Gegründet 1947 Donnerstag, 31. Juli 2025, Nr. 175
Die junge Welt wird von 3019 GenossInnen herausgegeben
jW stärken!

  • Journalismus verpflichtet

    Die Tageszeitungsbranche schafft sich ab, die junge Welt hält dagegen. Das sollte man ausprobieren, auch als Taz-Leser!
    Aktion und Kommunikation
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    75 Ausgaben für 75 Euro: An gutem Journalismus kann man sich festlesen

    Die Werbewirtschaft veröffentlicht neue Zahlen, und die Zeitungsbranche ist in heller Aufregung. Dabei sind die Nachrichten keineswegs neu. Die Variable ist nur die Höhe des Auflagenverlustes der dort gelisteten Medien, denn die Branche ist weit fortgeschritten in ihrer Selbstabschaffung. Profit machen lässt sich mit Preisvergleichsseiten, Immobilien oder Kaffeeverkauf. Karl Marx, selbst viele Jahre seines Lebens als Journalist tätig, war da in seinem Erkenntnisprozess schon weiter, wenn er festhielt: »Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein.«

    In diesem Herbst ergibt sich eine neue Situation für die Tageszeitungsbranche, da die Berliner Tageszeitung (Taz) aufhört, eine gedruckte Tageszeitung zu sein. Die zwei Geschäftsführer der Taz erläuterten vergangene Woche die Pläne des Blattes in einem an Durchhalteparolen erinnernden Artikel unter dem Titel »Zum Optimismus verpflichtet«. Ganz so optimistisch klingt es im Text dann nicht mehr, besonders, wenn es über die Bereitschaft der eigenen Leserinnen und Leser zum Wechsel auf ein vor allem digitales Angebot heißt: »Nicht immer voller Begeisterung, aber doch mit tiefsitzender Überzeugung.«

    Die gedruckte Auflage der Taz geht seit Jahren zurück. Dieses Schicksal teilt sie mit den allermeisten Tageszeitungen des Landes. Auch der Versuch, mit einer aufgeblasenen Wochenendausgabe zu reüssieren und dafür unter der Woche nur noch digitalen Journalismus zu betreiben, ist keine Erfindung der Taz. Das ND – Der Tag, früher Neues Deutschland, beschreitet denselben Weg, die Werktagausgaben werden bereits zusammengestrichen. Damit diese Rechnung aufgeht, müssen erhebliche Teile der Printleserschaft für ein Onlineabo begeistert werden. Denn bedrucktes Papier gibt es nur noch einmal wöchentlich, und trotz enormer Preise für die Wochen-Taz (5,20 Euro pro Exemplar) reicht das nicht, um eine Tageszeitungsredaktion zu finanzieren. Die aktuellen IVW-Zahlen, in denen die Taz mittlerweile getrennt gelistet wird – einmal als Tageszeitung von Montag bis Freitag, einmal als Wochenzeitung – zeigen, wie schwierig das ist. Die Taz versucht, die bittere betriebswirtschaftliche Realität positiv zu wenden und ökologisch zu verkaufen (die armen Bäume!). Im übrigen wird von verändertem Leseverhalten geraunt. Dass es mit der Art der Berichterstattung, mit Themen und Schwerpunktsetzungen zusammenhängen könnte, dass die Taz – laut IVW-Zahlen im 2. Quartal 2025 – nur noch auf rund 16.233 gedruckte Vollabonnements kommt, spielt natürlich keine Rolle. Wie viele dieser Leserinnen und Leser den anstehenden Wechsel im Oktober mitmachen werden, bleibt unklar.

    Diese Branchenkrise ist dabei keine des gedruckten, sondern eine des bürgerlichen Journalismus. Die Engführung der Berichterstattung sorgt für Beliebigkeit, die kapitalistische Dauerkatastrophe für Hoffnungslosigkeit. Doch die Selbstvernichtung der Zeitungen hat Auswirkungen, auch auf die junge Welt. Denn Transporttouren werden teurer, je weniger Exemplare ausgeliefert werden, Druckereien schließen, Zustellrouten werden eingestellt. Aus der Krise des bürgerlichen Journalismus wird somit eine selbsterfüllende Prophezeiung.

    Dass es nicht am Papier liegt, macht die – gegen jeden Trend positive – Abo­entwicklung der jungen Welt deutlich. Die jW erscheint weiterhin an sechs Tagen in der Woche, gedruckt und selbstverständlich auch digital. Internet und gedruckte Zeitungen haben ihre jeweils spezifischen Stärken. Das möchten wir möglichst vielen näherbringen– auch den Lesern anderer Zeitungen. Deshalb bietet unser Angebot im Sommer beide Optionen. Und das zu einer Zeit, wenn – hoffentlich – Zeit für eine erkenntnisreiche Lektüre ist.

    Mit dem Beileger in der heutigen Ausgabe haben Sie eine praktische Handreichung: für eine Bestellung für sich selbst, als Geschenk an andere oder als Spende für Unbekannte. Nehmen Sie die Inhalte mit auf die Liegewiese im Stadtbad oder ins Eiscafé mit unserem sommerlichen Aktionsabo!

  • O-Töne aus Kuba

    Die deutschsprachige Ausgabe der Granma Internacional ist eine einzigartige Informationsquelle zur sozialistischen Insel
    Aktionsbüro
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    Nachrichten, Berichte und Informationen aus Kuba und Lateinamerika erhalten Sie so in Deutschland kein zweites Mal

    Am 26. Juli jährt sich der Sturm auf die Moncada-Kaserne des damaligen kubanischen Diktators Batista unter Führung von Fidel Castro. Das war der Beginn der Revolution. Nicht nur auf Kuba, weltweit wird dieser Gedenktag gefeiert: als Ausdruck der Solidarität mit der revolutionären Insel und mit dem Abwehrkampf des sozialistischen Landes gegen die verbrecherische US-Blockade, als Ausdruck der Freude über die Befreiung vom Imperialismus.

    Dabei scheiterte der Angriff auf die Moncada-Kaserne 1956 zunächst und zwang die Revolutionäre ins Exil. Doch Fidel und Raúl Castro, Che Guevara und weitere Genossen kehrten zurück und waren 1959 siegreich. Das zweite Mal landeten sie mit der auf der – für die Zeitung namensgebenden – Yacht »Granma« auf Kuba.

    Die Granma Internacional ist eine Zeitung der PCC, der Kommunistischen Partei Kubas. Die deutschsprachige Ausgabe wird ebenso wie die Tageszeitung junge Welt vom Verlag 8. Mai vertrieben. Nachrichten und Berichte aus und über Kuba finden sich unter anderem darin. Sie sind authentisch und geben – im Gegensatz zu den deutschsprachigen Medien, darunter auch die wenigen kubasolidarischen wie die junge Welt – direkt die Einschätzungen der Kubaner selbst wieder. Auch in der Juliausgabe wird über ein breites Themenspektrum berichtet: von medizinischer Forschung und kubanischen Interpretationen der Kreislaufwirtschaft über multiforme Kriege und die Situation Cristina Kirchners, der ehemaligen Präsidentin Argentiniens, unter dem rechtsgerichteten Präsidenten Javier Milei, bis hin zu kubanischen Weitsprunghoffnungen.

    Nachrichten, Berichte und Informationen aus Kuba und Lateinamerika – im Originalton, direkt und unverfälscht – erhalten Sie so in Deutschland kein zweites Mal. Ein Jahresabonnement der Granma Internacional (zwölf Ausgaben) kostet nur 20 Euro. Kommen Sie am Sonnabend dieses Wochenendes (26. Juli) zum Stand der Tageszeitung junge Welt auf der Fiesta de Solidaridad in der Lichtenberger Parkaue in Berlin, feiern Sie mit uns, und schließen Sie ein Abo der Granma ab.

