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Aus: Ausgabe vom 15.11.2010, Seite 5 / Inland

Sowjetischer Friedhof geschändet

Cottbus. Der sowjetische Soldatenfriedhof in Cottbus ist am Vortag des Volkstrauertags geschändet worden. In der Anlage wurden in der Nacht zu Samstag 26 Grabsteine umgestoßen. Auf eine Stele wurde laut Polizei das Wort »Jude« gesprüht. Wenige Stunden nach der Tat wurde ein 23jähriger Tatverdächtiger ermittelt. Es handelt sich laut Polizei um einen rechtsorientierten, geistig behinderten Mann aus Cottbus. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) und Vertreter der Stadt verurteilten den Anschlag.

Der Verdächtige machte laut Polizei von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Er wurde nach der Befragung wieder entlassen. Der Ehrenfriedhof war schon einmal im Oktober 2009 verwüstet worden. (dapd/jW)