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Aus: Ausgabe vom 26.09.2013, Seite 13 / Feuilleton

Offener Brief

Vor einigen Wochen wurden die Sängerin Scarlett O’ und der Liedermacher Michael Zachcial (Die Grenzgänger) durch eine Bremer Anwaltskanzlei abgemahnt. Sie hatten eine Kritik ihres Schaffens, die vor Jahren in der Syker Kreiszeitung erschienen war, auf ihren Websites veröffentlicht. Die Kanzlei bezifferte den Streitwert im Schreiben auf knapp 20 000 Euro und ihr Honorar auf etwa 1000 Euro. Dem Wortlaut der Abmahnungen folgend, müßten alle Künstler für Rezensionen ihrer Arbeit auf der eigenen Website bezahlen. Die Sängerin und der Liedermacher weigern sich zu zahlen und haben in Erwartung eines Gerichtsverfahrens einen offenen Brief verfaßt, in dem sie dafür eintreten, daß Künstler und Kulturvereine Artikel über ihre Arbeit aus Presse, Hörfunk und TV vollständig oder in Auszügen auf ihren Websites genehmigungsfrei dokumentieren dürfen, sofern sie die Quelle angeben und möglichst verlinken. Zu den Erstunterzeichnern gehören Barbara Thalheim, Hannes Wader, Steffen Mensching, Andreas Dresen, Manfred Maurenbrecher, Axel Prahl, aber auch Journalisten wie Michael Kleff oder Gerd Heger. Der Brief kann unter chanson.de unterschrieben werden.

(jW)

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