  • Hintergründe statt Effekte

    75 Ausgaben für nur 75 Euro. Lernen Sie die junge Welt in den Sommermonaten kennen
    Aktion und Kommunikation
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    Bundestag und -liga sind gleichzeitig in der Sommerpause, und damit sind drei verlässliche Themenquellen versiegt: das Runde (Ball, Plenarsaal), das Eckige (Tor, F. Merz) und ihre wechselseitigen Beziehungen. Statt dessen werden andere Ablenkungsgeschichten geboten. Ein Laienspiel, an dem sich die junge Welt nicht beteiligt. Ein beißwütiger Wels im Badesee gab nachrichtlich einen kurzen Vorgeschmack auf das Drohende – die junge Welt hat das Tier ebenfalls mit einem Portrait gewürdigt. Das hat dann aber auch gereicht. Im Drama um Jeffrey Epsteins Leben, Geschäfte, Machenschaften und Tod hat sich eine Debatte um die ominöse Kundenliste des Vergewaltigers entzündet. Die US-Regierung wollte sie erst freigeben, nun leugnet sie ihre Existenz. Steht Präsident Trump selbst darauf? Die liberalen Medien laufen Sturm, selbst Anhänger der »MAGA«-Bewegung sollen ungehalten sein. Die US-Medien sind voll damit, und die deutsche Journaille spielt, neidisch auf so viel Bling-Bling, in Aufmachern und Berichten gerne mit. Doch außer Spekulationen und Budenzauber bleibt nicht viel. Die junge Welt hingegen trägt die Tatsachen und Anwürfe zusammen, setzt sie in den Kontext und wartet die weiteren Fakten ab. Solides Handwerk statt Clickbait. Hintergründe statt Effekthascherei.

    Denn was mit den ganzen sommerlichen Nachrichtensimulationen verdeckt wird: Aufrüstung und laufende Waffengänge, Massenmorde. Krieg und Krise gehen weiter. Das ist, was die junge Welt beschäftigt. Die unverhohlene Mobilisierung hat nur ein logisches Ziel: Krieg. In der BRD, in Europa, mit begleitendem Hurra-Patriotismus. Mehr Geld für Waffen, damit einhergehend Kürzungen in sozialen und kulturellen Bereichen.

    Als einzige konsequent linke Tageszeitung in der BRD – und im deutschsprachigen Raum – packt die junge Welt diese Themen an. Eine Besonderheit im Einheitsrauschen des Blätterwalds: marxistisch orientiert, internationalistisch, dem Frieden verpflichtet. Und täglich – von Montag bis Sonnabend – gedruckt erscheinend. Bis Ende September bieten wir Ihnen die Möglichkeit, die junge Welt gründlicher kennenzulernen und unsere Versprechen auf den Prüfstand zu stellen.

    75 Ausgaben zum guten Kurs von nur 75 Euro. Gedruckt. Das sind in etwa drei Monate jW ins Haus. Sie können den Start des Abos zeitlich auch so abstimmen, dass es vor oder nach Ihrem Urlaub beginnt. Sie können sich die Zeitung sogar an Ihren Urlaubsort schicken lassen (bei einem Auslandsaufenthalt fallen leider zusätzliche Kosten an, möglich ist das aber dennoch). Und natürlich enden diese Aktionsabos wie immer automatisch.

    Unser Sommerabo bieten wir auch denen an, die lieber online lesen: Für nur 18 Euro erhalten Sie die Möglichkeit, drei Monate lang sämtliche Artikel auf jungewelt.de direkt am Erscheinungstag zu lesen, und das schon kurz nach Redaktionsschluss. Nach der Bestellung erhalten Sie die dafür wichtigen Infos per Mail. Unsere Kolleginnen und Kollegen in der Aboabteilung stehen Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung (030 53 63 55 -81).

    Mit Ihrem Sommerabo unterstützen Sie kritischen, linken Journalismus. Ohne Sommerlochthemen.

    Wir wünschen eine anregende Lektüre!

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    Für unsere Sommeraktion haben wir wieder ein Aktionspaket mit Werbemitteln zusammengestellt. Unterstützen Sie uns dabei, die junge Welt sichtbarer und mehr Menschen auf unser Angebot aufmerksam zu machen! Verschönern Sie – so erlaubt – die Umgebung mit Plakaten und Aufklebern, verschicken Sie Postkarten oder geben Sie die Aboflyer mit dem Sommermotiv weiter. So können sich viele unser Sommerangebot von 75 Ausgaben für nur einen Euro pro Ausgabe sichern und das Sommerloch oder den Urlaub mit guter Lektüre füllen.

    Das Aktionspaket bestellen Sie unkompliziert über jungewelt.de/aktionspaket.

    Oder wenden Sie sich direkt an das jW-Aktionsbüro:

    0 30/53 63 55-10 oder aktionsbuero@jungewelt.de

    Natürlich können Sie unser Angebot auch digital verbreiten. Material hierfür finden Sie im Downloadbereich unseres Aktionsblogs jungewelt.de/aktion/aktion-downloads.php

  • Weiterkämpfen!

    1.000 Abos jetzt: Ziel nicht erreicht, ein Misserfolg war die Aktion dennoch nicht
    Aktion und Kommunikation
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    Nicht alle Geschichten berichten von Erfolgen. Sicher ist es ein Erfolg, dass die Tageszeitung junge Welt ihre Auflage entgegen allen Trends in der Branche stabil halten kann und sie sich sogar positiv entwickelt – allen Angriffen von seiten des Staates und anderer Medien zum Trotz. Das ist bemerkenswert, weil alle anderen Tageszeitungen verlieren – Abonnenten und Auflage.

    Doch auch ein Erfolgskurs kann Niederlagen beinhalten. Wir hatten uns vorgenommen, in den fünf Wochen vor der Generalversammlung unserer Genossenschaft am vorletzten Juniwochenende 1.000 neue bezahlte Abos einzuwerben, weil wir diese ökonomische Sicherheit für unsere Arbeit brauchen. Nun konnten wir bis zu dieser Woche 727 neue oder höherwertige Abos einsammeln. Das ist zweifellos ein Erfolg, der auch dringend benötigte Mehreinnahmen bringt. Und doch – unser selbstgestecktes Ziel haben wir nicht erreichen können.

    Wir beenden die Aktion dennoch in der kommenden Woche. Doch der Kampf geht weiter! Bevor wir in einer Woche unsere Sommeraktion 75 Zeitungen für 75 Euro starten, legen wir der jW am Mittwoch, dem 16. Juli, noch einmal eine Übersicht bei, die die wichtigsten Optionen für unsere Unterstützung aufzeigt. Präsentieren Sie diese Möglichkeiten gern auf Ihrem nächsten Stammtisch oder Gruppenabend. Die beiliegende Übersicht ist extra minimalistisch gestaltet, so dass alle Optionen schnell zu erfassen sind. Noch ist es also nicht zu spät zum Umsteigen, Spenden oder Verschenken. Mit einem Aktionsangebot im Sommer wollen wir ab der kommenden Woche unseren werblichen Schwerpunkt verlagern und neue Leserinnen und Leser an die junge Welt heranführen. Außerdem wollen wir die vielen Nutzerinnen und Nutzer, die einen besonderen Wert in unserer Berichterstattung sehen, zum Zahlen – ob regelmäßig oder gelegentlich – bewegen. Denn klar ist auch: Die junge Welt muss finanziert werden. Vom Staat, der Kirche oder von politischen Parteien bekommen wir selbstverständlich nichts.

    Wir danken allen Abonnenten und Genossenschaftsmitgliedern, die ihr Bestes gegeben haben und für unsere und ihre Tageszeitung aktiv geworden sind. Immer wieder zeigt sich, dass die junge Welt nicht nur besondere Inhalte hat, sondern sich auch über eine besondere Leserschaft freuen kann. Wir werden uns ins Zeug legen, Sie immer bestens zu informieren – im Sommer und darüber hinaus.

  • Fluchtpunkt Rudolstadt

    Ab 2026 wieder mit neuen Melodie & Rhythmus-Heften
    Dietmar Koschmieder
    Impressionen vom Festival in Rudolstadt
    Der Verlag 8. Mai war mit der Zeitschrift Melodie & Rhythmus in Rudolstadt präsent
    Impression aus Rudolstadt
    Impressionen aus Rudolstadt

    Auch 2025 punktete das Rudolstadt-Festival, früher Tanz-und-Folk-Fest, am vergang-enen Wochenende mit hochkarätiger Musik und angenehmem Publikum, das sich offen für andere Töne zeigte. In Zeiten extremer politischer Entwicklungen war allerdings auffallend, dass gerade bei den Liedern der Straßenmusiker politische Inhalte oder gar scharfe Zuspitzungen kaum zu hören waren: Viele zogen es vor, sich gleich nur instrumental und damit ohne Text auszudrücken. Andere beschränkten sich darauf, Coverversionen bekannter Hits vorzutragen.

