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Aus: Ausgabe vom 28.05.2011, Seite 15 / Geschichte

Anno…22. Woche

1891, 1. Juni: Der deutsche Sozialdemokrat Georg von Vollmar hält im Münchener Lokal »Eldorado« eine jener berühmten Reden, die charakteristisch für den opportunistischen Flügel der SPD sind. Er betont, daß die Partei auf eine revolutionäre Gesellschaftsveränderung verzichten und statt dessen Reformen anstreben solle. Die herrschenden Klassen hätten, so Vollmar, mit ihrem neuen Kurs nach der Aufhebung der Sozialistengesetze guten Willen bewiesen, man müsse ihnen also entgegenkommen: »Dem guten Willen die offene Hand, dem schlechten die Faust.«

1941, 31. Mai: Im von Truppen des faschistischen Deutschland besetzten Athen erklimmt der Antifaschist Manolis Glezos die Akropolis und entfernt zusammen mit seinem Genossen Apostolos Sandas die dort gehißte Hakenkreuzfahne. Glezos und Sandas werden in Abwesenheit zum Tode verurteilt, ersterer 1942 verhaftet und gefoltert. Nach dem Ende des Krieges übernahm Glezos 1945 die Leitung der kommunistischen Zeitung Rizospastis.

1946, 2. Juni: Nachdem die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei aus den Wahlen vom 26. Mai mit 38 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorgegangen war, kommt es zur Bildung einer Regierung der Nationalen Front. Ministerpräsident wird der Vorsitzende der KP, Klement Gottwald.


1946, 5. Juni: Die sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) erläßt den Befehl Nr. 167. Bereits im Oktober 1945 war die Beschlagnahmung des Eigentums des deutschen Staates sowie der NSDAP und aller ihrer Organisationen verfügt worden. Ein Teil der so konfiszierten Betriebe verblieb dann unter Kontrolle der SMAD. Nun gehen diese Betriebe als »sowjetische Aktiengesellschaften« (SAG) ins Eigentum der UdSSR über.

1951, 5. Juni: In der DDR endet die »Volksbefragung gegen Remilitarisierung«. Zuvor war eine Volksbefragung dazu in Westdeutschland verboten worden. Auf die Frage: »Sind Sie gegen Remilitarisierung und für den Abschluß eines Friedensvertrages mit Deutschland im Jahre 1951?« antworteten 95,93 Prozent der DDR-Bürger, also 12153352 Abstimmungsberechtigte, mit Ja.

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