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Aus: Ausgabe vom 01.11.2008, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 45. Woche

1848, 9. November: Der Mitbegründer der linken Fraktion »Deutscher Hof« in der Frankfurter Nationalversammlung Robert Blum wird in Wien hingerichtet. Als Delegierter reiste Blum im Oktober nach Wien, wo er am bewaffneten Kampf gegen die Konterrevolution teilnahm. Nach Niederschlagung des Aufstands wird der Abgeordnete trotz Immunität zum Tode verurteilt und standrechtlich erschossen.

1903, 3. November: Panama erklärt seine Unabhängigkeit. Führende Kreise der USA inszenierten in dem für den Bau des Panamakanals vorgesehenen Gebiet Kolumbiens eine »Volkserhebung«, in deren Ergebnis sich Panama zu einer unabhängigen Republik ausruft. US-Kriegsschiffe verhindern die Rückeroberung des Gebiets durch die kolumbianische Armee. Die neue Regierung überträgt den USA am 18.11. alle Rechte für den Kanalbau, die USA werden zur »Garantiemacht« für die Unabhängigkeit Panamas mit dem Recht einer jederzeitigen militärische Intervention erklärt.

1918, 3.–9. November: Am 3.11. demonstrieren bewaffnete Matrosen, Arbeiter und Soldaten in Kiel für die Befreiung verhafteter Kameraden. Nachdem Soldaten auf die Demonstranten schießen, mündet die Volksversammlung auf dem Exzerzierplatz der Stadt in einen bewaffneten Aufstand. Am 4.11. liegt die gesamte zivile und militärische Macht in den Händen des Kieler Arbeiter- und Soldatenrates. Am selben Tag noch kommt es in Stuttgart zum Generalstreik; am 5.11. weitet sich die Massenerhebung auf Lübeck und Brunsbüttel aus. Am 6.11. übernehmen Arbeiterräte in Hamburg, Altona, Bremen, Bremerhaven, Cuxhaven, Wilhelmshaven, Neumünster, Rendsburg, Flensburg, Rostock und Oldenburg die Macht. Die revolutionäre Erhebung der Arbeiter und Soldaten breitet sich von Kiel auf ganz Deutschland aus.


1923, 5. November: Am 5.11. marschiert die Reichswehr in Thüringen ein und bedroht Arbeiterfunktionäre mit massivem Terror. Nach ergebnislosen Versuchen, den gemeinsamen Widerstand gegen die Militärdiktatur und einen landesweiten Proteststreik zu organisieren, treten die kommunistischen Minister am 12.11. aus der thüringischen Landesregierung aus. Am 7.12. sehen sich auch die SPD-Minister zum Rücktritt gezwungen.

1958, 7. November: Am 3. November 1958 ließ Kubas Diktator Fulgencio Batista Wahlen abhalten, um sein Regime demokratisch zu legitimieren. Sie wurden von der Bevölkerung größtenteils boykottiert. Vier Tage nach der Abstimmung geht der Kampf in seine letzte Phase: Bei dem Versuch Batistas, die Provinzhauptstadt Santa Clara zu verteidigen, fallen den Aufständischen unter Che Guevaras Leitung modernste Waffen in die Hände. Auch Santa Clara wird schließlich erobert. Als zu den militärischen Niederlagen ein Generalstreik hinzukommt, flieht Batista am 1. Januar 1959.

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