    Dass die Veranstalter sehr wohl einen politischen Anspruch erheben, war auch in diesem Jahr dem liebevoll gestalteten Programmheft entnehmbar. Und dass das Publikum an politischer Diskussion und entsprechenden Angeboten an Kulturgütern stark interessiert war, erlebten wir am Stand von Melodie & Rhythmus, der Kulturzeitschrift aus dem Verlag 8. Mai GmbH in der Rudolstädter Mangelgasse eindrücklich jeden Tag. »Endlich mal ein Stand mit politischem Angebot«, hörten wir nicht selten. Neben vielen jW- und M&R-Abonnenten fanden sich hier auch viele ein, die beide Produkte noch nicht kannten.

    Es ist nachvollziehbar, dass in Zeiten täglich zu ertragender Kriegspropaganda und Hochrüstungsprogrammen, Verschärfung von sozialen Widersprüchen, Aus- und Abgrenzungen im Kulturbetrieb so ein völkerverbindendes Festival wie das in Rudolstadt für viele auch einen Fluchtpunkt darstellt: um sich wenigstens für ein paar Stunden in einem geschützten Raum mit vielen ebenfalls solidarisch gestimmten Menschen treiben lassen zu können. Dass dies aber großes Interesse an fortschrittlicher Kultur und aufklärender Information nicht ausschließt, belegen die hohe Nachfrage am Stand unseres Verlages nach Büchern und CDs, Zeitschriften und Broschüren, aber auch die spannenden Diskussionen, die dort geführt wurden. Besonderes Interesse fanden die M&R-Schwerpunkte Kriegspropaganda, USA, Irrationalismus und Afrika. Beim Rudolstadt-Festival 2026 sollen dann auch endlich wieder aktuelle M&R-Hefte im Angebot sein.

  • Ein Tritt gegen Völkermörder

    Das jW-Team wird für die Frauenfußball-EM verstärkt
    Aktion und Kommunikation
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    Niederlagen ist die Schweiz nicht gerade gewohnt – schließlich ist sie stets um ihre Neutralität bemüht. Doch kürzlich musste ihre Frauenfußball-Nationalmannschaft ein derbes 1:2 gegen die Auswahl der Besten aus Norwegen einstecken. Es war das Eröffnungsspiel der Frauen-Europameisterschaft 2025 – ausgetragen auf neutralem Boden: in der Schweiz.

    Für uns ist dieses sportliche Kräftemessen Anlass, unsere Auswahl revolutionärer Kickerinnen und Kicker um eine garantiert nicht neutrale Personalie zu erweitern: Greta Thunberg! Die Schwedin fordert: »Free (-kick for) Palestine!« – und verstärkt damit unser inzwischen 14 Spielerinnen und Spieler umfassendes Team.

    Jedes Jahr nehmen wir die Fußball-Welt- und -Kontinentalmeisterschaften zum Anlass, eine fortschrittliche Persönlichkeit humorvoll und zugleich wertschätzend mit einem Sticker und einem Plakat zu würdigen, die sich in besonderer Weise für die Arbeiter- oder Friedensbewegung verdient gemacht hat. Greta ist nun – neben Chelsea Manning, Rosa Luxemburg, Frida Kahlo und Angela Davis – die fünfte Frau, die im Trikot des Teams der jungen Welt aufläuft.

    Mit der Gründung von Fridays for Future hat Thunberg einiges ins Rollen gebracht: In der gesamten westlichen Welt folgten ihr Schülerinnen und Schüler und blieben freitags dem Unterricht fern, um für eine Wende der (kapitalistischen) Klimapolitik zu demonstrieren. Was sie damit lostrat, prägte eine ganze Generation der Klimabewegung. Die Berichterstattung über sie war schon damals häufig von Unsportlichkeit geprägt – seit sie ihre klare Haltung gegen das zerstörerische Wüten Israels im Gazastreifen zeigt, erst recht.

    Die Abbildung Gretas auf dem diesjährigen Sticker und Plakat wurde nicht – wie bisher – mit Hilfe fotografischer Vorlagen und digitaler Filter erstellt, sondern durch eine sogenannte künstliche Intelligenz generiert. Dem Thema KI, ihren Folgen für die arbeitende Klasse und den Chancen, die sie im Kampf für eine gerechtere Welt eröffnet, widmen wir uns ausführlich am Mittwoch, dem 9. Juli, in einer Sonderbeilage. Sie liegt der Tagesausgabe der jungen Welt wie gewohnt kostenlos bei. Denn natürlich wird dieses Thema auch innerhalb des jW-Kollegiums kontrovers diskutiert.

    Nun aber zu Ihnen: Treten auch Sie etwas los! Bestellen Sie ein Fußball-Aktionspaket – es enthält drei Plakate und zwei Sticker jedes Spielers und zehn Abokarten – oder unsere KI-Beilage zum Auslegen auf Infotischen oder andere Formen der Weiterverbreitung beim Aktionsbüro: aktionsbuero@jungewelt.de oder 030 / 53 63 55-10.

  • Heiße Köpfe gesucht

    Denkspaß für die Urlaubszeit bietet ab Montag unser neues Sommerrätsel
    Redaktion
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    Am Montag erwartet junge Welt-Leser auf Seite 14 der gedruckten Ausgabe eine kleine Überraschung: ein neues Rätselformat. Die nächsten vier Wochen wollen wir jeweils montags das Wissen unserer Leserinnen und Leser auf ganz besondere Weise testen. Denn die Fragen haben es in sich: Was zum Beispiel ist ein »Großraumbetreuer, meist im Anzug«, oder wer ist der »Nörgler unter den Käsesorten«? Wir finden: Eine allseits gebildete sozialistische Persönlichkeit sollte die Lösung finden.

    Die Rätsel entwickelt hat unser Leser Moritz Sommer. Er ist 27, stammt aus Nürnberg und hat Kultur- und Medienmanagement studiert. Laut eigener Aussage löst er mit seinem Vater und seiner Schwester »seit ich denken kann, Puzzles, Kreuzworträtsel, Exit-Spiele etc.«. Eigene Rätsel bastelt er seit letztem Herbst und ist verständlicherweise richtig stolz auf die Veröffentlichung seiner Arbeiten in jW.

    Erfolgreiches Knobeln soll auch belohnt sein: Unter den Rätsellösern verlosen wir passend zur Jahreszeit sommerliche Prämien, bestens geeignet als Strandlektüre. Wir sehen das Sommerrätsel in dieser ersten Testphase übrigens ganz bewusst als »Bonbon« für alle Printleser. Eine gedruckte Ausgabe lässt sich doch viel leichter an den Badesee mitnehmen, wenn man das Handy einfach mal zu Hause lassen will. Wer kein Printabo hat, sollte also die nächsten vier Montage zu seinem Lieblingskiosk gehen und eine jW erwerben.

    Wir wünschen viel Spaß beim Knobeln mit dem jW-Sommerrätsel!

    Ach so: Alle Freunde unseres großen Wochenendrätsels sollten keinen Schreck kriegen – das große Wochenendrätsel finden Sie nach wie vor jeden Sonnabend in der Beilage »faulheit & arbeit«.

  • Es reicht noch nicht!

    Eine starke Friedensbewegung braucht eine starke Tageszeitung. Und die braucht Abos
    Aktion und Kommunikation
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    Vor sechs Wochen haben wir die Aktion »junge Welt stärken: 1.000 Abos jetzt!« gestartet. Zwar sind bereits zahlreiche Abonnementbestellungen bei uns eingegangen – unser Ziel haben wir jedoch noch nicht erreicht. Als Abonnentin oder Abonnent werden Sie bald ein Anschreiben in Ihrem Briefkasten finden, das die Aktion thematisiert. Wir setzen bei dieser Kampagne besonders auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Die Devise lautet: Leser werben Leser!

    Viele kennen und schätzen die junge Welt bereits. Täglich erreichen uns positive Rückmeldungen zu unserer journalistischen Arbeit – bei Außeneinsätzen unseres Aktionsbüros, über Direktnachrichten in den sozialen Medien oder in unserem jW-Laden in der Torstraße 6 in Berlin. Die Reichweite, die zu solchen Rückmeldungen führt, übertrifft den Kreis unserer Abonnentinnen und Abonnenten bei weitem.

