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Aus: Ausgabe vom 14.10.2008, Seite 13 / Feuilleton

Einer geht noch

Ja, es gibt ihn noch, den Nobelpreis für Ökonomie. Auch wenn ihn viele für den Komödiantenpreis schlechthin halten. In diesem Jahr geht er an den US-Ökonomen Paul Krugman. Das teilte die Königliche Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm mit. Der 55jährige gilt als Begründer der »Neuen Ökonomischen Geographie«. Das ist eigentlich nur die bildungsbürgerliche Verballhornung für Imperialismustheorie. Denn nach Ansicht der Schwedischen Akademie habe Krugman dabei »die bislang völlig voneinander getrennten Forschungsfelder internationaler Handel und Wirtschaftsgeographie miteinander verbunden«, hieß es in der Erklärung. Die Forschungsarbeiten des Ökonomen erklärten, »warum der Welthandel durch Länder mit gleichartigen Voraussetzungen dominiert wird« und wie es zu Spezialisierung und Massenfertigung zu niedrigen Preisen kommt.

Sag es treffender mit Lenin: »Die Monopolverbände der Kapitalisten – die Kartelle, Syndikate und Trusts – teilen vor allem den ganzen Binnenmarkt unter sich auf, indem sie die Produktion des betreffenden Landes mehr oder weniger vollständig an sich reißen. Aber der Binnenmarkt hängt unter dem Kapitalismus untrennbar mit dem Außenmarkt zusammen. Der Kapitalismus hat längst den Weltmarkt geschaffen. Und in dem Maße, wie der Kapitalexport wuchs und die ausländischen und kolonialen Verbindungen und ›Einflußsphären‹ der riesigen Monopolverbände sich in jeder Weise erweiterten, kam es ›natürlicherweise‹ unter ihnen zu Abmachungen im Weltmaßstab, zur Bildung von internationalen Kartellen.« (jW)

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