgabe vom 11.01.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Internationaler ­Aktionstag: Zehn Jahre zuviel

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ruft für den heutigen Mittwoch zu Protesten vor der US-Botschaft in Berlin auf:

Am 11. Januar 2002 wurden die ersten Häftlinge in das US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba überführt. Seitdem gilt das Lager weltweit als rechtsfreier Raum im »Kampf gegen den Terror«. Guantánamo steht für Misshandlungen und Folter, für unbefristete Haft ohne Anklage oder Gerichtsverfahren. Zehn Jahre später befinden sich noch immer über 150 Gefangene in Guantánamo. Aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens von Guantánamo ruft Amnesty International zur Teilnahme an einer Kundgebung vor der US-Botschaft am Pariser Platz (Brandenburger Tor) auf.

12 Uhr: In dem begehbaren Nachbau einer Original Guantánamo-Haftzelle machen in orange Overalls gekleidete Amnesty-Aktivisten auf das Schicksal von fünf exemplarisch ausgewählten Guantánamo-Häftlingen aufmerksam. Es folgt die Präsentation des »Schwarzen Buchs von Guantánamo«. In der Haftzelle können Besucher sich anschließend mit einem Kommentar in das »Schwarze Buch« eintragen und sich mit ihrer Unterschrift für die Schließung von Guantánamo einsetzen.

17 Uhr: Berliner Jugendliche und Schüler verlesen die Namen aller Guantánamo-Häftlinge.

18 Uhr: Kundgebung mit Beiträgen von (unter anderem):

– Bernhard Docke, Anwalt des fünf Jahre in Guantánamo inhaftierten Bremers Murat Kurnaz

– Wolfgang Grenz (Generalsekretär Amnesty International)

– Prominente »Paten« stellen fünf exemplarische Fälle vor.

Wir fordern:

– Sofortige Schließung von Guantánamo!

– Freilassung der Häftlinge oder Überstellung an ordentliche Gerichte!

– Abschaffung der unfairen Militär-Kommissionen!

– Keine Straffreiheit für Folter!

– Entschädigung für die Opfer des Systems Guantánamo!

Petition »Guantánamo schließen«: www.amnesty.de

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