    Die Vorkriegsrhetorik – insbesondere der westlichen Regierungen – beunruhigt und verängstigt derzeit viele Menschen, die sich zuvor jahrzehntelang in Sicherheit wähnten. Die Mainstreampresse – von Springer über die Öffentlich-Rechtlichen bis hin zu einst von Linken gegründeten Tageszeitungen – sprang sofort auf, als es aus Regierungskreisen hieß, Deutschland müsse »kriegstüchtig« werden, und leistet ihren ideellen Beitrag zur Aufrüstung. Viele haben es satt, sich von dieser Hetze beschallen zu lassen. Selbst in der SPD dämmert es mittlerweile dem einen oder der anderen, dass die Verantwortlichen für die eskalierenden Konfrontationen auf der deutschen Regierungsbank sitzen. Daher lesen täglich Tausende die junge Welt – weil sie konsequent dagegenhält –, jedoch ohne ein Abo abgeschlossen zu haben. Das ist in Ordnung, denn wir stellen bewusst den Großteil unserer Artikel auf jungewelt.de kostenlos zur Verfügung. Leider ist vielen Nutzerinnen und Nutzern noch nicht bewusst, dass es für die langfristige Absicherung der jW auch auf sie ankommt. Mit einer Spende zum Beispiel – ob regelmäßig oder einmalig.

    Die junge Welt finanziert sich vor allem durch Abonnements. Weder Parteien noch Kirchen oder Konzerne haben Einfluss auf unsere Berichterstattung. Daher können wir es uns leisten, allen (auch linken) Parteien gleichermaßen kritisch auf die Finger zu schauen: Bleiben sie in der Friedensfrage stabil? Bewahren sie Distanz zu rechten Ressentiments? Und wir müssen uns keine Sorgen machen, dass uns die Bundeswehr oder Drohnenhersteller als Anzeigenkunden abspringen – die haben in unserem Blatt ohnehin nichts verloren.

    Wir bitten Sie – und auch Ihre Freundinnen, Genossen und politischen Mitstreiterinnen –, sich Ihrer entscheidenden Rolle für die junge Welt bewusst zu werden. Besuchen Sie jungewelt.de/jw-staerken, und denken Sie über die fünf Möglichkeiten nach, mit denen Sie die jW stärken können: abonnieren, umsteigen, verschenken, spenden und Gefängnisabonnements abschließen.

    Sie mögen es lieber analog? Greifen Sie zum Hörer und wählen Sie 030 / 53 63 55-80. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten Sie gerne telefonisch und beantworten alle Ihre Fragen zu Abonnement-, Verschenk- oder Spendenoptionen.

  • junge Welt unterstützen!

    Auf der Straße: Infostand, Demo, Festival, Sommerfest
    Aktion und Kommunikation
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    Die jW ist präsent – wie auf der Demo gegen die Kriegskredite am 18. März in Berlin

    Jetzt 1.000 Abos mehr – das ist das Ziel unserer aktuellen Kampagne. 1.000 Abos, um die ökonomische Grundlage der Tageszeitung junge Welt zu verbessern. Um sie krisenfester zu machen, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Als marxistisch orientiertes Blatt ist die junge Welt Angriffen ausgesetzt, angesichts der militaristischen »Zeitenwende« verschärfen sich diese. Die junge Welt ist die einzige linke, überregionale Tageszeitung in der BRD, die konsequent für den Frieden, für internationale Solidarität eintritt. Und das aus der Sicht der Lohnabhängigen.

    Abonnements stellen die ökonomische Basis der jW sicher. Doch abonnieren kann die junge Welt nur, wer sie kennt! Der erste Kontakt zu unserer Zeitung sind häufig Verteilaktionen: Festivals, politische Sommerfeste, Demonstrationen.

    Bekanntheit schaffen

    Die junge Welt braucht die Unterstützung ihrer Leserinnen und Leser – Ihre! Nicht nur große Veranstaltungen und Demonstrationen, sondern auch kleine, regionale Ereignisse können genutzt werden, um die Bekanntheit der jW zu steigern. Anlässe gibt es auch in den Sommermonaten reichlich. Ein Anruf beim Aktionsbüro (0 30/53 63 55-10) reicht, und wir können Details besprechen; zu Stückzahlen, Anlieferung, Aktionspaketen. Am liebsten mit etwas Vorlauf – zehn Tage sind ideal.

    Sie können auch unsere Auftritte auf Sommerfesten unterstützen. So zum Beispiel bei der Fiesta de Solidaridad in der Berliner Parkaue. Besonders Mitglieder der Genossenschaft sind gefragt, da sich diese dort mit einem Café präsentiert. Wenn Sie dort gerne eine Schicht übernehmen wollen, melden Sie sich bitte ebenfalls bei uns.

    Die junge Welt überzeugt

    Die junge Welt überreicht zu bekommen, entspricht einer persönlichen Empfehlung. Und das macht Verteilaktionen so wertvoll: Ein erster Kontakt zu einer Zeitung, die mit ihrem kritischen, linken Journalismus in der Presselandschaft der BRD einzigartig ist, führt oft zu einem kostenlosen und unverbindlichen Probeabo, ob online oder auf Papier. Und viele Probeabonnenten lassen sich in den zwei Wochen von der jungen Welt überzeugen. Denn die junge Welt braucht mehr Leserinnen und Leser, auch das stärkt uns.

  • Gegen Kasernenhofruhe

    Sozialdemokraten verfassen ein »Manifest« – Waffennarren drehen durch, Linke haben Bedenken. Nehmen wir sie doch lieber beim Wort und in die Pflicht!
    Verlag, Redaktion und Genossenschaft
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    Den Weg in den Krieg verbauen – dafür braucht es viele (Ostermarsch am 19.4.2025 in Berlin)

    Noch niemals seit dem Zweiten Weltkrieg war die Gefahr einer weltweiten kriegerischen Eskalation, eines erneuten Weltkrieges, so groß wie heute. Die Ostexpansion der NATO hat die Sicherheitsgarantien, die sich im und seit dem Kalten Krieg entwickelt haben, hinweggefegt. Bislang 18 EU-Sanktionsrunden konnten zwar Russland nicht empfindlich treffen, dafür aber die eigene Wirtschaft. Regionalkonflikte flammen allerorten auf. Ein Eintritt der USA an der Seite Israels im völkerrechtswidrigen Krieg gegen den Iran hat das Potential, auch diese Weltregion in Chaos und Vernichtung zu stürzen. Bis 2029, so das neue Man­tra der Herrschenden in Deutschland, müssen »wir« zum Krieg gegen Russland bereit sein. Und gleichzeitig wird der entscheidende Schlag gegen die Volksrepublik China vorbereitet. Die Bevölkerung Deutschlands, die Grund genug hat, um ihre Zukunft besorgt zu sein, wird mit wahnwitziger militaristischer Propaganda eingedeckt. Dieses System hat keine andere Antwort mehr auf irgendeine Frage der Zukunft. Die politische Debatte ist auf Kalibergrößen und militärische Kennzahlen verzwergt. Diese Entwicklung entspricht dem offensichtlichen Verfall des westlich geprägten imperialistischen Systems, das nnur durch militärische Aggression seine Existenz sichern kann.

    Kurzum, die Zeit ist überreif für eine starke Friedensbewegung. Ihre Schwäche ist politisch gewollt, die Verunmöglichung jeder Diskussion über angeblich alternativlose Hochrüstung und Kriegsvorbereitung entspricht den Interessen der Herrschenden. Wenn sich dann – spät, sehr spät – führende Sozialdemokraten aus der Deckung wagen und ihre Stimme für Diplomatie, für Verhandlungen und gegen stumpfen Rüstungswahn erheben, folgen die üblichen bedingten Reflexe. »Als hätte es Putin mitgeschrieben«, donnert Bild den Mitgliedern dieser (Mit-)Regierungspartei entgegen, die das SPD-»Manifest« unterzeichnet haben. Bei dem Papier handele »es sich in Wahrheit um ein zynisches Putin-Versteher-Manifest«, sekundiert die Taz. Der Botschafter der Ukraine, dem Deutungshoheit über die deutsche Innenpolitik zugestanden wird, nennt das »Kapitulationsmanifest« einen »moralpolitischen Tiefpunkt«.

