
Drei Handwagen zum Ziehen, drei Sonnenschirme, drei Stehtische. Über 3.000 Exemplare der Wochenendausgabe der Tageszeitung junge Welt, 2.000 Beilagen »Krieg & Frieden«: der Materialeinsatz der Verteilaktion bei der sonnabendlichen Friedensdemo vor dem Brandenburger Tor in Berlin, zu der ein Bündnis um Sahra Wagenknecht, Dieter Hallervorden, Bausa, Massiv und Daniel Aminati aufgerufen hat, und an der über 20.000 Menschen teilnahmen. Über ein Dutzend Verteiler, Unterstützer der jW, Mitarbeiter aus Redaktion und Verlag, führten Gespräche, brachten die Zeitung ans interessierte Publikum, warben Probeabonnements ein.
Verteilaktionen sind Werbemaßnahmen, die das ökonomische Überleben der jungen Welt sichern. Um unsere Zeitung als widerständige Stimme gegen Aufrüstung, Kriegshetze und die geistig-moralische Wende hin zur allgemeinen Mobilmachung schätzen zu lernen, muss man sie kennen. Und aus Zufallskontakten auf Verteilaktionen werden oft Probeabonnenten, und ein Teil derer entscheidet sich, früher oder später, für die dauerhafte Unterstützung von linkem, unabhängigem Journalismus – als Abonnenten, als Mitherausgeber in der Genossenschaft.
Die Kundgebung war noch nicht beendet, Roger Waters sang noch, als an den drei Verteilstützpunkten – zentral in der Kundgebung und an den nördlichen und südlichen Zuwegen, an den jW-Sonnenschirmen gut erkennbar im Meer der Fahnen, Transparente, Schilder – die Tagesausgaben zur Neige gingen. Und schließlich alle waren, komplett. 3.200 Stück wurden verteilt. Kurz darauf gab’s auch keine Beilagen mehr.
Doch Zuspruch. Aus dem Publikum, von Leuten, die interessiert die Zeitung entgegennahmen. Und Spenden, nicht wenige. Denn die junge Welt wird geschätzt, für die klare Position für Frieden, auch im palästinasolidarischen Block, der sich am südlichen Ende des Platzes versammelt hatte.
Am 27. September planen wir erneut eine Verteilaktion. Organisiert von Medico International, Amnesty International und der Palästinensischen Gemeinde Deutschland ruft ein breites Bündnis zu Demonstration und Kundgebung nach Berlin: All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid! Das Sprachgesangskünstlerkombinat K.I.Z. wird auftreten, und selbst die Linkspartei hat die Sommerpause für beendet erklärt und ruft zur Teilnahme auf: Das wird wohl groß. Und wir sind dabei. Dafür suchen wir noch Unterstützer, um 5.000 Tageszeitungen in Demonstration und Kundgebung hinein zu verteilen, gern auch noch mehr.
Auf Meldungen freiwilliger Helferinnen und Helfer freut sich das Aktionsbüro der jW unter aktionsbuero@jungewelt.de oder telefonisch unter der 0 30/53 63 55-10.