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Aus: Ausgabe vom 08.11.2013, Seite 3 / Schwerpunkt

Kerry: »Ich liebe Deutschland«

Nach Bekanntwerden ihrer Abhörpraxis in Deutschland starten die USA eine Art Charmeoffensive zur Beruhigung der Öffentlichkeit. Außenminister John Kerry räumte im Interview mit Bild am Donnerstag vor dem Hintergrund der Enthüllungen des früheren NSA-Mitarbeiters Edward Snowden ein: »Ohne Frage hat diese Situation zu Spannungen in unserem Verhältnis mit Deutschland und den Deutschen geführt.« Themen wie das transatlantische Freihandelsabkommen oder der Umgang mit Syrien und dem Iran seien aber »zu wichtig, um nicht gemeinsam voranzuschreiten«, so Kerry. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) habe bereits klarstellen lassen, daß es »sehr unglücklich wäre, wenn die Anschuldigungen – wie wichtig sie auch sein mögen – uns von so vielen kritischen und wichtigen gemeinsamen Zielen ablenken würden«.

In Bild kündigte Kerry einen baldigen Deutschland-Besuch an. Er habe die BRD bei seiner ersten Reise als Außenminister im Februar besucht und freue sich darauf, »sobald wie möglich zurückzukehren«. Die USA wüßten Deutschlands »internationale Führungsrolle sehr zu schätzen«, schleimte der US-Außenminister. Und weiter: Deutschlands Engagement in Afghanistan, dem Nahen Osten oder auf dem Balkan sei »entscheidend für Frieden und Wohlstand und eine bessere Zukunft«. Auch habe Berlin eine wichtige Rolle dabei gespielt, die Euro-Zone »durch unbekannte wirtschaftliche Gewässer zu lotsen«. Merkel sei für US-Präsident Barack Obama eine »großartige Partnerin«. »Und noch einen drauf: »Deutschland ist einer der stärksten Freunde der Vereinigten Staaten und einer unserer wichtigsten Verbündeten.« An die Bild-Leser direkt gewandt schwärmt Kerry: »Ich liebe Deutschland.« (rg)

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