    Was fordern die Unterzeichner, darunter linke Sozialdemokraten aus der Bundes- und Landespolitik? Auch sie sprechen von »notwendiger Verteidigungsfähigkeit«, sind also nicht gegen Aufrüstung. Doch sie fordern, dies »mit einer Rüstungskontroll- und Abrüstungspolitik« zu verknüpfen, um »gemeinsame Sicherheit und gegenseitige Friedensfähigkeit zu erreichen«. Die Verfasser erwähnen die KSZE-Schlussakte von Helsinki 1975 als einen »Höhepunkt dieses Zusammendenkens von Verteidigungs- und Abrüstungspolitik, das in Europa jahrzehntelang Frieden gesichert hat«, und fordern die »Rückkehr zu einer kooperativen Sicherheitsordnung« nach diesen Prinzipien. Unter anderem sprechen sie sich gegen die »Stationierung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen in Deutschland« aus, die Deutschland »zum Angriffsziel der ersten Stunde« machen würde. Das ist weder revolutionär noch pazifistisch, sondern seit Jahrzehnten Stimmung in weiten Teilen der SPD-Basis wie auch der Gewerkschaften. Heutzutage grenzt es offenkundig bereits an Hoch- und Landesverrat.

    Die Tageszeitung junge Welt versteht sich traditionell als Zeitung gegen Krieg, als Zeitung für den Frieden. Wir, Redaktion, Verlag und Genossenschaft der jW, begrüßen, dass mittels des SPD-»Manifests« eine gesellschaftliche Debatte über die reale Kriegsgefahr befördert werden konnte, auch wenn das Papier längst nicht ausreicht. Es ist aber ein wichtiges Signal, gerade auch in die Gewerkschaften hinein, in der so friedenspolitische Debatten befördert werden. Es spricht diejenigen Anhänger der Sozialdemokratie an, die ihre Vernunft in wirren und brandgefährlichen Zeiten nicht vollständig aufgegeben haben. Natürlich, die SPD-Funktionäre haben durchaus eigene Motive. Ralf Stegner, einer der bekannteren Unterzeichner, hat dies eingeräumt; die SPD drohe unter die Zehnprozentmarke zu fallen, wenn die Sorgen der Bevölkerung nicht ernstgenommen würden. Es geht also auch um die zukünftige Rolle der Partei, um ihre Daseinsberechtigung im Parlamentarismus.

    Kritik an der SPD ist also keineswegs überflüssig, im Gegenteil. Die Partei bleibt Mehrheitsbeschafferin einer Kriegskoalition und stellt mit dem Waffennarren Boris Pistorius eine zentrale Figur der Rüstungshetze. Darüber in der gebotenen Schärfe zu berichten ist Aufgabe der jungen Welt. Doch ohne Sozialdemokraten, ohne die Mitglieder der sozialdemokratisch geprägten Gewerkschaften wird es nichts werden mit einer wirksamen Friedensbewegung. An der »Dritten Gewerkschaftskonferenz für den Frieden« am 11. Juli werden neben nicht parteilich organisierten Gewerkschaftern auch Kommunisten und Mitglieder und Anhänger der Linkspartei wie auch der SPD teilnehmen. In solchen Formaten können und müssen Gemeinsamkeiten an der Basis gefunden werden.

    Die junge Welt wird diese Debatten als dem Frieden verpflichtetes Medium begleiten und – in der Zeitung, aber auch auf der nächsten Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 10. Januar 2026 – fortsetzen. Zu dieser notwendigen Diskussion laden wir auch und gerade linke Sozialdemokraten und Gewerkschafter ein.

  • Mit Marx an unsrer Seite

    Das solidarische Preismodell der jungen Welt: Umsteigen! Helfen! Linken Journalismus stärken! Jetzt handeln!
    Aktion und Kommunikation
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    Der Mehrwert der jungen Welt: Ideell und materiell

    Der Preis einer Ware, so Marx, ist zuvorderst ihr Tauschwert, in Geld ausgedrückt. Und ist unterschiedlichsten Einflüssen unterworfen – am wichtigsten Kapital- und Marktverhältnissen. Für eine Tageszeitung, die sich klar für Frieden einsetzt und partei-, religions- und konzernunabhängig die Perspektive der Lohnabhängigen vertritt, sind die Marktverhältnisse nicht gerade ideal. Die Angriffe der Gegenseite werden im Zuge von »Zeitenwende«, Kriegsvorbereitungen und Klassenkampf von oben heftiger. Nötiger denn je: Solidarität mit der jW; Ihre Unterstützung für kritischen, unabhängigen Journalismus.

    Die junge Welt bietet Abonnements in drei unterschiedlichen Preiskategorien sowohl für die gedruckte Ausgabe als auch für die Onlineabos. Denn wir verstehen, dass unterschiedliche Lebens- und Einkommenssituationen direkten Einfluss auf Kauf- bzw. Aboentscheidungen haben. Und so ermöglicht die ermäßigte Preisstufe die Lektüre der jungen Welt jenen, die es gerade nicht so dicke haben.

    Die junge Welt zu stärken stärkt uns alle. Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, 1.000 neue Abonnements zu gewinnen. So Sie also linken, unabhängigen Journalismus unterstützen möchten: Abos sind die ökonomische Grundlage dieser Zeitung. Bitte abonnieren!

    Und so Sie bereits ein Abonnement der jW haben, bitten wir zu prüfen, ob ein Umstieg in die nächsthöhere Preiskategorie möglich ist. Die junge Welt hat immerhin einen Gebrauchswert, der weit über ihren Preis hinausreicht: als Zeitung gegen Lüge, Dummheit und Hass, gegen die Verzweiflung ob dieser Zeiten.

    Das Onlineangebot ist übrigens eine sinnvolle Ergänzung der gedruckten Zeitung. Print- und Onlineabo lassen sich kombinieren und kosten für Printabonnenten nur 7,90 Euro pro Monat mehr (9,90 Euro pro Monat bei Teilabos). Alle Abovarianten finden Sie unter jungewelt.de/abo – oder nutzen Sie den nebenstehenden Coupon. Gerne auch direkt über den Aboser­vice (Tel.: 0 30/53 63 55-80/-81/-82 oder abo@ jungewelt.de). Ein Upgrade Ihres Onlineabos können Sie jederzeit nach der Anmeldung in Ihrem Benutzerkonto vornehmen.

  • Beim Sterben zusehen

    Die »Gaza Freedom Flotilla«: »Selfieschiff« oder Solidaritätsaktion – Das Framing entscheidet
    Sebastian Carlens
    »Internationale Gewässer«: Für bürgerliche Medien schwer begreifbar

    Zwölf Menschen aus unterschiedlichen Ländern machen sich per Schiff auf den Weg, um Hilfsgüter in die abgeriegelte Region Gaza zu bringen. Sie sollen ihr Ziel nicht erreichen: Das Segelboot »Madleen« wurde am Pfingstmontag vom israelischen Militär gekapert. Auf den Sachverhalt folgt die Kommentierung. Und da wir in Deutschland leben, können wir uns auf etwas gefasst machen.

    »Sie wollte mit Judenhassern per Schiff nach Gaza«, weiß die Bild. Greta Thunbergs Reise an Bord der »Madleen« habe mit »ihrer ›Selfiejacht‹ ein abruptes Ende gefunden«. Beim Thema Israel und Gaza mutieren beinahe alle großen deutschen Medien zu einer Art Bild. Die Berliner Zeitung beispielsweise: »Die Mission ist gescheitert. Die israelische Küstenwache hat die ›Madleen‹ vor ihrem Eintreffen im Palästinensergebiet wie erwartet und angekündigt gestoppt.« Eine Art Naturgewalt also, absehbar und bei gesundem Menschenverstand auch zu erwarten. Damit aber sei die ganze »Inszenierung« fehlgeschlagen, denn: »Die Israelis übernahmen das Schiff gewaltfrei und reichten Thunberg ein Sandwich. Darüber schien sich die Aktivistin zu freuen.«

    Auf das Framing kommt es an. Zunächst war die »Madleen« in internationalen Gewässern unterwegs, als sie von israelischen Streitkräften aufgebracht wurde. Das Wort »stoppen« verhüllt mehr, als es klärt, denn Israels Handeln war – Stichwort internationale Gewässer – vollkommen illegal. Fakt ist: Das Schiff wurde von bewaffneten Einheiten gestürmt und gekapert. »Gewaltfrei« ist für die Berliner Zeitung in diesem Kontext vermutlich alles, was nicht unmittelbar tödlich endet, denn das Vorgehen ist durch Videoaufnahmen nachvollziehbar: Israelische Drohnen besprühten die »Madleen« mit irgendwelchen Substanzen; Schallwaffen, die sonst gegen Piraten eingesetzt werden, wurden ebenfalls in Stellung gebracht. Aber immerhin: Hinterher gab es ja Sandwiches.

