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Aus: Ausgabe vom 09.07.2012, Seite 12 / Feuilleton

Ziemlich auf zwölf

Get Cape. Wear Cape. Fly: »Maps« (Cooking Vinyl/Indigo)

Damit es nicht zu Verwechslungen kommt: Die Band hier heißt »Get Cape. Wear Cape. Fly«, das Album heißt »Maps«. Hinter Get Cape… steckt das Einmannunternehmen Sam Duck­worth aus dem englischen Southend, Essex, und wenn wir das richtig sehen, ist das wohl schon sein viertes Album. Könnte aber auch das erstbeste sein. Beziehungsweise das erste und beste. Duckworth haut hier ziemlich auf die Zwölf, und klingt oft wie Damon Albarn ungefähr zu »Modern Life is Rubbish« und »Park Life«-Zeiten. Inklusive leichter Schunkeligkeit und auch mal eingestreuter Britpop-Ballade, die dann »The Joy of Stress« heißen darf. Intellektuelles Pubcrawling, gut durchlauferhitzt, will man schon meinen, da kommt plötzlich der Rapper MC Jehst um die Ecke und macht das The-Streets-Album daraus, auf das wir weiter vergeblich warten werden. »London Burning« am Schluß hat nichts mit The Clash zu tun, aber auch das Erbe würde er annehmen, der Duckworth. Der alte Batman-Fan. (rh)

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