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Aus: Ausgabe vom 13.05.2006, Seite 13 / Feuilleton

Anschaulich

Was heißt heute links?« fragte vor einigen Tagen die Zeit. »Was aber ist heute links?«, fragen Michael Brie und Christoph Spehr auf Seite eins einer Schriftenreihe, die es seit Freitag gibt. Gleich im nächsten Satz bohren sie tiefer: »Was heißt überhaupt links?« Ihre ersten halbwegs belastbaren Fakten stammen aus einer Umfrage, die Mitte der 90er Jahre geführt wurde. Ihr erster halbwegs sachdienlicher Hinweis findet sich auf Seite vier: »Rechts und links war von Anfang an direkt auf die Fragen von Eigentum und Macht fokussiert.« Belegt wird das mit einer Einlassung von Robespierre, nun ja. Die Schriftenreihe heißt Kontrovers. Das erste Heft enthält nur diesen 18-Seiten-Text zur Frage: »Was ist heute links?« Lustig sind allerdings drei Raumordnungsmodelle, grafisch fast schon auf Powerpoint-Niveau getrimmt, mit jeweils zirka zehn Kästchen. Abb. 2: Der Raum der Linken, Abb. 3.: Der Raum der kulturellen Linken, Abb. 4: Der Raum der Sozialen Linken. Die Witzfiguren auf den übrigen Seiten lassen sich wiederum kaum aushalten. Das Heft kann über die Rosa-Luxemburg-Stiftung bezogen oder heruntergeladen werden: www.rosalux.de. (jW)

Leserbriefe zu diesem Artikel:

  • Uwe Tschirner: Anschaulich Manchmal ist es schon eher traurig, wie manche Schreiber nur bierernste Schriften als seriös betrachten. Wohlgemerkt: Es gab einmal eine Zeit in den 70er Jahren, wo es schicklich war, Themen wie "Freu...