    »Die Krönung der Inszenierung war die angebliche Entführung der Aktivisten«, zürnt die Berliner. Fakt ist aber, dass weder Thunberg noch ihre Begleiter nach Israel wollten. Sie wurden vom Militär dorthin verschleppt, um dann ausgewiesen zu werden. Und es droht noch Schlimmeres: »Solange genug Geld vorhanden ist, könnten weitere Aktionen der Größenordnung von ›Madleen‹ folgen.« In »Regierungskreisen«, unkt die Zeitung, gilt Thunberg »als schwurbelnde Antisemitin«. Früher zumindest war es einmal Aufgabe der Medien, die Aussagen von »Regierungskreisen« zu hinterfragen. Doch das ist vorbei, seit die Bevölkerung Gazas ausgehungert und zu Tode bombardiert wird. Die Berliner Zeitung, die sich laut darüber aufregte, dass der SZ-Journalist Stefan Kornelius neuer Pressesprecher von Friedrich Merz wird, macht im Falle Gaza nichts anderes – nur ohne Bezahlung.

    Eine Branche schafft sich ab, durch Ideologie, wo Fakten gefragt wären, durch Anschmieren an die Regierung und ihre »Räson«, wo Distanz das höchste Gebot sein müsste. Für Karl Marx war der Begriff »Ideologie« übrigens nicht ohne Grund negativ konnotiert, denn er meint die Gesamtheit der herrschenden Gedanken. Und das sind nun einmal die Gedanken der Herrschenden.

  • jW in aller Welt

    Internationales Interesse an deutscher Politik wächst – aber auch an fortschrittlichen Positionen aus der BRD
    Aktion und Kommunikation
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    Die deutsche Regierung rüstet auf und will in der EU die »Führung« übernehmen. Spätestens 2029, so unkt es regelmäßig aus informierten Kreisen, werde es Krieg mit der Russischen Föderation geben. So breitbeinig und aggressiv ist Deutschland international schon lange nicht mehr aufgetreten. Klar, dass die Weltöffentlichkeit hellhörig wird, wenn der Verursacher zweier Weltkriege erneut von Waffengängen schwadroniert. Das Land wird, auch wenn es viele Deutsche kaum glauben wollen, in vielen Teilen der Welt erneut als Bedrohung gesehen. Authentische Informationen aus der und über die BRD sind also von internationalem Interesse.

    Die Tageszeitung junge Welt bietet solche Informationen, die in den bürgerlichen Medien des Landes nicht oder nicht mehr abgebildet werden. Darüber hinaus ist auch der antiimperialistische Fokus der jW für politisch befreundete und ähnlich denkende Menschen aus aller Welt interessant. Regelmäßig erhalten wir Zuschriften, von denen wir beispielhaft aus einem Brief aus dem Süden Chiles zitieren wollen. Aus der Stadt Concepción erreichte uns Mitte Mai folgende Mitteilung: Der Kulturverein »Jose Martí«, eine »Vereinigung der Solidarität mit Kuba«, der gegen die Blockade der sozialistischen Insel kämpft, berichtete uns von ihrer Arbeit mit der jungen Welt. Dazu muss man wissen, dass es in Chile weiterhin eine bedeutende deutschsprachige Bevölkerungsgruppe gibt, die auch über eigene Zeitungen verfügt. Der Kulturverein »Jose Martí«, der eine Buchhandlung betreibt, schreibt von der extrem rechten Zeitung »Condor«, die auf deutsch die Interessen der deutschsprachigen Elite Chiles vertritt. Die Freunde und Genossen des Kulturvereins hingegen nutzen die junge Welt, um alternative Informationen dagegenzusetzen: Sie schreiben uns, dass sie unsere »schöne journalistische und redaktionelle Arbeit kennen. Vor einem Jahr haben wir zwei Bücher aus Ihrem Verlag (Verlag 8. Mai GmbH, jW) über Lenin und Chile 1973 mit dem Historiker Carlos Gomes vorgestellt. Wir würden gerne einige Ihrer interessanten Materialien verbreiten.« Die Genossen möchten in ihrer Buchhandlung einen junge Welt-Stand einrichten und bitten uns daher um Material wie jW-Ausgaben und Aufkleber.

    Diesem Wunsch folgen wir natürlich gerne. Und wollen die Gelegenheit nutzen, Möglichkeiten zum Bezug der Zeitung zu benennen: Über jungewelt.de können sich Menschen weltweit informieren, gegebenenfalls mit Hilfe von Übersetzungssoftware. Aber auch die Zusendung der gedruckten Zeitung ist möglich, die Belieferungsqualität ist allerdings sehr unterschiedlich. Das ist allerdings mittlerweile auch in der BRD so.

  • Wir wollen eure Kriege nicht

    Mit Melodie & Rhythmus gegen Kriegspropaganda und Alltagsmilitarisierung
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    Sie war eine der beliebtesten Zeitschriften in der DDR und wurde von 2008 bis 2022 durch den Verlag 8. Mai GmbH, in dem auch die Tageszeitung junge Welt erscheint, zum Magazin für Gegenkultur weiterentwickelt: Die Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus erschien zuletzt vierteljährlich und erfreute sich großer Beliebtheit. Noch heute werden einzelne Hefte gerne gekauft, weil vor allem die jeweiligen Schwerpunktthemen noch immer spannende Informationen und Analysen bieten, die man nicht an anderer Stelle finden kann.

    Die Einstellung nach dem zweiten Heft im Jahr 2022 erfolgte also keineswegs mangels Interesse oder aufgrund fehlender ökonomischer Grundlagen. Vielmehr ist es damals und in der Zwischenzeit nicht gelungen, für das kleine Kollektiv rund um die Chefredakteurin Susann Witt-Stahl eine weitere tragende Person zu finden, die perspektivisch als Stellvertreterin (und womöglich auch Nachfolgerin) für die amtierende Chefredakteurin in Frage käme. Denn dafür sollte man diverse Qualifikationen mitbringen und bereit sein, diese dem Verlag zu bescheidenen Konditionen zur Verfügung zu stellen.

    Zeitgleich mit der vorläufigen Einstellung von Melodie & Rhythmus wurde die »Zeitenwende« ausgerufen. Seither wird versucht, dieses Land in kürzester Zeit wieder kriegstüchtig zu machen. Dieses Ziel ist aber nur zu erreichen, wenn die Menschen im Lande den Paradigmenwechsel von der Verteidigungs- zur hochgerüsteten Angriffsarmee mittragen. Um das zu erreichen, muss der Kulturbetrieb entsprechend zugerichtet werden. Deshalb erleben wir heute Militarisierung und Kriegspropaganda in allen Sphären des Alltags. Eine Kulturzeitschrift, die dagegenhält, wird dringender denn je benötigt. Deshalb wird die Verlag 8. Mai GmbH jetzt erneut einen Versuch unternehmen, mit der Weiterführung von Melodie & Rhythmus in diesen Meinungsbildungsprozess aktiv einzugreifen.

    Dafür sind eine Reihe von Voraussetzungen zu schaffen. Dazu gehört eine ökonomische Mindestgrundlage, die vor allem über eine ausreichend hohe Zahl von Abonnements geschaffen werden muss. Neben einem guten Gestaltungs- und Produktionsteam sowie hervorragenden Autoren bedarf es zudem einer klugen Digitalstrategie und eines effektiven Marketingkonzeptes. Zuerst brauchen wir allerdings ein kleines, aber umfassendes Redaktionskollektiv. Und hier bleibt die Schlüsselfrage, ob wir über die aktuelle Ausschreibung eine potentielle stellvertretende Chefredakteurin finden können. Um diese alte und neue Schlüsselfrage lösen zu können, bitten wir alle, die an der Neuauflage von Melodie & Rhythmus interessiert sind, überall auf die ausgeschriebene Stelle hinzuweisen (siehe auch Seite zehn dieser jW-Ausgabe oder unter www.jungewelt.de/jobs).

