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Aus: Ausgabe vom 29.05.2013, Seite 6 / Ausland

Neuer Prozeß gegen Montt noch unklar

Guatemala-Stadt. Nach der Aufhebung des Urteils im Völkermordprozeß gegen den ehemaligen Militärmachthaber von Guatemala, Efraín Ríos Montt, will das Gericht den Fall nicht weiter verfolgen. Die Richter hätten sich aus dem Fall zurückgezogen, verlautete am Montag (Ortszeit) aus Kreisen des Menschenrechtsbündnisses CALDH, das in dem Prozeß als Kläger aufgetreten war. Der Fall müsse nun an ein anderes Gericht verwiesen werden. Unklar sei, wann der Fall neu aufgerollt werden könne. Ein Gericht in Guatemala-Stadt hatte den 86jährigen Ríos Montt am 10. Mai der Verantwortung für mehrere Massaker an Maya-Ureinwohnern während seiner Herrschaft zwischen 1982 und 1983 für schuldig befunden. Das Verfassungsgericht hob das Urteil jedoch vergangene Woche auf, die Verurteilung zu 80 Jahren Haft wegen Völkermords und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sei nichtig.

(AFP/jW)

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