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Aus: Ausgabe vom 08.11.2016, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

NGG: Nordsee verweigert Zuschläge

Berlin. Die Fischrestaurantkette Nordsee verweigert ihren Teilzeitbeschäftigten nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) vereinbarte Zuschläge. Das Unternehmen habe den Mitarbeitern mitgeteilt, es werde die sogenannten Mehrarbeitszuschläge von 33 Prozent, die nach dem Tarifvertrag zugesagt seien, grundsätzlich nicht zahlen. Das sagte NGG-Gewerkschaftssekretär Christian Wechselbaum laut einer Pressemitteilung vom vergangenen Dienstag. Nordsee war nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Betroffen sind nach NGG-Angaben etwa 3.000 Beschäftigte, denen insgesamt rund 200.000 Euro vorenthalten würden. Wechselbaum warf dem Unternehmen vor, auf Kosten vor allem der Mitarbeiter seine Zahlen schönen zu wollen. Mehrarbeit betrifft alle Arbeitsstunden, die über die individuelle vertragliche Jahresarbeitszeit hinausgehen.

Seit Wochen wird über einen Verkauf der Fischrestaurantkette spekuliert. Nordsee gehört mit 316 Standorten in Deutschland und rund 4.800 Mitarbeitern derzeit mehrheitlich der Unternehmensgruppe Theo Müller. Einen Minderheitsanteil hält der ehemalige Großbäcker Heiner Kamps. Bislang hat das Unternehmen zu den Berichten über einen möglichen Verkauf keine Stellung genommen. (dpa/jW)

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