    Bis zum Neustart bieten wir schon heute den kostenlosen, vierteljährlich erscheinenden M&R-Newsletter an. Dort informieren wir (neben spannenden und exklusiven Texten zum Kulturbetrieb) über den Stand der Umsetzung unseres neuen Anlaufs. Die nächste reguläre Ausgabe erscheint am Freitag, dem 13. Juni. Bitte tragen Sie sich einfach unter melodieundrhythmus.com/newsletter ein.

    Dietmar Koschmieder (Geschäftsführung Verlag 8. Mai GmbH)

  • Kampf um jedes Abo!

    Die junge Welt überzeugt, wenn sie bekannt ist. Und das ist sie noch lange nicht genug
    Aktion und Kommunikation
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    Es gilt, ihnen ein Schnippchen zu schlagen: Jedes Abo hilft

    In 50 Tagen wollten wir möglichst nah an 1.000 neue, bezahlte Abos kommen, um das Ergebnis auf der Generalversammlung der jW-Genossenschaft LPG junge Welt eG präsentieren zu können. Am Dienstag, dem 27. Mai, konnten wir bereits 269 Abos bilanzieren. Das ist zum einen insoweit ein Erfolg, als dass täglich im Durchschnitt über zehn Abos eingegangen sind. Mit diesen Einnahmen können wir verschiedentlich arbeiten: Investitionen in unsere Technik, um für die Zukunft sicher aufgestellt zu sein; in zusätzliche Stellen; leider aber auch für den Mehraufwand, der mit den letzten Angriffen auf die junge Welt anfällt. Zum anderen zeigt das Ergebnis jedoch auch, dass wir durchaus hinter unseren Erwartungen zurückbleiben könnten: Es muss sich also noch einiges tun, damit wir unser Kampfziel erreichen. Dieses ist kein Selbstzweck. Abonnements sind die ökonomische Basis, die die Tageszeitung junge Welt für ihre tägliche Arbeit benötigt.

    Hintergrund für die Aktion waren sich häufende Angriffe auf Redaktion und Verlag. jW-Journalisten werden von der Staatsmacht an ihrer Arbeit gehindert, die Umsetzung von Veranstaltungen in der jW-Maigalerie wird behindert und behördlich unter Druck gesetzt. Jeder dieser Konflikte verbraucht Ressourcen, die an anderer Stelle dringend gebraucht werden: Der Internetauftritt soll weiter verbessert werden, weil die Branche den Zeitungsdruck aufgibt und die junge Welt gerüstet sein muss. Dafür ist es unerlässlich, die Zeitung bekannter zu machen und die Reichweite der Berichterstattung zu erhöhen. Die unverzichtbare Schwerpunktsetzung und Analyse der jW kann als solche nur erkannt werden, wenn sie bekannt ist.

    Sie, liebe Leserin, lieber Leser, haben diesen ersten Schritt schon gemacht. Nun gilt auch für Sie: abonnieren, verschenken, weiterempfehlen! Sollten Sie bisher nur unregelmäßig lesen oder kaufen, dann möchten wir noch einmal auf die Notwendigkeit hinweisen, die jW zu abonnieren. Die Nachrichten zu sortieren, zu bewerten und zu kommentieren, ist Arbeit, für die unsere Redakteure und freien Autoren auch bezahlt werden wollen. Unsere Abonnenten wissen das und gehen sehr verantwortungsvoll mit dem dreistufigen Bezahlmodell um. Die große Mehrheit zahlt den Normalpreis, einige geben mehr. Dennoch ändern sich Lebensumstände, und vielleicht haben auch Sie noch (oder wieder) finanzielle Möglichkeiten, in eine höhere Preiskategorie umzusteigen. Sollten Sie auch hier schon das Maximum erreicht haben, stehen Ihnen immer noch drei Wege offen, die junge Welt zu unterstützen: Verschenken Sie ein Abo an die Jugend. Jugendliche und junge Erwachsene haben in der Ausbildung meist noch nicht genügend Geld für ein Zeitungsabo. Weil man aber auch trotz Arbeit arm sein oder von der Rente nicht leben kann, kennen Sie vielleicht noch andere Personen in Ihrem persönlichen Umfeld, die die Zeitung zwar gern lesen würden, sie sich aber schlicht nicht leisten können. Diese Misere betrifft darüber hinaus auch viele Menschen, die Sie nicht kennen. Deshalb bieten wir die Möglichkeit einer Abospende, indem Sie entweder beim Verschenken keine Angaben zum Empfänger machen oder einen Betrag Ihrer Wahl mit dem Vermerk »Freiabo« spenden. Das können Sie im übrigen auch regelmäßig machen, wenn Sie beispielsweise das schlechte Gewissen drückt, weil Sie doch oft die Inhalte der jungen Welt lesen und nutzen, aber sich (noch) nicht zu einem Abo entschließen wollen.

    Mit einer Spende, einem Abo oder einem Geschenk an Freunde verbessern Sie die Ausgangsbedingungen für die Arbeit der Tageszeitung junge Welt. Damit wird kritischer, linker und vor allem unabhängiger Journalismus in diesem Land gestärkt. Das wird noch wichtiger werden, da die öffentliche Meinung in Richtung Begeisterung für Aufrüstung und Krieg verändert werden soll. Nicht nur in diesem Bereich wird die junge Welt ein Stachel im Fleisch bleiben.

  • Mit vollem Einsatz in den Juni

    Das Programm der jW-Maigalerie hat es in sich. Ein kleiner Überblick gefällig?
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    Thomas J. Richter: Frauenbildnis, Öl auf Leinwand

    Wie jeden ersten Dienstag im Monat beginnen wir mit Jazz. Am 3. Juni um 19.30 Uhr heißen wir Hannes Zerbe am Klavier und Jürgen Kupke mit der Klarinette herzlich willkommen, dann steht unsere Maigalerie wieder unter dem Motto »jW geht Jazz« – und zwar zum einjährigen Jubiläum, denn 2024 startete die monatliche Reihe ebenfalls mit dem Duo Zerbe/Kupke.

    Anschließend freuen wir uns ganz besonders auf den 15. Juni: Mit der Vernissage »Wenn Kommunisten träumen« wollen wir an diesem Sonntag ab 16 Uhr den 70. Geburtstag des bildenden Künstlers Thomas J. Richter begehen und außerdem sein langjähriges Schaffen für die Tageszeitung junge Welt würdigen. Auch wenn Ihnen der Name Richter nichts sagen sollte: jW-Leser kennen seine Grafiken gut, die regelmäßig in der Zeitung und in unseren Abokampagnen Verwendung finden. Die Ausstellung kann danach bis Ende Juli in der Maigalerie kostenfrei besucht werden (Mittwoch bis Freitag, 13–18 Uhr).

    In der darauffolgenden Woche wird unser langjähriger Chefredakteur Arnold Schölzel zu Gast in der Maigalerie sein. Er wird zusammen mit interessanten Gästen am Donnerstag, dem 19. Juni, eine Diskussionsrunde moderieren – Anlass ist der 84. Jahrestag des Überfalls Nazideutschlands auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941. In der letzten Juniwoche sind wir dann Gastgeber einer langjährigen guten Freundin der jungen Welt, der Schauspielerin und Sängerin Gina Pietsch. Mit ihrem Programm »Weil ich mich nicht Gesetzen beugte« wird sie zusammen mit Fabio Costa ihr neues Programm zum 100. Geburtstag des 2021 verstorbenen Mikis Theodorakis am 26. Juni in der Galerie aufführen.

  • jW stärken – das stärkt uns alle!

    Wenn es kälter wird, hilft nur Zusammenrücken
    Aktion und Kommunikation
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    Bei Kundgebungen regelmäßig vor Ort: Verteilaktion der jungen Welt

    Es fehlt der Aufschrei. Polizisten sortieren Journalisten aus und sperren sie weg, bevor sie mit der gewaltsamen Räumung einer Protestaktion gegen die israelischen Verbrechen in Gaza beginnen können. Berichterstattung soll um jeden Preis verhindert werden. Das Verteilen der Tageszeitung junge Welt am Sowjetischen Ehrenmal wird am Tag der Befreiung, dem 8. Mai, polizeilich untersagt. Des Titelblatts wegen. Abgebildet waren Hammer und Sichel, Symbol der sowjetischen Befreier Deutschlands.

