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Aus: Ausgabe vom 05.08.2006, Seite 15 / Geschichte

Anno ... 32. Woche

936, 7. August: In Aachen wird Otto I. als Nachfolger seines verstorbenen Vaters Heinrich I. zum deutschen König gekrönt. Das Streben des 23jährigen Thronfolgers gilt zunächst der Festigung der königlichen Macht gegenüber den Stammesherzögen. 962 erlangt er für Deutschland die Römische Kaiserkrone und wird so zum Stifter des »Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation«.

1806, 6. August: Einem Ultimatum des französischen Kaisers Napoleon folgend, legt Franz II. in Regensburg die römisch-deutsche Kaiserkrone nieder und besiegelt damit das Ende des »Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation«.

1951, 8. August: Der Beirat der westdeutschen IG Metall billigt einen antikommunistischen Maßnahmekatalog des Gewerkschaftsvorstandes. Dazu gehört ein Einschreiben an alle KPD-Mitglieder in der IG Metall. Diese sollen sich per Unterschrift von angeblich gewerkschaftsfeindlichen Beschlüssen ihrer Partei distanzieren; im Weigerungsfalle drohen Funktionsverlust und Rauswurf. Die KPD hatte auf ihrem Parteitag im März die rechten Gewerkschaftsführer angeprangert, »im Auftrag und Interesse des amerikanischen Imperialismus und im Einklang mit den deutschen Monopolisten ... die Gewerkschaftsorganisation in den Dienst der Kriegsvorbereitungen zu stellen«. Bis 1954 werden rund 650 KPD-Mitglieder aus der Gewerkschaft ausgeschlossen.


1956, 9. August: Auf der Burg Klopp in Bingen am Rhein gründen etwa 50 ehemalige Legionäre eine »Kameradschaft Legion Condor«. Deren mehr als 20000 Wehrmachtsangehörige hatten zwischen 1936 und 1939 auf seiten der Franco-Putschisten gegen die spanische Republik gekämpft und u. a. die Hauptstadt Madrid wiederholt bombardiert sowie das baskische Guernica in Schutt und Asche gelegt. Als Legionär der ersten Stunde und Mitorganisator des Treffens fordert Johannes Trautloft: »Das Wirken der Legion Condor in Spanien muß der bundesdeutschen Jugend als Vorbild dienen.« Auch andere Condor-Piloten machen in der Bundeswehr Karriere; Heinz Trettner wird gar deren Generalinspekteur.

1961, 12. August: In einer Erklärung der Regierungen der Warschauer Vertragsstaaten wird der DDR vorgeschlagen, an der Grenze zu Westberlin »eine solche Ordnung einzuführen, durch die der Wühltätigkeit gegen die Länder des sozialistischen Lagers zuverlässig der Weg verlegt und rings um das ganze Gebiet Westberlins, einschließlich seiner Grenze mit dem Demokratischen Berlin, eine verläßliche Bewachung und eine wirksame Kontrolle gewährleistet wird«. Am selben Tag beschließt der DDR-Ministerrat, »an den Grenzen der DDR einschließlich der Grenze zu den Westsektoren von Groß-Berlin« eine solche Kontrolle einzuführen, »wie sie an den Grenzen jedes souveränen Staates üblich ist«.

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