An die Substanz
Begleitet von Gesang, Tanz und Performance ist in Dessau der Beginn der Feierlichkeiten zum 100. Bauhaus-Jubiläum gefeiert worden. Es gehe um die Geschichte der Kunstschule, aber »auch um so viel mehr«, sagte die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, zum Jubiläumsauftakt in einer Videobotschaft. Die Innovationskraft der Bauhäusler inspiriere bis heute. In den nächsten Monaten soll es in Dessau unter dem Motto »An die Substanz« Ausstellungen, ein künstlerisches Programm, Konferenzen und Feste geben. Außerdem sollen Bauhaus-Bauten in der sachsen-anhaltischen Stadt zugänglich gemacht werden. Vor 100 Jahren war die 1919 von Architekt Walter Gropius (1883–1969) gegründete Kunstschule vom thüringischen Weimar nach Dessau gezogen. In den kommenden Monaten wird dort ein Doppeljubiläum gefeiert – zwischen der Ankunft der Bauhäusler 1925 und der Eröffnung des Bauhaus-Gebäudes am 4. Dezember 1926. Das Bauhaus müsse auch in Zukunft wie ein Augapfel gehütet werden, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff. »Wer das Bauhaus in Frage stellt, stellt damit auch das heutige Land Sachsen-Anhalt in Frage«, betonte der CDU-Politiker. Damit reagierte er auf Kritik der AfD in Sachsen-Anhalt am Bauhaus und dem Umgang damit. Die Stadt Dessau habe nach dem Umzug der Kunstschule die Möglichkeit geboten, Ideen und Vorstellungen der Bauhäusler »buchstäblich zu materialisieren«, sagte Bauhaus-Direktorin Barbara Steiner beim Jubiläumsauftakt. In den kommenden Monaten sollen ikonische Bauhaus-Werke gezeigt und – beispielsweise mit Blick auf den Herstellungsprozess und das Material – auch in den Kontext von Klimakrise und Ressourcenknappheit gestellt werden. Die Bauhäusler entwarfen vor allem Möbel, Leuchten, Schmuck und Gebrauchsgegenstände. 1932 zog die Kunstschule von Dessau nach Berlin, wo sie 1933 von den Nazis geschlossen wurde. Von Weimar, Dessau und Berlin aus strahlt die Schule jedoch bis heute in die ganze Welt. (dpa/jW)
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