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Aus: Ausgabe vom 29.12.2008, Seite 12 / Feuilleton

Culture Club

Die aktuelle Finanzkrise bringt Unsicherheit in die Planungen für das Kulturhauptstadt-Jahr 2010 im Ruhrgebiet. Zwar wurde im Oktober bereits der erste Programmentwurf präsentiert, doch inzwischen hat die Kommunalaufsicht der Bezirksregierung Düsseldorf den Bau des Besucherzentrums in Oberhausen untersagt, weil die Stadt hochverschuldet ist. Zudem gestaltet sich die Suche nach Hauptsponsoren als schwierig. Bei der Betreibergesellschaft Ruhr.2010 GmbH bleibt man jedoch zuversichtlich. Der Ruhr.2010-Geschäftsführer Oliver Scheytt räumt aber ein, daß der Zwang zur Haushaltskonsolidierung in vielen der 53 Städte und Gemeinden im Bereich des Regionalverbands Ruhr (RVR) für »Einschränkungen« sorge. Deshalb sei es umso wichtiger, daß das Land die Kommunen mit 10,5 Millionen Euro unterstütze – das seien immerhin zwei Euro pro Einwohner. Hinzu kommt im kommenden Jahr eine erste Geldzahlung des Bundes, der zunächst fünf Millionen Euro zugesagt hat. Weitere zwölf Millionen Euro sind für 2010 geplant. Insgesamt rechnen die Veranstalter mit einem Gesamtetat von über 60 Millionen Euro. Zudem erwarte man, daß durch das Engagement Investitionen in Höhe von rund 300 Millionen Euro ausgelöst werden. Mehr als 1000 Arbeitsplätze sollen als Folge des Kulturhauptstadt-Jahres geschaffen werden – inwieweit diese Jobs dauerhaft sind, bleibt abzuwarten. (ddp/jW)

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