    Der Verfassungsschutz beobachtet die junge Welt. Um ihr »den Nährboden zu entziehen«, wie er unbefangen zugab. Veranstaltungen können nicht wie geplant stattfinden, Räume werden kurzfristig abgesagt, am Ausweichort schüchtern gepanzerte Polizisten Teilnehmende ein, sind permanent im Raum präsent. Autoren und Interviewpartner einer Zeitung befürchten Nachteile. Konzertiert hetzen andere Medien gegen eine kritische Zeitung. Anlässlich unliebsamer Berichterstattung: Artikel, die der formierten Einheitsmeinung der bürgerlichen Medien nicht entsprechen. Oder sie streuen falsche Gerüchte zur wirtschaftlichen Lage des Blattes. Diffamierung als Zersetzungsstrategie. Was klingt wie das Drehbuch eines dystopischen Films, ist für die junge Welt längst zum Alltag geworden. Das Geschilderte geschah sämtlich im letzten Vierteljahr in Berlin.

    »junge Welt stärken – 1.000 Abos jetzt!« ist eine Kampagne, die sich vor allem an unser Umfeld richtet. Keine Plakate, keine Anzeigen. Die direkte Ansprache an Unterstützer, Freunde und Genossen. Denn wir glauben, dass es darum gehen muss, diese Netzwerke zu stärken. Da, wenn es kälter wird, nur Zusammenrücken hilft. Solidarität!

    »Wenn der Feind uns bekämpft, ist das gut und nicht schlecht« – jedenfalls wissen wir, woher die Feindschaft rührt: Der Staat weiß um die Reichweite der jungen Welt, die weit über die Abonnenten hinausgeht. Zigtausende lesen regelmäßig unsere Beiträge online und in den sozialen Medien. Auch diese Nutzer möchten wir mit dieser Kampagne ansprechen und hoffen auch auf deren Solidarität.

    Deshalb haben wir uns das Ziel gesetzt, 1.000 neue Abonnements zu gewinnen.

    Seit dem Start der Kampagne haben bereits viele Nutzerinnen und Nutzer der jungen Welt ein Abo abgeschlossen – aber das reicht noch nicht. Um die junge Welt weiter zu stärken, haben Sie folgende Möglichkeiten: 1. Abonnieren. Versorgen Sie sich mit Nachrichten und Analysen, wie sie nur die junge Welt bietet – schließen Sie ein klassisches Printabo oder ein praktisches Onlineabo ab. 2. Umsteigen. Sie haben bereits ein Abo? Prüfen Sie, ob Sie auf ein höheres Preismodell umsteigen können. Hat sich Ihre finanzielle Situation verbessert? Dann wechseln Sie auf ein Soliabo. 3. Verschenken. Machen Sie anderen eine Freude und verschenken Sie ein Abo – an Freunde, Genossen oder an Interessierte, die sich bei uns gemeldet haben. Wir führen eine Liste von Menschen, die gern lesen würden, sich das Abo aber nicht leisten können. 4. Spenden. Sie schätzen unsere Arbeit, haben aber schon ein Abo – oder möchten keins? Unterstützen Sie uns mit einer einmaligen oder regelmäßigen Spende. 5. Gefangenenabo. Um den reibungslosen Betrieb der kapitalistischen Gesellschaft aufrechtzuerhalten, unterhält die BRD ein perfides Gefängnissystem. Viele Betroffene dieser staatlichen Repression wünschen sich ein junge Welt-Abo. Sie sitzen selbst in Haft? Dann melden Sie sich.abo@jungewelt.de Sie sitzen nicht im Gefängnis? Dann werden Sie der Spender!

  • Gegen die Routine

    jW geht seit einem Jahr Jazz – auf das nächste mit Hannes Zerbe und Freunden
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    Die Veranstaltungsreihe »jW geht Jazz« in der Maigalerie startet in ihr drittes Jahr …

    In diesem Monat feiert unsere Veranstaltungsreihe »jW geht Jazz« in der Maigalerie der Tageszeitung junge Welt (Torstr. 6, 10119 Berlin) ihr einjähriges Jubiläum. Damals strich der Senat der Hauptstadt dem Projekt »Jazz im Musikinstrumentenmuseum Berlin (MIM)« die Fördergelder, nach 17 Jahren sollte plötzlich Schluss sein: Zukunft ungewiss, die Jazzreihe deutlich minimiert. Das wollten junge Welt und Hannes Zerbe, einer der bekanntesten Jazzinterpreten und -komponisten der DDR sowie Programmgestalter der Veranstaltungsreihe »Jazz im MIM«, nicht so stehen lassen. Die erfolgreiche Jazzreihe sollte ungebrochen weitergehen, »jW geht Jazz« war geboren.

    Seitdem schmettern Töne aller Arten – des Saxophons, Sopransaxophons, Tenorsaxophons bis zum Baritonsaxophon – durch die Maigalerie. Auch interessanten und eher selten verwendeten Instrumenten war zu lauschen, wie beispielsweise dem Vibraphon oder der Konzertharfe. Und mittendrin Hannes Zerbe, mit dem für ihn beschafften Piano. Oft gab es experimentelle Töne auf die Ohren des Publikums. Spaß am Musizieren war immer zu spüren, erinnert sei hier nur an die Liveinterpretation des sowjetischen Stummfilms »Fettklößchen« (1934, Michail Romm), die Aufführung des »Floß der Verdammten« mit kleinem Ensemble oder der »musikalischen Improvisation mit Action Painting«.

    Am dritten Juni starten wir ins zweite Jazzjahr; eröffnen wird das gleiche Duo, mit dem es 2024 auch begonnen hat: Jürgen Kupke spielt die Klarinette und Hannes Zerbe, in seinem Element, am Piano. Auf viele weitere Jahre in der jW-Maigalerie, wenn es wie jeden ersten Dienstag im Monat heißt, »jW geht Jazz« – mit Hannes Zerbe und Freunden! Schauen Sie doch mal vorbei!

  • Lebendige Solidarität

    Jeder nach seinen Möglichkeiten: Das Interesse an gutem Journalismus stillen – und wie Sie dabei helfen können
    Aktion und Kommunikation
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    junge Welt überzeugt mit Inhalten, die anderswo so nicht zu finden sind (Berlin, 30.4.2025)

    Shirin ist dankbar für die Möglichkeit, täglich die Tageszeitung junge Welt lesen zu können, auch wenn das Ausbildungsgehalt eigentlich nicht dafür ausreicht. Wenigstens für drei Monate ist das Freiabo bezahlt, auf das sie sich Anfang des Jahres nach der Rosa-Luxemburg-Konferenz beworben hatte. Das hat auch gut gepasst, weil sie so während der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst im betrieblichen Pausenraum mitreden konnte. Ob sie sich dem Spender verpflichtet fühle, das Maximum aus der Lektüre rauszuholen, fragen wir. Sie lacht und nimmt die Frage mit Humor: »In der wenigen Zeit, die mir täglich bleibt, lese ich die Artikel, die mich am besten informieren oder meinen politischen Horizont erweitern. Das dürfte im Sinne des Spenders sein.«

    Die Auszubildende kennt den Spender ihres Abos nicht. Vielleicht wohnt der am anderen Ende der Republik, vielleicht ist es aber auch die Nachbarin aus dem Kiez. Das Wichtigste daran ist, dass die solidarische Gemeinschaft der Lesenden bei der jungen Welt funktioniert: Nicht nur halten sich Soli- und Sozialabonnenten die Waage, es finden sich auch immer wieder Spender von Abos für Jugendzentren und Kneipen, für Gefangene oder Menschen in finanzieller Schieflage. Noch in einem weiteren Sinne ist es solidarisch: Auch ein Spendenabo ist ein Abo, das uns materiell absichert. Unsere Berichte und Analysen werden so von mehr Menschen gelesen, die wiederum anderen davon erzählen – und die junge Welt empfehlen können.

    Natürlich können Sie auch einen konkreten Empfänger Ihrer Spende benennen, wenn Sie jemanden kennen, der an den Inhalten der Zeitung interessiert ist; Freunde, Bekannte, Enkel oder Oma und Opa. Sie können auch einem Kollegen ein befristetes Abo spendieren und sich dann über die Inhalte austauschen – damit noch mehr im Pausenraum mitreden können. Sie selbst entscheiden, ob Ihre Spende einmalig oder dauerhaft sein soll. Für jeden Betrag sind wir dankbar – und auch Leserinnen wie Shirin wissen die lebendige Solidarität der Gemeinschaft um die junge Welt zu schätzen.

                                                                 Aktionsabo: 75 Ausgaben für 75 Euro