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Aus: Ausgabe vom 02.02.2018, Seite 10 / Feuilleton
Kunst

Vor Gericht

Der Chef des Frankfurter Städel-Museums, Philipp Demandt, warnt vor der Absetzung von Kunstausstellungen im Zuge der »#MeToo«-Debatte. »Die zunehmende Bereitschaft, Künstler aufgrund nicht nachgeprüfter Vorwürfe vorzuverurteilen, sie gesellschaftlich zu ächten und ihr gesamtes Schaffen in Frage zu stellen, hat etwas zutiefst Beunruhigendes«, sagte Demandt der FAZ (Donnerstagausgabe). Die Rechtsprechung finde immer noch im Gerichtssaal statt. Unter anderem hatten die Hamburger Deichtorhallen eine für den Herbst geplante Ausstellung von Bruce Weber nach Belästigungsvorwürfen gegen den US-amerikanischen Modefotografen vorläufig abgesetzt. »Wenn ich die Tugendhaftigkeit des Künstlers zum Maßstab mache, sind die Museen bald leer«, so Demandt. (dpa/jW)

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