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Aus: Ausgabe vom 13.02.2024, Seite 15 / Natur & Wissenschaft
Wasserstoff

Albanien: Hinweise auf Wasserstoffvorkommen

Grenoble. Unter einem Bergwerk in Albanien könnte ein riesiges Wasserstoffreservoir liegen. Es wäre der erste Nachweis eines größeren unterirdischen H2-Vorkommens. Indiz dafür sind starke Wasserstoffausgasungen. Diese Entdeckung haben Forscher von der Universität Grenoble Alpes gemacht, wie sie in der Fachzeitschrift Science berichten. Für ihre Studie hatten sie Gasmessungen in einer rund 40 Kilometer nordöstlich von Tirana gelegenen Mine durchgeführt. Die Analysen ergaben, dass dort austretendes Gas zu 84 Prozent aus Wasserstoff besteht. Sechs Jahre lang hatte das Forschungsteam den Austritt des Gases im Bergwerk überwacht. »Pro Jahr werden in der Mine mindestens 200 Tonnen Wasserstoff freigesetzt«, berichten die Wissenschaftler. Diese Ausgasungsraten seien jedoch Minimalwerte, die allein auf dem punktuell Gemessenen beruhen – keine Hochrechnung auf das gesamte Volumen. Solche Mengen fast reinen Wasserstoff sind rekordverdächtig. Bisher war angenommen worden, dass Wasserstoff keine größeren Reservoire im Untergrund bildet. Das Gas galt als zu flüchtig und zu leicht biologisch abbaubar, um sich in größeren Mengen in der Erdkruste anzureichern. Als wahrscheinlichste Quelle sehen die Geologen eine Formation aus Ophiolit-Gestein, in der das Bergwerk liegt und die weltweit vorkommt. Dies könnte bedeuten, dass es auch anderswo große Wasserstoffvorkommen gibt. (jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Heinrich H. aus Stadum (12. Februar 2024 um 22:07 Uhr)
    Auf geht’s! Das schreibt der Standard am 17. März 2023 (https://www.derstandard.de/story/2000144543485/was-ein-explodierender-brunnen-fuer-die-zukunft-der-energie-bedeutet) dazu: »Die Forschung denkt sogar schon weiter. Eine Studie in der Fachzeitschrift Nature schlägt vor, nicht nur weißen Wasserstoff zu gewinnen, sondern gleichzeitig CO2 im Gestein zu speichern. Kohlenstoffhaltiges Wasser könnte dabei in den Boden injiziert werden. Zusammen mit dem Magnesium im Gestein kann das CO2 eingeschlossen und gespeichert werden. Was entsteht, wird dann oranger Wasserstoff genannt.« Und: »Hohe Konzentrationen an Wasserstoff wurden laut Untersuchungen auch in Russland, Finnland, Kanada und Südafrika entdeckt.« EURACTIV (https://www.euractiv.de/section/energie-und-umwelt/news/frankreich-jubelt-ueber-riesiges-unterirdisches-wasserstoffvorkommen/) schreibt am 5. Juli 2023 im Artikel »Frankreich jubelt über riesiges unterirdisches Wasserstoffvorkommen«: »Außerdem unterliegt seine Produktion keinen Instabilitätsperioden und ist sogar erneuerbar – vorausgesetzt, ›wir passen die Entnahmerate an die Erzeugungsrate an‹«. Was sitzt ihr noch herum und schreit Hallau? Kauft weiße Wasserstoffaktien, aber ein bisschen plötzlich!

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