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Aus: Ausgabe vom 03.12.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Linke Studenten

Die Kölner Veranstaltung vom Wochenende ist nach 2008 und 2009 der dritte inhaltliche Kongreß des Sozialistisch-Demokratischen Sudierendenverbandes (Die Linke.SDS). Die Hochschulvereinigung, die sich 2007 gründete, bringt durch ihren Namen nach eigenen Angaben »als politisch und organisatorisch unabhängige Organisation die Nähe zur Partei Die Linke zum Ausdruck«. Mit Florian Wilde aus Berlin sitzt auch ein Vertreter des Studierendenverbandes in deren Parteivorstand. Bezug nimmt der Name der Organisation auch auf den historischen Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), der um 1968 herum die studentischen Proteste maßgeblich initiierte und prägte. Der alte SDS ist jedoch nicht der einzige Bezugspunkt. Der Verband diskutiert ebenfalls die Strategie der gewerkschaftlichen Orientierung des ehemaligen Marxistischen Studentenbunds – MSB Spartakus. Ein Programm hat sich die Linke.SDS bisher nicht gegeben. Sehr wohl aber hat sie ein Selbstverständnis.

Nachdem die beiden vorangegangenen Kongresse jeweils in Berlin stattgefunden hatten, entschied sich der Verband in diesem Jahr bewußt für Köln. In Nordrhein-Westfalen sei ein Viertel aller Studierenden in Deutschland eingeschrieben. Hier gebe es ein großes Potential, die Hochschüler in Aktion zu bringen, sagt Paula Rauch, Geschäftsführerin von Die Linke.SDS.

Eigenen Angaben zufolge zählt der Verband, der die Zeitschrift critica herausgibt, etwa 300 Mitglieder in rund 50 Hochschulgruppen in der ganzen Republik. Da aber die Möglichkeit der Individualmitgliedschaft noch nicht lange bestehe, müsse man eher von 450 Mitgliedern ausgehen, sagt Rauch.


Eine größere Bekanntheit erlangte der Verband mit seiner zentralen Kampagne, »Kapital«-Lesezirkel an den deutschen Universitäten zu etablieren.

(brat)

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