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Aus: Ausgabe vom 24.07.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Aufruf der Linkspartei Rostock

Am Montag veröffentlichte die Rostocker Organisation der Partei Die Linke einen Aufruf zur Teilnahme an der Demonstration am 25. August in Rostock-Lichtenhagen. Er wird von den Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger sowie vom Vorsitzenden der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten Mecklenburg-Vorpommern, Axel Holz, unterstützt:

(…) Das Sonnenblumenhaus in Lichtenhagen ist nicht nur Rostockern, sondern fast weltweit ein Begriff, nachdem im August 1992 die Bilder von Feuer und Panik um die Welt gingen. (…)

Was dann folgte, muß bleibende, mahnende Erinnerung sein: sensationssüchtige Medien, die die Stimmung noch anheizten, völlig überforderte Verantwortliche aus Politik und Verwaltung, Beifall klatschende Menschen auf der Straße, die den rechten Mob noch unterstützten. Die Rostocker Bevölkerung verfolgte geschockt und überwiegend passiv die bürgerkriegsähnlichen Vorgänge aus sicherer Distanz. Nur wenige zeigten damals Mut und stellten sich schützend zu den Bedrohten. So etwas darf sich nicht wiederholen! (…)

Wir gehen auf die Straße, um an den August 1992 zu erinnern, und zu mahnen. Rechten Parolen und Gewalttaten, wie sie immer noch geschehen, setzen wir unsere zivilgesellschafliche Courage und unser demokratisches Miteinander entgegen. Wir sagen Nein zu Rassismus und Gewalt!

Schluß mit Extremismusklauseln in der Aufklärungsarbeit. Schluß damit, daß restriktive Maßnahmen gegen vermeintlichen linken Terror ergriffen werden, Menschen aber weiterhin aus rassistischen Gründen verfolgt und ermordet werden. Nein zu Rassismus statt dessen: Solidarität mit den Opfern!

Wir fordern:

– Konsequente Ahndung rassistischer Äußerungen und Handlungen!


– Unverzügliche und lückenlose Aufklärung der rassistischen NSU-Morde!

– Kritische Auseinandersetzung mit Rassismus in allen Facetten!

– Auflösen aller Nazistrukturen, NPD- und Kameradschaftsverbot!

– Schluß mit Abschiebungen, Residenzpflicht und Arbeitsverbot!

– Menschenwürdige Unterbringung und Versorgung Asylsuchender!

– Schluß mit der diffamierenden und ausgrenzenden »Integrationsdebatte«!

– Stärkung und Entkriminalisierung antirassistischer und antifaschistischer Arbeit!

– Für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und solidarisches Zusammenleben!

Beteiligt euch an der Demo am 25. August 2012, 14 Uhr in Rostock-Lütten Klein, Warnowallee

Im Internet: www.dielinke-rostock.de

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