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Aus: Ausgabe vom 24.04.2012, Seite 3 / Schwerpunkt

Daten und Fakten: Hochburgen des Front National

Die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen vom Front National (FN) hat in der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl nicht nur landesweit das drittbeste Ergebnis erzielt, sondern in einigen Regionen sogar den zweiten Platz erreicht. Das gilt insbesondere für das Elsaß, das sich als Hochburg der Rechtsextremen bestätigte. Le Pen kam in der Grenzregion mit gut 22 Prozent der Stimmen auf Platz zwei nach dem konservativen Amtsinhaber Nicolas Sarkozy (UMP) mit 33 Prozent und dem sozialistischen Herausforderer François Hollande (PS) mit gut 19 Prozent. Am besten schnitt die FN-Chefin im südfranzösischen Departement Gard ab, wo sie vor allen anderen Kandidaten landete. Die 43jährige erhielt dort fast 26 Prozent der Stimmen und überholte damit Sarkozy, der unter 25 Prozent blieb. In ihrem Wahlkreis im nordfranzösischen Departement Pas de Calais stimmte jeder vierte Wähler für Le Pen, sie kam dort hinter Hollande auf Platz zwei. Auch im lothringischen Ort Florange, wo Stahlkocher bereits seit Wochen mit Protestaktionen für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze kämpfen, landete die Tochter des Parteigründers und langjährigen FN-Chefs Jean-Marie Le Pen mit mehr als 25 Prozent der Stimmen auf Platz zwei nach ­Hollande.

Die konservative Pariser Zeitung Le Figaro mahnte die FN-Frontfrau: »Nicolas Sarkozy braucht einen neuen Aufbruch. In erster Linie wird es ein Aufbruch der Wähler von Marine Le Pen sein, die trotz des Erfolgs ihrer Kandidatin beim zweiten Wahlgang allein sein werden. Die Vorsitzende des Front National hat keine Wahlempfehlung für Sarkozy oder Hollande gegeben und trägt daher die schwere Verantwortung, den Sieg des sozialistischen Kandidaten zuzulassen.«


Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigte am Montag ihre Unterstützung für den Amtsinhaber. »Die Bundeskanzlerin unterstützt weiterhin Sarkozy«, sagte Vizeregierungssprecher Georg Streiter in Berlin. Den hohen Stimmenanteil für Le Pen nannte er »beunruhigend«. »Aber ich nehme an, daß sich das im zweiten Wahlgang erledigen wird«, fügte Streiter hinzu – tatsächlich treten bei der Stichwahl am 6. Mai nur die beiden Bestplazierten Hollande und Sarkozy an. (AFP/dapd/jW)

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